Neustart

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» Dies ist das erste Kapitel meiner Geschichte. Eventuell habt ihr es bereits mitbekommen, aber ich überarbeite gerade die gesamte Story nochmal. Der roten Faden wird natürlich bleiben. «

Das Geräusch von einem schwachen Herz. Die geschwächte Frau mit abgemagertem Körper. Jedoch hatte sie auf ihren Lippen ein Lächeln - ein warmes Lächeln. Ihre Worte waren nur ein Hauch von Erschöpfung man verstand kaum etwas. Und dann flüsterte sie voller Liebe meinen Namen, ehe sie ihre Augen schloss und man denken könnte, sie würde schlafen...ich schlug meine Augen auf und starrte wie jeden Morgen an dieselbe helle Decke. Mein Herz raste während mein Shirt an meiner Haut klebte, ich hatte Angst vor diesem Traum. Wusste nichts mit anzufangen, konnte mir nicht zusammen reimen wer diese Frau war und in welcher Beziehung wir standen. Ich beruhigte mich mit der Zeit, meine Augen fuhren einmal durch den kompletten Raum. Meine Wände trugen nicht mehr diesen weichen Fliederton sondern waren komplett mit weiß eingedeckt. So wie zu unserem Einzug vor fünf Jahren und ich hatte mich noch immer nicht dem Gedanken anfreunden können diesen Ort nun verlassen zu müssen. Jetzt wo ich mich gerade an die Umgebung gewöhnt hatte, wo ich angefangen habe sie zu lieben und mich hier zuhause zu fühlte. Ich schwang meine Beine aus dem Bett, meine hellbraunen Haare klebten an meiner Stirn und nur schwer schleppte ich mich ins naheliegende Badezimmer. Ich entkleide mich und ließ das kalte Wasser meine überhitze Haut entlang laufen und doch schliffen meine Gedanken wieder zu meinem Traum. Er verfolgte mich seit Jahren. Nicht jede Nacht, aber in regelmäßigen Abständen brach er auf mich ein. Schnell wickelte ich ein Handtuch über meinen Körper und meine Haare und tapste zurück in mein Zimmer voller Umzugskartons, die jedoch leer waren. Mum meinte es würde auffallen wenn wir umziehen würden und die Leute sahen, dass wir nichts mitnehmen würden. Es dauerte nicht lange da klopfte es bereits an meiner Tür. „Süße? Ich hab unten Pfannkuchen für dich gemacht." erklang ihre mütterliche Stimme und bevor ich antworten konnte, öffnete sich die Tür ein Spalt und steckte ihren Kopf hin durch. Obwohl es nicht für sie üblich war sah sie unglaublich erschöpft aus, jedoch glänzte ihr schwarzes Haar so schön wie immer und passte immer noch perfekt zu ihrem hellen Hautton. „Danke Mum. Ich bin gleich fertig." antwortete ich und warf nochmal ein Blick in den Spiegel um meine Haare zu kämmen und sie anschließend irgendwie weg zubinden. Sie lehnte sich lächelnd an meinen Türrahmen und schaute mir sanft dabei zu, als gäbe es nichts Interessantes. „Du siehst müde aus, nicht gut geschlafen?" fragte sie mich. Ich zuckte mit den Schultern, was ihr signalisieren sollte, dass es sich um das übliche handelte. Ich wollte nicht darüber reden. Stattdessen wandte ich mich ihr zu. „Du siehst nicht besser aus, deine Augen verlieren ihre Farbe. Hör auf dich zu stress Mum. Der Kerl liebt dich und das wird sich auch nicht ändern." Damit lief ich an ihr vorbei und steuerte die Richtung der Küche an. Schon seit Tagen war sich Mum unsicher ob es das Richtige war was sie tat, ob er sie auch noch in den nächsten Jahrhunderten lieben würde. Schließlich zogen wir seinetwegen hier weg - weil er uns bat das wir ihn  begleiten sollten..er hielt es nicht mehr aus ohne Luisa zu sein.

Ich hatte gerade den Teller abgespült, da klingelte es bereits an der Tür. Trotzdem ich die schnelle Geschwindigkeit meiner Mutter gewöhnt war, zuckte ich immer wieder zusammen wenn sie aus dem nichts auftauchte. Ich seufzte, die rührenden Begrüßungsszene wollte ich mir dann doch nicht geben und verkrümelte mich auf den Balkon. Noch ein letztes Mal wollte ich die Aussicht genießen, die Waldluft einatmen und innerlich Abschied nehmen. Irgendwann drehte ich diesem Ausblick den Rücken zu, um mich am Umzug zu beteiligen. Doch als ich in meinem Zimmer ankam, war dieses bereits leer. Aber was hatte ich auch erwartet, mit zwei Vampiren im Haus war ich so ziemlich überflüssig. Erneut seufzte ich. „Hallo Alyssa." Diesmal zuckte ich nicht zusammen, ich versuchte mir ein glaubhaftes Lächeln auf die Lippen zu legen, ehe mich umdrehte. Ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, da rief meine Mutter jedoch dazwischen. Er grinste mir nochmals zu, ehe er verschwand. Ich atme tief ein, ehe auch ich mich entschloss nach unten zu gehen. Am Auto stand bereits meine Mum, sie strahlte. Und Felix tat es ihr gleich. Sie waren glücklich und ich versuchte es auch zu sein. Also ließ ich mich auf dem Rücksitz fallen, schloss die Augen und merkte wie die Landschaft an uns vorbei zog. Und alles was bleiben würde waren Erinnerungen die mich noch sehr lange begleiten würden.

Bis(s) das Leben neu beginntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt