Kapitel 4

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Grace' Sicht

Ein ekelhaftes Klingeln riss mich aus meinem Schlaf. Ich stöhnte und weltze mich auf die andere Seite um es auszuschalten.
Ich schaute auf die Uhr. Siebenuhrachtundfünfzig. Fuck. Ich quälte mich aus dem Bett. Noch einmal stöhnte ich genervt auf und mache mich dann auf den Weg zu meinem Kleiderschrank. In meinem Kopf spielten sich Szenen von gestern Abend ab. Auch wenn dieser Typ, von dem ich nicht mal seinen Namen kannte, noch so wunderschön war, hoffte ich trotzdem ihm niewieder über den Weg zu laufen. Also los ging es. Ein neuer Tag in einer neuen Schule.
Wärend ich in den Badezimmerspiegel sah und begann mich zu waschen, dezent zu schminken, nahm ich mir etwas vor. Ich tupfte auf ein, zwei unreine Stellen Concealer und etwas Puder, tuschte meine Wimpern und fertig. Ich würde von nun an ein fast perfektes Mädchen sein. Ich kämmte mir meine langen Haare und machte mir schnell ein, zwei Haargummis um mein Handgelenk. Zumindest nach außen hin würde ich glücklich und fröhlich sein und keinem zu wider.

Die fröhliche Neue.
Vielleicht wirkt sich die gespielte Fröhlichkeit ja tatsächlich positiv auf mich aus und ich würde irgendwann wirklich ein glücklicher Mensch werden.

Okay, ich musste realistisch bleiben.

Ich stöhnte.

Ich sah noch ein letztes Mal in den Spiegel und setzte ein gespieltes Lächeln auf.
Ich lief fröhlich die Treppen runter und machte mir gnüsslich mein Essen.

War das jetzt zu übertrieben?

"So gut drauf heute?" kam die Stimme meiner Mutter von hinten. "Mhm" Ich lächelte. Es sah vielleicht etwas gruselig aus, da ich eigentlich nicht lächelte, aber immerhin ein Anfang.

"Wieso bist du schon unten es ist doch erst halb neun, Mum?" Fragte ich tatsächlich interessiert. Sonst stand die immer erst um neun Uhr auf.

"Ja ich dachte ich gehe heute mal früher los, dann kann ich früher nach Hause und noch ein paar andere Sachen erledigen."

"Bleibt das jetzt so?" Ich hob meine Augenbrauen. "Nein, nein nur heute. Wieso...?"

"Naja ich will ja nicht unhöflich sein, aber mir liegt schon was an meiner Ruhe am Morgen." Ich lächelte sie verschmizt an. Jetzt war sie es die die Augenbrauen hoch zog.

Was gestern passiert war, wurfte nie wieder passieren.

Nicht dass ich beinahe gestorben wäre. Nein, dass man mich dabei erwischt hatte... Es hätte schreckliche Konsequenzen haben können. So einen Fehler würde ich nicht nochmal riskieren.

Jetzt war Perfektion gefragt.

Niemand dürfte je etwas bemerken.

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