» Überarbeitet « (Stand: 21.07.2019)
Mein Blick war aus dem Fenster gerichtet während die Wälder an uns vorbei zogen. Der Himmel war bewölkt und schien sich dem heutigen Tag anzupassen. Für alle hieß es heute Abschied nehmen. Während es für die einen bereits nichts Neues mehr bedeutete, würde es für den ein oder anderen ein schwerer Schritt sein. Wir wussten dass war kein Abschied für immer. Irgendwann würden wir zurückkommen, doch sowohl für Bella und ihre Tochter als auch für Jacob und Seth würde es selbst dann nicht mehr Selbe sein. Die Menschen die sie gekannt hatten, wäre nicht mehr da. Doch das war nun mal das Opfer welches man für das Leben als Unsterblicher wohl in Kauf nehmen musste. Ich für meinen Teil war mit Umzügen aufgewachsen, oftmals waren es Erinnerungen die es schwer machten einen Ort zu verlassen. Trotz Emmets Tempo, waren wir letzten die am Flughafen ankamen. Es begann leicht zu nieseln, während wir in das Flugzeug einer Privatairline einstiegen.
14 Stunden Flugzeit lagen vor uns. Das Personal versuchte uns von vorne bis hinten zu verwöhnen und uns die Reise so angenehm wie möglich zu machen. Wir hatten noch nicht einmal die Hälfte der Zeit geschafft, schon schien mir die Decke auf dem Kopf zu fallen. Ich wischte durch die Filmauswahl, ehe ich diese seufzend schloss. Ich kramte in meiner Tasche nach meinem Buch, doch für mehr als fünf Seiten schien meine Konzentration nicht auszureichen. Ich griff zu meinen Kopfhörern und öffnete meine Playlist – doch schloss diese nach zwanzig Minuten ebenfalls wieder. Ich ließ mein Blick durchs Flugzeug gleiten. Jacob und Renesmee schliefen, ebenso wie Seth neben mir. Esme und Bella blätterten in irgendwelchen Zeitschriften herum. Während Emmett und Rose auf den kleinen Bildschirm starrten. Ich kickte meine Schuhe von den Füßen und versuchte eine neue halbwegs bequeme Position zu finden – zwecklos. Ich seufzte erneut. „Alyssa, was ist los?" ließ Seths Stimme mich zusammenzucken. Ich drehte mein Kopf in seine Richtung, eigentlich hatte ich angenommen er würde schlafen – doch anscheinend hatte ich mir geirrt. Etwas ertappt schaute ich ihn an. „Ich weiß auch nicht.." antwortete ich und klang fast wie ein kleines Kind was sich nicht entscheiden konnte, mit was es als nächstes spielen sollte. Ich hasste fliegen, ich mochte schon lange Autofahrten nicht aber Langstreckenflüge waren der pure Albtraum für mich. Seth klappte die Armlehnen zwischen uns hoch, schnappte sich seinen Pulli und klopfte mit seiner Hand auf seine Beine. Ich ließ mich nach links fallen und bettete mein Kopf auf den Pulli auf seinen Beinen. Er begann mir durchs Haar zu streicheln was beruhigend auf mich wirkte und irgendwann meine Augen zufallen ließ.
Alswir endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten, begann in Helsinki schondie Sonne unterzugehen. Zwischen Finnland und Amerika lagen 10 StundenZeitverschiebung. Am Flughafen warteten bereits die Mietwagen um die sichAlice, die bereits voraus geflogen war gekümmert hatte. Der anschließende Fahrwegdauerte nochmal eine ganze Ecke, doch ließ uns einiges von unserer neuen Heimatsehen. Unser Haus lag Küstennah und grenzte an einem Waldgebiet, es war einkleines bisschen größer als das in Forks. Ein großes helles Tor sorgte dafür,dass man von außen keinerlei Blick aufs Grundstück hatte. Carlisle parkte denMietwagen in der Garage, wo Alice und Jasper uns bereits erwarteten. Wie sich herausstellte, hatte das Haus insgesamt drei Etagen inklusive Keller. Über den jeweiligen Balkon,führte eine Treppe zu einem kleinen Wohnbereich. Mein Zimmer befand sich in derzweiten Etage, ich konnte von meinem Zimmer in Richtung Wald schauen und hattesogar eine kleine Nische für einen begehbaren Kleiderschrank. Trotzdem ichsechs Stunden im Flugzeug geschlafen hatte, blickte ich erschöpft aus meinem Panoramafenster.Ich sah Emmett und Rosalie im Wald verschwinden, wahrscheinlich konnte Emmettdie Braunbären kaum abwarten. Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Ja,es war wahr. Wir waren in Finnland und hier würde von nun an mein Zuhause sein.
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„Du schaffst das. Ich bin mir sicher, du wirst viel Spaß haben." Seths Worte bewegten mich dazu die Augen zu verdrehen. Er hatte leicht reden, er würde ja gleich wieder zurück nachhause fahren können. Ich hingehen müsste gleich aus diesem Auto aussteigen und dieses Schulgebäude betreten. Es war schnell klar gewesen, dass Renesmee und ich die nahliegende Schule besuchen würden. Während einige der anderen sich an Hochschulen und Universitäten für einen neuen Studiengang eingeschrieben hatten. Und eigentlich hatte ich die Idee mit der Schule gar nicht einmal so schlecht gefunden, immerhin war mir dies Jahre lange verwehrt gewesen. Und nun hatte ich die Chance wie ein ganz normaler Teenager zu leben und bekam kalte Füße. Ich seufzte, ehe ich die Beifahrertür öffnete und Seth mir noch hinter rief er würde mich nachher wieder abholen. Nachdem ich mir meine Unterlagen im Büro abgeholt hatte, wurde ich bereits der Klasse als „Alyssa Cullen" vorgestellt. Der Unterricht wurde bilingual durchgeführt, finnisch glich dem schwedischen in vielen Worten weshalb ich nicht komplett ahnungslos dasaß. Die Hauptfächer Mathematik, Sport, Kommunikation und Sprache wurden in Englisch unterrichtet. Nach der Mittagspause, welche ich mit Renesmee verbracht hatte, folgte der Kunstkurs. In welchem wir mit Styropor arbeiteten die Aufgabe bestand daraus, unsere eigenen Planeten zu gestalten. Während ich in meiner Arbeit vertieft war, begannen die anderen – wie es nun mal typisch war, wenn der Lehrer den Raum verlief – sich allem anderem zu widmen als der Aufgabe. Meine Finger griffen gerade nach einem der Pinsel, als ein Schrei erklang und meine Augen den Auslöser dafür suchten. Doch ein Geruch kam meinem Augen zuvor und augenblicklich ließ ich meinen Pinsel fallen. Kleine Farbspritzer prallten auf den Tisch und Panik brach in mir aus. Der Duft zog durch meine Nase und ich spürte sofort das Verlangen in mir aufkeimen. Ich hob mein Blick und blickte auf meine Mitschülerin, die mit einem Tuch versuchte die Blutung zu stoppen. Doch ich roch es. Und es roch so unglaublich gut. Meine letzte Blutration lag bereits mehrere Wochen zurück. Umso schlimmer war dieses Verlangen, welches drohte die Kontrolle über mich zu übernehmen. Ich wollte den Cullens nicht erzählen, dass in Hinsicht auf Blut nicht wie sie war – ich schämte mich dafür. Deshalb war mein Plan gewesen komplett ohne Blut weiterzuleben. Doch anscheinend war dies der falsche Gedanke gewesen. Um nicht auf das Mädchen los zu gehen, griff ich nach meiner Tasche und rannte aus dem Raum. Raus aus dem Gebäude. Und ich blieb nicht stehen, sondern rannte einfach weiter.
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Bis(s) das Leben neu beginnt
FanfictionAlyssa Sophia Waters ist ein Halbvampir. Sie ist ihr ganzes Leben mit dem Gedanken das einzige Mischwesen zu sein aufgewachsen. Doch dann hört sie von Renesmee Cullen und beginnt eine Reise, die ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen wird. » Dese G...