Kapitel 3

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Grace' Sicht

Geschickt fing er mich auf und lachte ein schüchternes raues Lachen, bei dem ihr beinahe schwindlig wurde.

"Vorsicht..." Noch immer im Arm sah er mich leicht belustigt an. Ein Schimmer Mitleid spiegelte sich in seinen Augen.

"Ich hab vor ein paar Tagen erst gewechselt.... Danke." Ich seuftze. Ich wollte meine Tollpatschigkeit überspielen aber das hatte wenig Sinn. "Du hast gewechselt? Wieso?" Er bemerkte mein Unbehagen und ließ mich langsam los.

"Das fragst du nachdem ich von einer Brücke springen wollte?" Mir entkam ein Lächeln.
Wiedermal setzte er an, um etwas zu fragen, schloss dann aber wieder seinen Mund.

Er gab ein leises hm von sich und wir liefen den restlichen Weg schweigend nebeneinander her.

Das hier war echt verdammt unangenehm.

Als wir schließlich vor meiner Tür standen, bedankte ich mich und wollte gerade rein gehen als er mich zurück hielt.

"Warte." Neugierig aber auch unfassbar müde drehte ich mich wieder um. "Hm?"

"Versprichst du mir es nicht nochmal zu versuchen?... Bitte." Ich sah ihn einen Moment schweigend an und nickte dann. "Okay."

"Gut." Er lächelte besorgt und drehte sich dann zögernd um, um zu gehen. Er warf noch einmal einen Blick zurück um sicher zu gehen, dass ich wirklich rein gehe und verließ dann die Straße. Durch das Fenster sah ich ihm noch nach bis er außer Sichtweite war. Dann zog ich Jacke und Schuhe aus und versuchte mich nach oben zu schleichen.

"Grace!" Die Stimme meiner Mutter halte wütend duch das Haus. Innerlich stöhnte ich genervt auf. "Ja?"

"Wo zur Hölle warst du?! Ich sagte du sollst endlich dein Zimmer aufräumen!"

"Ich war draußen! Ich machs ja bald!" brüllte ich, wie üblich zurück.

Danach rannte ich die Treppen rauf, in mein Zimmer, schlug die Tür zu und schmiss mich auf mein Bett. Und jetzt war es so weit. Alles in mir war plötzlich taub. Großartiges Timing. Ich schloss meine Augen, entspannte mich und versuchte nicht in Gedanken zu versinken. Blos nicht nachdenken. Was zur Hölle war nur los mit mir? Ich schüttele unmerklich den Kopf um den Gedanken abzuschütteln und versuchte erneut meinen Kopf zu leeren. Es gelang mir tatsächlich nach nur wenigen Minuten in einem tiefes, dunkles, traumloses Schwarz zu versinken und einfach nur mit dem herrliche Gefühl des unendlichen Nichts erfüllt zu werden. Niemals würde ich für den nächsten Tag bereit sein.

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