[2] TCCLC: The Main Part of the Prologue

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Viele Jahre vergingen und als Lina alt genug war, um den Thron zu besteigen, brach eine eisige und düstere Zeit über das sonst so strahlende und fröhliche Land. Die böse Königin war geboren und mit ihr der ewig währende Winter und die Candycockland Corporation.
Ihr Herz verkümmerte immer mehr und alles was sie noch erfüllte, ihr eine Freude bereitete, war das Leid anderer.
Sie beutete das Volk aus, sähte Angst und Schrecken und riss Familien auseinander. All jene, die sich ihr widersetzen wollten, folterte sie. Sie war eine Meisterin in dem, was sie tat. Das Training mit den Barbies machte sich bezahlt.
Sie war glücklich mit dem, was sie hatte und blieb bodenständig, denn sie brauchte nicht viel Geld und auch keine großen Juwelen. Täglich eine gute Hinrichtung reichte ihr.
Trotzdem kreierte sie aber einen Wettbewerb, bei dem 24 Jugendliche gegeneinander kämpfen und sich abschlachten. Das ganze nannte sie dann "The Number Games".
Beim ersten mal dachten wegen dem komischen Namen alle, dass es etwas wie Bingo sei. Sie wurden leider enttäuscht und getötet. Übrigens ist bis heute nicht bekannt, wieso es so hieß.
So offen wie sie war, was Folterspiele anging, so verschlossen war sie bei ihrem Privatleben und besonders in puncto Ehe. Sie hatte echt keinen Bock darauf, jemanden zu heiraten, doch sie musste, wenn sie Königin bleiben wollte.
Deshalb beschlossen die Vorstandsmitglieder der Candycockland Corporation, einen Ball zu veranstalten, damit sie dort einen Prinzen zum heiraten findet.
Der Ballabend näherte sich. Linas Laune verfinsterte sich immer weiter und das machte sie nicht nur, weil sie keine Lust hatte. Es lag an diesen klischeehaften, hässlichen und meist pinken Prinzessinnenkleidchen mit haufenweise Tüll. Sie hasste die Teile.
Trotzdem quetschte sie sich in eines dieser Dinger rein und setzte, als der Tag gekommen war, ihre freundlichste Miene auf.
Versteht mich bitte nicht falsch. Ihre "freundlichste Miene" entspricht dem Gesichtsausdruck eines Psychokillers, weshalb es auch nicht verwunderlich gewesen wäre, wenn das ganze wie Carries Abschlussball geendet hätte.
Nun stand sie dort neben dem Thron und wartete darauf, dass sich die Türen öffnen würden, was sie dann auch taten. Am liebsten wäre sie weggerannt, aber die 3 Tonnen Tüll an ihrem Kleid machten eine Flucht unmöglich.
Die größtenteils jungen Prinzen schritten in ihre Richtung. Hinter ihnen waren ihre Familien und der Hofstaat. Sie blieben stehen und Lina setzte sich auf ihren Thron. Ein Mann mit einer ziemlich langen Liste stellte sich daneben und begann damit, die Prinzen aufzurufen und Informationen über sie preiszugeben.
Als erstes kam Ferdinand von Walter an die Reihe. Er war so ziemlich der Traumtyp einer jeden Frau. Seine eng anliegende Kleidung betonte seine Muskeln, das definierte Sixpack und - ähm - den nicht zu knapp bemessenen Inhalt seiner Hose. Der einzige Nachteil war nur, dass die extra Ladung an hotness wohl einen starken Defizit im intellektuellen Bereich nach sich zog. Sie schickte ihn weg und der nächste kam dran.
Romeo Montague trat hervor und kippte augenblicklich um. Er hatte Gift geschluckt, da er die böse Königin liebte, obwohl er sie nicht kannte und die beiden, da ihre Königreiche verfeindet waren, nie zusammen sein könnten. Er war auch aus dem Spiel.
Das ging ewig so weiter. Man fragte sich wirklich, wer diese Kandidaten ausgewählt hat.

Hier die Top 3 der unpassendstenen Anwärter:
Platz 3: Prinz Henry Tudor VII - dafür bekannt, seine Frauen umzubringen.
Platz 2: Prinz George "The Eternal Bachelor" von Clooney - so alt, dass er mittlerweile inkontinent und impotent ist und nicht mal mehr 10 der blauen Pillen helfen können.
Platz 1: Prinz Kalle von Malle - auch unter dem Namen "Mama's Boy" bekannt, weil er mit ihr geschla - das wollen wir an dieser Stelle nicht weiter ausführen.

Ganz am Ende gab es dann aber doch einen Lichtblick. Nämlich als Ilosovic Stayne, auch genannt "The Knave of Hearts" oder "Der Herzbube" , vorgestellt wurde. Er sah gut aus, war klug, hat nie mit seiner Mutter geschlafen und eine Heirat mit ihm würde ein mächtiges Königreich zu Linas Verbündeten machen. Nicht, dass sie das nötig hatte, aber so etwas kann immer nur positiv sein.
Im Laufe der kommenden Monate wurde nun schließlich die Hochzeit der Beiden vorbereitet und das bedeutete vor allem eines. Es bedeutete Stress. Es fing damit an, eine würdige Location für das ganze Spektakel zu finden. Die einfachste Möglichkeit wäre gewesen, in Linas eigenem Schloss zu feiern, allerdings hätten die Gäste sich dann eher so gefühlt, als ob sie in einem dieser schlechten Horrorfilme wären und das bringt nicht gerade eine gute Hochzeitsstimmung.
Die zweite Wahl war der alte Palast am Rainbow-Mountain, doch der fiel auch weg, da die dort lebenden Einhörner an einer Krankheit erkrankt waren, die dem Rinderwahnsinn ähnelt.
Also blieb nur noch Variante 3: das Schloss des Herzbubens.
Dies lag aber in einem anderen Königreich namens "The Wyverns Land" und war sehr weit entfernt. Sehr sehr weit. Also so extrem weit, dass man schon ein neues Wort dafür erfinden muss.
Zu dem war der Weg sehr gefährlich, von Hindernissen übersäht und, wie es der Name des Landes vermuten lässt, es gab Drachen.
Doch trotz der ganzen Reise-No-Gos, machten sich die böse Königin und ihr Gefolge auf und reisten zum Schloss des Herzbuben.
Die Tour verlief relativ reibungslos und außer den Leuten, die Lina zu ihrer Belustigung hinrichten ließ, gab es eigentlich keine weiteren Toten.
An ihrem Ziel angekommen, ging das Hochzeitsprozedere gleich weiter. Die Auswahl der Musik, der Blumen, der restlichen Dekoration und vieles mehr wurde besprochen und das war alles andere als entspannend, was sich auch im Gemüt der Braut widerspiegelte.
Den Höhepunkt erreichte ihre miese Laune allerdings erst, als es um die Wahl des Kleides ging oder besser gesagt, als besprochen wurde, aus wie vielen Tonnen Tüll es denn bestehen sollte.
Als endlich alles geschafft war und sie sich, um das Tüllmonster tragen zu können, so viele Muskeln antrainiert hatte, dass sie mittlerweile sogar "The Evil Arni" genannt wurde, war es so weit. Der große Tag stand vor der Tür.

To be continued...

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