Kapitel 15

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Ein Brummen unterbrach die Stille. Hat gerade Harry's Magen geknurrt?! "Da ist aber jemand hungrig!", neckte ich ihn. "Hungrig auf dich!", widersprach er mir. Langsam näherte es sich meinem Gesicht. Was tut er bloß da?! Zuerst gab er mir einen Kuss auf die Wange, bevor eine Kirsche von meinem Ohr abbiss. Genüsslich aß er sie auf. Ich fing an zu lachen und haute leicht gegen seine Muskeln. Als ich realisierte, dass ich auf seinem Schoß saß, stand ich auf und setzte mich neben ihn. Harry holte aus dem Korb zwei Teller mit Kuchen und hielt mir einen entgegen. Schüchtend nahm ich ihn an. Harry stellte seinen vor sich und wühlte im Korb rum. Leise fluchte er. "Was ist los?", fragte ich ihn vorsichtig. "Ich habe nur eine Gabel eingepackt.", erklärte er mir. Ich fing an zu lachen und ließ mich nach hinten in die Decke fallen. Harry räumte den Kuchen zur Seite und sprang auf. "Komm!", rief er und reichte mir seine Hand, damit ich besser aufstehen konnte. Harry packte mich geschickt, dass ich Huckepack bei ihm war. Ich kicherte, als er losrannte. Er zeigte mir versteckte Ecken und erzählte mir, was er hier schon alles mit und ohne Gemma erlebt hatte. Als wir nach einer langen ´Reise´ wieder der Decke ankamen, legte er mich drauf und stützte sich neben mich ab, sodass er über mir hockte. Wir schweigten uns ganze Zeit an, bis ich fragte:"Wie spät ist es? Es wird schon dunkel!" Harry blickte auf seine goldene Armbanduhr. "Es ist Zeit zu gehen!", sage er nur bestimmt und fing an die Sachen wieder in den Korb zu packen. Ich stand auf um die Decke zusammenzulegen, doch Harry zog sie mir vorsichtig weg, um es machen zu könnten.

Als alles gepackt war, hockte er sich hin, damit ich erneut auf seinen Rücken klettern konnte. Nachdem ich mich fest geklammert hatte, nahm er die Decke und den Korb und ging Richtung Auto. Nach einer Ewigkeit kamen wir endlich an. Harry packte erst die ganzen Sachen in den Kofferraum, bevor er mich regelrecht ins Auto beförderte. Anschließend schloss er die Tür und joggte schnell um das Auto herum. Er stieg ein und lächelte mich an. Vorsichtig lehnte ich meinen Kopf gegen seine Schulter und blickte nach draußen. Mittlerweile war es schon relativ dunkel geworden. Harry fuhr los und drehte das Radio leise auf. Eine lange Zeit schweigten wir uns nur an, doch dann fragte er:"Musst du morgen zur Schule?" Ich nickte und schaute traurig zu Boden. "Heeey, dass schaffst du schon!", ermutigte er mich. Meine Augen füllten sich mit Wasser. Eine kleine Träne kullerte mir die Wange runter. Schnell wischte ich sie weg, doch Harry hatte es schon bemerkt. Er blieb am Rand der Straße stehen. "Was ist los?", fragte er bemitleidend. "Nichts!, versuchte ich es zu leugnen und schaute auf dem Fenster. Harry nahm mein Gesicht vorsichtig in seine Hände. "Antworte mir!", befahl er, wobei seine Stimme sehr tief war und etwas gruselig klang. "Ich habe Angst wieder auf eine neue Schule zu gehen", erklärte ich ihm. "Babe", hauchte er und zog mein Gesicht näher an seins, sodass sich unsere Nasen berührten. "H-Harry...", stammelte ich.  "Pssscht!", machte er und legte ganz sanft seine Lippen auf meine. Mein ganzer Körper kribbelte und ich bekam sofort Gänsehaut. Gefühlte Millionen Schmetterlinge flogen ein Wettrennen in meinem Bauch. Synchron bewegten sich unsere Lippen zueinander. Harry ließ mein Gesicht los und suchte mit einer Hand den Gurt. Als er ihn gefunden hatte, schnallte er mich ab und zog mich auf seinen Schoß. Ich grinste in den Kuss hinein und verwickelte meine Finger in seinen Locken. Vorsichtig zog ich an ihnen, wobei ich ihm ein Stöhnen entlockte. Harry drückte mich beim Küssen nach hinten, wobei ich mich ans Lenkrad lehnte. Aus versehn kam ich an die Hupe, die laut auftönte. Ich schreckte zurück und klammerte mich an ihm fest. Harry schaute zuerst geschockt, doch fing anschließend an zu lachen. Schnell gab er mir einen kleinen Kuss auf die Wange, bevor er mich wieder auf den Beifahrersitz hinsetzte. Er legte sich über mich, um den Gurt zu nehmen und mich wieder anschnallte.

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