4. The Number

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Ich knallte die Autotür hinter mir zu und ließ erst meine Arme, dann meinen Kopf auf das Lenkrad fallen. Und dann ließ ich meinen Tränen freien Lauf.

,, Maggy, was ist denn los? stotterte Lilli und legte ihre Hand auf meinen Rücken. Ich antwortete nicht.

,, Komm schon, alles gut." versuchte sie mich zu trösten aber nein. Ich wusste selbst nicht wieso mich das so traf aber ich verstand nicht wieso nichts in meinem Leben klappte.
Carlos ( mein Ex) hatte mich betrogen, meine beste Freundin zieht ans andere Ende der Welt und jetzt konnte ich Calum nie wieder sehen.
Was hatte das Universum nur gegen mich?

,,Verstehst du nicht, wie scheiße dass hier grade ist?" fragte ich und versuchte dabei ein Schluchzen zu unterdrücken.

,, Doch aber wir müssen jetzt sofort wieder aussteigen." antwortete meine Schwester entschlossen.
Wie bitte? Ich konnte so wie ich gerade aussah sicherlich nicht aussteigen. Und selbst wenn ich aussteigen würde, würden uns diese hardcore Fans umbringen, falls wir tatsächlich in den Genuss kommen würden nochmal mit den Jungs zu reden.

,, Nein Lilli. Es geht einfach nicht. So ist es nunmal." Mir flossen die Tränen.

,, Aber irgendwie müssen wir noch seine Nummer oder Adresse her kriegen."

,, Adresse? Von was träumst du denn Nachts? Wir werden niemals irgendwas  bekommen, womit ich ihn finden könnte."

So langsam hielt ich Lilli wirklich für komplett verrückt. Adresse? Ich meine... Also dass konnte sie doch nicht Ernst meinen. Ich hatte das Gefühl in Selbstmitleid zu ertrinken. Verdammt war das alles erbärmlich...
Ich ließ mein Fenster herunter und wollte gerade den Motor starten, als jemand sein Kaugummi Papier in mein Auto schmiss.

,, Und was genau sollte das jetzt?" fragte ich Kopfschüttelnt und steckte das Papier in meine Hosentasche.
Lilli schob eine CD ins Radio ein und drückte auf Play. Ich fuhr mit ungefähr 20 über den Parkplatz und hupte alle heulenden und kreischdenden Fans aus dem Weg.

,, Lilli schalt das sofort aus!"vrief ich laut und krallte mich energisch ans Lenkrad.
Lost Boy
Nein, nein, nein. Abgesehen davon dass der Song einer meiner Lieblibgsongs war, spiegelte er gerade meine Lebenssituation wieder. Ich hätte es jetzt wirkllich nicht ertragen können wie mir ein ganz bestimmter jemand ins Ohr sagte, dass ich das Beste bin was ihm je passiert ist und dass er alles tun würde um mich wieder zu sehen. Wahrscheinlich hätte er damals nie damit gerechnet, dass er das mal  wirklich zu tun hatte. Naja, ich hätte mir dass persönlich vor ein paar Stunden auch nicht träumen lassen.
Und jetzt waren wir beide mitten drin.
Wir fuhren noch eine halbe Stunde nach Hause und es machte mich verrückt ständig Calums Stimme durch mein Autoradio zu hören und währenddessen zu wissen, sie wohl nie wieder wirklich in der Realität höhren zu können.

Als ich auf meinem Parkplatz parkte und ausstieg, rannte ich auf die Eingangstür zu. Ich wollte nichts mehr tun, als mich einfach unter meiner Bettdecke zu verkriechen und weiter zu heulen. Ich stürmte dierekt in mein Zimmer und warf die Tür hinter mir zu.
Mit etwas anlauf warf ich mich aufs Bett und antmete in mein Kissen.
Ich fühlte mich wirklich mehr als beschissen. Gott sei Dank hielt es keiner aus meiner Familie für nötig nach mir zu sehen, da ich ohne hin niemanden sehen wollte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, die ich damit verbracht hatte in mein Kissen zu atmen und zu schrein, stand ich auf und betrachtete  mein verheultes Spiegelbild. Ich sah echt lange nicht so schlimm aus. Ich lief zu meinem Kleiderschrank und suchte nach meiner Jogginghose. Als ich mir gerade die Jeans ausziehen wollte, fiel mir dieses Kaugummipapier von vorhin entgegen. Wieso machte man überhaupt sowas, wenn es 10 Meter weiter einen Mülleimer gab?.
Ich wollte das Papier gerade in den Mülleimer werfen, als mir die blauen Kullistriche darauf auffielen. Was hatte das du bedeuten?
Ich fischte das Papier wieder aus dem Eimer und faltete es vorsichtig auseinander. Was darauf stand war leider so unfassbar klein geschrieben, dass ich es auf Grund meiner Weitsichtigkeit nicht im Geringsten erkennen konnte. Genervt wühlte ich nach meiner schwarzen RayBan Brille und setzte sie mir dann auf. Ich ließ mich rückwärts aufs Bett fallen und fuhr zwei Sekunden später apprupt wieder hoch. Mein Atem stockte.
Mein Herz begann unheimlich schnell zu rasen. Adrenalin schoss durch mein Blut, dass in meinen Adern zu pulsieren begann.
Eine Telefonnummer.
Es war eine verdammte Handynummer!
Calum? Ashton? Micheal? Luke? Oder einfach irgendjemand anders?
In meinem Kopf begann sich alles zu drehen. Das atmen fiel mir auf einmal schwerer. Und dann nahm ich mein Handy in die Hand. Ich tippte die Zahlen, die sich auf dem kleinen, rosa Papier abbildeten ein und zögerte.
Ich hatte auf einmal riesige Angst... Ich wollte lieber nicht alleine anrufen, also rief ich Lilli in mein Zimmer.

,, Was ist?" fragte sie mit zusammen gezogenen Augenbrauen. Ich konnte keine einzige Silbe herausbringen, daher zeigte ich ihr den Zettel.
Scheinbar schien es ihr genauso den Atem zu rauben wie mir.

,, Los,los,los Maggy! Jetzt mach schon!" rief meine Schwester und hüpfte auf und ab. Ich schluckte.
Mein Daumen bewegte sich auf den grünen Höher zu und striff ihn dann ganz leicht. Es tutete.
Meinen Körper durchströmte eine Welle der Aufregung, Unsicherheit und vor allem Hoffnung.



                                ❦

                                 

Scars | FF Calum HoodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt