Jakob Partys waren legendär. Jeder wusste das inklusive mir und das sollte was heißen. Und diese Party würde meine Erste sein, denn ich beschloss hinzugehen. Alle vier inklusive Weinstein-äh..ich meine Ted, haben mich letztendlich dazu überredet.
Gott sei dank war Jakobs Party nicht unbedingt weit weg. Nur einpaar Stationen mit der U3 und schon war ich davor. Insgesamt 5x war ich kurz davor umzudrehen und zurück nach Hause zu fahren. Aber irgendwas in meinem Kopf führte mich dann schließlich vor die gläsende Haustür des Mehrfamilienhauses und das war der Moment in dem ich mein Gesicht sah.
Wie gesagt ich hatte null Party Erfahrung aber was ich aus jeglichen Amerikanischen Serien gesehen habe, war das die Mädels immer top gestylt bei so etwas aufkreuzen und ich nunja... ich war alles andere als top gestylt. Meine braunen strähnigen Haare waren nass und klebten an meiner Kopfhaut, halb nass sahen sie irgendwie richtig fettig aus...toll. Ich trug meine schlechte Jean bei der mein sowieso schon massiger Hintern richtig fett aussah und ein Sweatshirt der Denver Bronkos, das unteranderem auch nass war und dadurch meine hammer Figur zum Vorschein brachte. Von meinem Gesicht sollte ich gar nicht erst anfangen, es war rot wie eine Paradeiser und meine Brille war angelaufen. Ich war ungeschminkt und meine Augen verschwanden in meinen Gesicht. Das alles waren nun wirklich nicht die Besten Vorraussetzungen für eine Party. Wieso war ich noch mal hier? Weil vier völlig Fremde mir das gesagt haben? Jetzt war definitiv der Moment zum umkehren gekommen. Doch als ich so schnell wie möglich wegrennen wollte, nach Hause auf die Couch, kam mir Mona entgegen. Top gestylt natürlich. Sie trug einen kurzen schwarzen Rock und darüber ein lockeres graues Tshirt. Ihre blonden Haare fielen einfach perfekt über ihren üppigen Busen und ihre wunderschön geschminkten Augen strahlten. Als sie mich sah wirkte sie im Ersten Moment etwas überrascht verbarg das aber überaus schnell hinter ihrem strahlenden Lächeln. „Gemma!" sie umarmte mich herzlich, was sie wirklich noch nie getan hatte. „Schön das du hier bist, Jakob wird sich freuen" Achja? Wird er das? Der Kerl neben ihr:ein wirklich wirklich heißer Typ umarmte mich auch und stellte sich als Josh vor. Total verwirrt von der plötzlichen Umarmung eines volkommen Fremden sexy Typen stand ich perplex da. „Äh..Hi!" sagte ich nur und brachte ein Lächeln zustande. „Gott Gemma, wir werden dich heute aber sowas von abfüllen" meinte Mona lachend, die schon wirklich betrunken war. Zu dritt betraten wir das Haus.
Da ging sie , die Möglichkeit aus diesem großen Schlamassel einfach zu verschwinden.
Als wir oben bei Jakobs seiner Wohnung ankamen, begrüßte er mich genauso verwundert aber dennoch so herzlich wie Mona zuvor. Auch er roch schon nach Bier. Ich war so überfordert mit der plötzlichen Freundlichkeit das ich auf mein Aussehen und meine Befürchtungen vergaß.
Da stand ich also in der Wohnung von Jakobs Eltern. Überall standen Leute mit Plastikbechern und tanzten locker zu Musik. Tanzen würde ich definitiv nicht das war klar, aber was macht man denn noch so auf Partys? Auf dem Sofa war ein Paar gerade heftig beim rummachen und ich wendete schnell meinen Blick ab. Peinlich. Mich hat noch nie ein Junge geküsst und auch nicht geflirtet und Interesse an dieser herum Knutscherei verspürte ich auch nicht wirklich. Manchmal schon, aber dann sprach immer mein Inneres ich, dass mir sagte das ich mir keine Hoffnung machen sollte, weil mich eh keiner wollte.
Mona und Jakob und auch dieser Josh waren inzwischen in der Menge verschwunden und ich stand vollkommen allein da. WAS MACHT MAN AUF PARTYS? Ich zündete mir erstmal eine Zigarette an und ließ mich auf einen Stuhl fallen. Einpaar Menschen kannte ich vom sehen aber niemand schien mich zu kennen sie warfen mir zwar verwirrte Blicke zu aber sprachen mich nicht an. Ich wusste nicht wie lange ich da saß, bis Jus mich ansprach. Doch irgendwann, ich schätze nach meiner dritten Zigarette passierte es. Er setzte sich neben mich und grinste mich an. Mit diesem Grinsen, das mein zukünftiges Leben verändern sollte. „ Willst bei einbisel Wiesen mitzahlen?" Ich verstehet ihn nicht wirklich aber was Wiesen ist wusste ich. Ich fasste nicht das er mich das fragte. Sah ich so aus? Er musste mein Zögern bemerkt haben denn er begann schallend zu lachen. Er war ungefähr ein Kopf größer als ich und hatte schulterlange schwarze Haare. Er hatte eine riesige Zahnlücke und seine Gesicht war sonst recht hager, also wirklich gut sah er nicht aus. „Julius, aber nenn mich einfach Jus!" sagte er und strekte mir die Hand hin. „Gemma!" sagte ich und schüttelt ihm die Hand. Jus lachte und entblößte so seine furchtbare Zahnlücke. „ Schon alleine bei deinem Namen bringst du mich zum Lachen, Gemma...wie noch?" „Liebmann" sagte ich. „Liebmann..." er flüsterte meinen Namen. „Und Gemma Liebmann macht dir die Party spaß?" „Nicht wirklich..." antwortet ich. „Das habe ich mir gedacht wie du auch da sitzt... Du schaust aus als würdest du gleich jemanden erstechen wollen." „Ist das deine Art Komplimente zu machen?" schon wieder lachte er. Er hatte ein schallendes Lachen das so laut war das ich Angst hatte jeder würde es hören. „ Du gefällst mir Gemma Liebmann" Das hatte noch nie jemand zu mir gesagt, dieser Julius oder Jus musste wirklich schon sehr betrunken sein. „Wieviel hast du getrunken Jus?" Er zog seine buschigen Augenbrauen hoch. „ Mehr als du auf jeden Fall, liebes." Komm. Er zog mich auf die Beine und nahm mir meine Zigarette aus den Mund. „Verschwende dein Geld für Alkohol oder Gras aber nicht für die hier."
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Augen zu und Arme offen
General Fiction„ Nein." sagte ich. „Nein?" er blickte mich fragend an. „ Nein, so etwas gibt es nicht. Liebe ist nur ein Produkt der Medien, so einfach ist das. Wir denken wir lieben, dabei stehen wir nur auf Sex und den Gedanken daran. Wir lieben den Gedanken an...