Der Raum

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Am Morgen werde ich durch sanfte Küsse geweckt. Das hätte ich mir vorher nie im Leben vorstellen können, ich dachte das wäre immer so eine Träumerei, aber anscheinend kann auch so ein Traum verwirklicht werden.

Langsam öffne ich meine Augen und blicke zu Clint empor, welcher mir ein strahlendes Lächeln entgegen bringt. Ich erwiedere sein lächeln und gebe ihm einen kurzen Kuss, bis ich wieder auf seine Brust sinke und mich näher an ihn kuschel.

"Guten Morgen Süße."

"Guten Morgen", murmel ich vor mich hin.

"Na da ist aber einer noch müde", grinst er.

"Nein ich will nur nicht aufstehen."

"Dann wirst du heute aber nicht zum Waisenhaus fahren und mit mir ausgehen."

"Ach stimmt!"

Schnell rappel ich mich auf, gebe Clint einen Kuss und verschwinde mit frischen Sachen ins Bad.

Nachdem ich mit meiner Morgenroutine fertig bin, gehe ich wieder in mein Zimmer und sehe auch meinen Freund fertig angezogen und gestylt. Ich gehe auf ihn zu, nehme seine Hand und ziehe ihn mit zur Küche, wo Pepper schon fleißig an Pancakes machen ist.

"Guten Morgen Mum."

"Guten Morgen Liebling, Clint. Habt ihr gut geschlafen?"

"Ja und wie", antworte ich ihr, während Clint zustimmend nickt.

"Und du?", frage ich sie noch hinterher.

"Ich hatte auch eine erholsame Nacht, Danke."

"Freut mich Mum, kommst du heute mit zum Waisenhaus?"

"Natürlich, des sei denn du willst nicht."

"Doch doch, natürlich will ich, ich freu mich schon drauf", grinse ich.

"Okey, setzt euch doch endlich, das Frühstück ist auch fast fertig", fordert sie uns auf.

Also befolgen wir ihrer Aufforderung und setzen uns brav nebeneinander an den Tisch. Während wir auf die anderen Beiden warten, unterhalten wir uns über den vorherigen Tag und fragen uns wie es wohl mit der Neuen wird.

Nachdem Dad und Haley endlich sich dazu bewegen zu erscheinen, fangen wir mit dem Frühstück an. Haley ist schon ganz aufgeregt, das Heim wieder zu sehen und zu schauen, wie alles renoviert wurde seitdem Dad monatlich einen bestimmten Betrag spendet.

Fertig mit dem Frühstück, machen sich die anderen fertig und dann fahren wir runter in die Garage. Wir suchen uns einen der Wagen aus und fahren dann los zu unserem alten Zuhause.

Dort angekommen sehen wir schon einige Leute, welche sich in das Gebäude drängen.

So voll war es hier noch nie!

Endlich einen Parkplatz gefunden, gehen wir langsam auf den Eingang zu. Am Eingang empfängt uns schon Mrs. Cole mit einem lächeln.

"Willow, Haley! Es ist schön euch mal wieder zu sehen, wie geht es euch?"

"Hallo Mrs. Cole, uns geht es sehr gut und ihnen?"

"Das freut mich zu hören, hervorragenden und dank ihnen Mr. und Mrs. Stark, läuft unser Waisenhaus besser denn je und die Kinder sind auch unglaublich glücklich."

"Das freut uns zu hören", lächelt Dad sie an.

"Nun denn, wir können uns später noch weiter Unterhalten, schauen sie sich in Ruhe um."

"Danke Mrs. Cole."

Wir treten in das Waisenhaus ein und mir kommt der altbekannte Geruch, von diesem alten Haus entgegen, welchen ich ein wenig vermisst habe. Schließlich habe ich mein bisheriges Leben hier verbracht.

Zuerst schauen wir uns in der unteren Etage um und ich bemerke, wie modern es hier geworden ist, aber trotz der Veränderungen, blieben in jedem Raum Einzelheiten von der alten Einrichtung.

Diese kleinen Einzelheiten, wecken in mir viele Erinnerungen, weshalb ich überall immer wieder stehen bleibe und alles auf mich wirken lasse.

Am Ende des Rundgangs gehen wir an meinem Trainingszimmer vorbei, die anderen beachten es nicht, aber ich gehe nochmal zurück, schaue auf die Tür und drücke langsam die Klinke runter.

Die Tür öffnet sich ganz leicht nach innen auf und offenbart mir meine kleine Kammer, wie ich sie zurück gelassen habe. Ich beginne zu lächeln und betrete den Raum vorsichtig.

Nach all der Zeit, in der ich weg war, hat sie diesem Raum so gelassen wie er immer war, einfach perfekt.

Es sind nach wie vor die alten Dielen hier drinnen, das kleine Fenster mit den Spinnweben oder auch mein Schaukelstuhl, auf dem ich mich immer ausgeruht habe.

Ich bin so vertieft in meinem Zimmer und all den Erinnerungen, sodass ich gar nicht mitbekomme, dass sich eine Hand auf meine Schulter legt. Ich zucke kurz zusammen, drehe mich um und blicke meinem Dad in die Augen.

"Hey Kleine, lass uns nicht in diesem kleinen schäbigen Zimmer die Zeit verbringen."

"Dad!", sage ich nur sauer und schaue ihn auch so an.

"Was denn? Ich hab doch recht oder nicht?"

"Sag kannst du dir nicht denken, dass dieser Raum mir war bedeutet, er ist perfekt und wunderschön!"

"Das ist er alles andere, so ein Raum kann dir doch nichts bedeuten."

"Natürlich kann er das, hier habe ich alles gelernt was ich kann!"

"Oh das wusste ich nicht Spätzchen, tut mir leid.."

"Eben du wusstest es nicht und sagst trotzdem solche Sachen, vielleicht solltest du erst überlegen und dann reden!"

"Tut mir wirklich leid kleine, kommt nicht wieder vor."

"Will ich auch hoffen."

Tony umarmt mich noch einmal und dann gehen wir schlussendlich doch noch aus dem Raum, wo so viele Erinnerungen dran hängen.

Mein Leben, die Gabe und ich - The AvengersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt