Kapitel 10

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"Komm wir gehen wieder zu den anderen. Sie wird kommen, wenn sie es versprochen hat. Nur eben ein bisschen später.", sagte ich und streckte ihm die Hand entgegen. Er nahm sie und zog sich hoch. Zusammen gingen wir zurück ins Wohnzimmer. Eleanor saß bei Louis am Schoß und beide reden über irgendwas. Liam und Niall standen in der Küche und Niall stopfte sich ein Stück Kuchen in den Mund, so dass ich lächeln musste. Nur Harry war nicht zu sehen. "Er ist bestimmt oben.", meinte Zayn, als er sah wie ich mich umguckte.  

Ich ging langsam die Treppe hoch, um in Harry's Zimmer zu gelanden. Doch auf dem Flur knickte ich plötzlich um und landete auf dem Boden. "Alles o.k.?", fragte jemand hinter mir und hob mich hoch. Als ich wieder stand, sah ich Louis und Eleanor hinter mir. "Ja, ich bin nur leicht umgeknickt.", gab ich zurück. "Leicht? Das sah ganz schön heftig aus!", mischte sich nun auch Eleanor ein. "Kannst du laufen?" Ich versuchte einen Schritt zu machen, doch es schmerzte und ich wär fast wieder gefallen, wenn Eleanor mich dieses mal nicht festgehalten hätte.  

"Komm ich nehm dich!", meinte Louis und hob mich hoch. Er trug mich in Harry's Zimmer und legte mich vorsichtig auf sein Bett. Harry starrte auf mich und bewegte sich nicht. Ohne die Augen von mir zu lassen, kam er auf mich zu. "Was ist passiert?", fragte er Louis. "Sie ist umgeknickt und kann nicht mehr auftreten", antworte er und senkte den Kopf. Vor Schmerzen liefen mir Tränen an den Wangen herunter. Eleanor wischte sie mir weg, und lächelte mich kurz an. "Ruf den Krankenwagen!", schrie Harry Louis an. Louis holte sein Handy aus der Hosentasche und wählte eine Nummer. Harry kam auf mich zu, setzte sich neben mich und nahm meine Hand. "Tut es sehr weh?", informierte er sich gefühlsvoll. "Ein bisschen", log ich. "Lügen nützt nichts.", sagte Harry und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.  

Als es klingelte, sprang Eleanor auf und rannte die Treppe runter. Louis lief ihr nach. "Was ist passiert?", schallte es von unten. "Bitte bleibt hier!", beruhigte Eleanor die anderen inderzeit Louis mit einem Arzt die Treppe hoch und in Harry's Zimmer kam. Er versuchte mein Fußgelenk zu bewegen, doch es tat mir so weh, dass mir immer mehr Tränen über die Wangen liefen. "Ich muss es röntgen, aber ich vermute, dass es Bänderriss ist. Ich bring die Liege und dann bringen wir dich in den Krankenwagen!",sprach er zu mir. "Ist schon gut. Ich trag sie nach unten.", erklärte sich Louis berreit. Auf seinem Arm ging ich mit Harry und Eleanor nach unten, wo die anderen standen und mir nach guckten. Doch ich versteckte mein Gesicht in Louis Bauch.  

Nachdem der Krankenwagen mich und Harry zum Krankenhaus gebracht haben, kamen auch schon Eleanor und Louis mit dem Auto angefahren. Mit der Liege wurde ich einmal quer durch das Krankenhaus gefahren und Harry wich nie von meiner Seite. Als wir dann aber beim Röntgenraum angekommen waren, musste Harry draußen warten. Nach den Röntgenaufnahmen, kam der Arzt mit einem Rollstuhl herein, inden ich mich setzten sollte. Der Arzt half mir dort hinein und schob mich in einen Nebenraum, wo Harry mir wieder folgte. "Du hast Glück. Es ist kein Bänderriss, sondern nur eine Prellung. Ich werde jetzt den Fuß gibsen. Welche Farbe willst du? Rot, gelb, blau, grün...?", sprach der weiß bekleidete Mann. "Rot.", flüsterte ich. Als er fertig war gab er mir noch ein paar Hinweise:" Du darfst jetzt 3 Monate kein Sport mitmachen. Du bekommst gleich noch eine Befreiung für die Schule. In den nächsten Tagen legst du besser dein Fuß hoch, läufst wenig. Wenn du läufen willst, nur mit Krücken. Die bekommst du gleich noch. Und in einer Woche kommt ihr dann noch einmal hierhin, damit ich mir das nochmal anschauen kann."  

Als wir dann alle Sachen zusammen hatten, trug Harry mich zu Louis' Auto. In 10 Minuten waren wir dann wieder an deren Villa. Diesmal trug Harry mich wieder und setzte mich drinnen auf die Couch. Alle hatten sich um mich versammelt und fragten wie es mir gehen würde. Nachdem ich so ziehmlich allen eine Antwort gegeben hatte, kam Harry zu mir und murmelte:"Du sollst dich ausruhen hat der Arzt gesagt. Ich bring dich nach oben." Ich legte mein Arm um seinen Hals und legte meinen Kopf auf seine Brust, so dass ich seinen Herzschlag hörte. "Du schläfst bei mir. Und keine Wiederrede, das ist ein Befehl!", flüsterte er in mein Ohr. "Ich will keine Umstände machen!" , gab ich zurück. "Machst du nicht. Ich will es so.", sagte er in normalem Ton, als wir in seinem Zimmer ankamen. Er legte mich sanft in sein Bett, doch ich setzte mich gleich auf. "Es ist schon spät, mach dich fertig und dann wird geschlafen!", teilte Harry mir mit. Ich zog meine Tasche an mich ran und suchte mein Schlafanzug, mein Kosmetikkoffer und ein Handtuch raus. Harry nahm mir die Sachen ab und übergab mir meine dunkelblauen Krücken. Ich folgte ihm ins Bad, wo ich mich dann weiter fertig machte. Harry war nach unten verschwunden und ich schloss die Tür ab.  

Nachdem ich alles beendet hatte, stolperte ich wieder in Harry's Zimmer. Ich schmiss mich aufs Bett und ließ die Krücken auf den Boden fallen.  

"Fertig?", befragte mich Harry. "Ja.", äußerte ich mich leise."Ich kann aber auch unten auf der Couch schlafen...-" "Kommt nicht in Frage!" "Harry..." "Nein. Und jetzt wird geschlafen!" Gerade in den Moment klingelte mein Handy. Ich schnappte es und schaute auf den Bildschirm. Als Katleen's Name drauf stand, fragte ich vorsichtig:" 5 Minuten?" Stöhnend ging Harry raus und lehnte die Tür an. Als ich den Anruf annahm, fing Katleen sofort an zu plappern:" Bist du in Deutschland? Ich hab deine Eltern ins Haus gehen gesehen. Ich komm sofort rüber!" "Kat?" "Soll ich nicht rüberkommen?" "Wenn du dir ein Flug nach London buchst kannst du gerne kommen." "Was? Du bist nicht mitgeflogen? Deine Eltern fliegen da hier wo dein ganzes Leben ist und du fliegst nicht mit? Was hast du mir letztens gesagt? Du nimmst die nächst' beste Möglichkeit um nach Hause zu fliegen? War das gelogen?" "Nein! Kat, beruhig dich. Ich war in London unterwegs und hatte mein Handy nicht gehört. Meine Mutter hat mir ein Zettel hinterlassen, auf dem stand, dass es meinem Opa nicht gut ginge und das er auf der Intensivstation läge." "Ohh... tut mir leid, dass wusste ich nicht. Bist du jetzt alleine in London?" "Ich bin bei meinen Nachbarn. Die haben eine WG. Ich muss jetzt aber auch schlafen." "Bei uns ist es 21:00 Uhr. Also ist es bei dir 20:00 Uhr. Sonst gehst du doch nie so früh ins Bett. Hab ich was verpasst?", fragte sie. "Mir geht es nicht so gut.", flüsterte ich jedoch nur zurück. "Es tut mir leid. Ich vermisse dich doch so." "Ich dich doch auch!" Ein Schweigen herschte. Im Hintergrund hörte man Stimmen, die aus dem Lautsprecher kamen. "Du, Janine? Meine Eltern nerven. Ich muss jetzt schlafen." "Dann tu das mal!", sagte ich. "Gute Nacht. Hab dich lieb.", murmelte sie. "Nacht. Ich dich auch.", quasselte ich und legte auf.  

Paar Sekunden später wurde auch schon die Tür aufgerissen und Harry spazierte hinein. "Harry?", flüsterte ich vorsichtig. "Nein! Du schläfst hier!", protestierte er. Sofort fing ich an zu lachen und auch auf seinem Gesicht erscheinte ein Grinsen. "Du musst aber wirklich nicht auf der Couch schlafen. Mir geht es gut.", sagte ich. Er kam auf mich zu und drückte mir ein Kuss auf die Stirn. Dann grinste er wieder. Ich musste auch grinsen.

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