Kapitel 5

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„Keiner da.", berichtete ich Niall. „Bringen wir unser Zeug runter. Sonst liegt hier alles im Weg." „In den Keller?" „Ja. Hab da unten sowas wie meine eigene Etage." Was dachte der jetzt?

„Also hier ist meine kleine Garderobe, geradeaus ist mein Zimmer und die Tür rechts das Musikzimmer." Diese Worte unterstützte ich mit passenden Gesten und schmiss meine Jacke zu den anderen in die Garderobe, die ich übrigens echt mal aufräumen sollte...

„Richtig schön hier.", kommentierte er, als wir in mein Zimmer eintraten. Es war hell gestaltet. Eine Wand war blau gestrichen, die restlichen waren weiß. Ich hatte einen hellgrauen Teppichboden und mein Bett war farblich dazu passend. Also weiß, grau und blau. Es stand am Ende des Raumes und erstreckte sich über die komplette Breite. Man musste dazu sagen das mein Zimmer eher länglich war und keine 3 Meter breit, weswegen das Bett mit einer angepassten Holznische perfekt reinpasste. An der Kopfseite erstrecke sich ein großes Fenster, durch das Licht reinkommt. Ich hatte hier nämlich sowas wie eine ganz kleine Miniterasse, wo man sich auf den 3m ² Kies hocken kann, bevor dann die Steine kommen, die hoch bis zur eigentlichen Grundfläche gehen. Also ist sozusagen ein Loch vor meinem Fenster gegraben worden.

„Hier rechts ist das Bad. Nur so." Meine Tasche flog schräg an meinem Fernseher vorbei, auf das weiße Sofa links. Ich nahm mein Handy aus meiner Hosentasche, ging zu meinem Schreibtisch, welcher zwischen meinem Bett und dem Sofa stand, und schloss es an das Ladekabel.

„Ehmm... Fühl dich wie Zuhause. Beziehungsweise du hast gar keine Zeit dafür, weil wir jetzt wieder hoch gehen, bevor du mir verhungerst." Niall hatte es sich bereits auf meiner Couch bequem gemacht und seine Sachen daneben geschmissen.

Ein letzter Blick auf meine Uhr am Handy verriet mir, dass wir 23:21 Uhr hatten. Ohh, ich dachte wir hätten schon später.

Ein Schlagzeug und Klaviertöne erklangen. Verwirrt schaute ich in die Richtung, von der es kam. Niall schaute mindestens genauso dumm zu mir. „Louis..." Er ließ die Schultern fallen, atmete einmal gleichgültig aus, hob seinen Rucksack auf und fischte dort nach seinem Handy. Das war doch der von vorhin, wo ihn unbedingt sehen wollte.

„If I don't say this now I will surely bre...." Niall unterbrach die Männerstimme, indem er Louis wegdrückte. Also ich vermutete es. Ich glaub nicht, dass er hingehen würde um sein Handy anschließend einzustecken.

„Seit wann hat man wieder Lieder als Klingelton?", scherzte ich, weil dieser Anruf ihn irgendwie runter zog. „Ist Louis Lieblingslied. Er ändert ständig seinen persönlichen Klingelton an Handys anderer." Er zog kaum merklich die Augenbrauen zusammen.

„Lass uns kochen." Ich wollte ihn nicht damit konfrontieren. Auch wenn ich mir zu 100% sicher war, dass zwischen den beiden dicke Luft herrschte und ich langsam neugierig wurde.

„Im Kühlschrank ist das Hackfleisch." Während ich versuchte Niall Anweisungen zu geben, suchte ich das Rezept heraus.

„Also... Das muss jetzt erst mit Olivenöl angebraten werden. Machst du das? Dann schneid ich schon mal Zwiebeln und Petersilie." „Sicher, dass du schneiden willst? Ich kann doch kein Mädchen mit einem Messer rumfuchteln lassen." „Ja, sicher. Ich kann das schon, keine Angst." Mittlerweile hatte er wieder ein grinsen aufgesetzt. „Aber ich will das nicht anbrennen lassen..." Das war also seine Sorge. Stand der jemals in seinem Leben am Herd? „Nein, das bekommst du hin. Einfach immer umrühren."

Ich war gerade dabei meine zerkleinerten Zutaten mit dem Rücken des Messers in den Topf zu schieben. „Niall? Du isst mir bitte kein halb rohes Hackfleisch! So wie du das fixierst..." „Hm? Was?" „Alles klar bei dir?" „Ja, alles gut." Zaghaft lächelte er und rührte das neu Dazugegebene unter.

Just listen to meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt