Zwei linke Hände

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***Hallo! Sollte jemand das letzte Kapitel übersprungen haben: Sie haben rumgemacht, hatten aber keinen Sex***

POV SARAH

Wir sind nun seit drei Tagen hier und langsam gewöhne ich mich daran, Murphy um mich zu haben. Er erzählt mir von seinem Leben auf der Ark und ich ihm von meinem im "Ameisenhügel". Es ist so offensichtlich, dass wir einander belügen, es ist schon beinahe komisch.

Er nimmt mir keine Minute lang ab, dass ich mit meiner Familie ein glückliches und sorgloses Leben führe. Aber er akzeptiert meine Geschichte und dafür bin ich ihm dankbar. Auf der anderen Seite bezweifle ich stark, dass ausgerechnet er ,ein kaum im Kampf ausgebildeter Jugendlicher ausgewählt worden ist um die Erde zu erkunden.

Vielleicht werden wir, wenn wir einander besser kennen, uns irgendwann die Wahrheit erzählen.

Aber noch ist es nicht soweit, und bis es so weit ist leisten wir uns einfach Gesellschaft. Ich zeige Murphy ein paar grundlegenden Zeichen der Gebärdensprache, wie "Ja", "Nein", "Hallo", "Bitte", "Danke". Murphy wollte, dass ich ihm ein Zeichen für "Lass es uns tun" zeige, aber das habe ich mit einem Lächeln abgetan. Er ist ganz schön frech und er weiß, dass er mich mit solchen Andeutungen nervös macht und genießt das scheinbar sehr.

Wir haben einander nicht mehr angerührt seit jenem Morgen. Zumindest nicht auf diese Art und Weiße. Hin und wieder berührt er meinen Arm oder gibt mir einen Kuss auf die Wange, aber das wars auch schon.

Es nicht so, dass ich nicht mehr möchte. Es ist auch nicht so, dass ich noch nie Sex hatte...nur eben nicht freiwillig. Aber das muss er nicht wissen...

Ich habe mir besagten Morgen jetzt schon tausend mal durch den Kopf gehen lassen. Keine Ahnung was da über mich gekommen ist. Das ist gar nicht meine Art, ich meine, das letzte mal als ich jemanden erlaubt habe mich überhaupt zu berühren, war als ich Grippe hatte und mein Bruder an meiner Stirn gefühlt hat ob ich Fieber habe.

Wieso also fällt es mir so leicht mich von Murphy anfassen zu lassen. Wieso habe ich keine Angst vor ihm? Er könnte genau so gut ein irrer Psychopath sein der bereits einen Plan schmiedet wie er mich im Schlaf erdrosselt und sich meinen Bunker unter den Nagel reißt.

Aus welchem Grund auch immer bin ich davon überzeugt, dass Murphy mir nichts tun würde und jetzt mal ehrlich: er mag ja stärker sein aber ich bin schneller und viel kampferfahrener als er, bei einem direkten Angriff hätte er keine Chance.

Sein Bein verheilt langsam und er kann mittlerweile wieder alleine gehen. Ich wechsle, wie jeden Tag, seinen Verband und er lässt mich keine Sekunde aus den Augen.

- Weißt du was? Ich habe noch 18 weitere Fragen übrig

Was willst du wissen?

- Zeigst du mir wie man mit Pfeil und Bogen umgeht?

Das ist weniger eine Frage als eine Bitte. Aber klar, wieso nicht.

Murphy macht das Zeichen für "Danke" und küsst mich flüchtig auf die Lippen. Ich schnappe mir meinen Bogen und wir machen uns auf den Weg nach draußen.

Wir gehen ein kleines Stück bis wir an eine kleine Lichtung kommen- nicht die selber an der ich Murphy gerettet habe. Ich pinne ein Stück Stoff an einen Baum damit wir ein Ziel haben und stelle mich 15 Meter davon neben Murphy. Ich zeige ihm , wie er den Bogen richtig hält, wie seine Körperhaltung zu sein hat und wie man den Pfeil einspannt.

Er spannt den Pfeil, zielt und...trifft nicht mal annähernd.

Ich breche in lautloses Gelächter aus und Murphy wirft mir einen wütenden Blick zu.

-Sehr witzig.

Okay, nächster versuch. Ich stelle mich neben ihn und mache nochmal langsamer vor, wie es richtig geht. Nach ungefähr zehn weiteren Versuchen hat er es geschafft. Ich meine nicht, dass er den Stofffetzten getroffen hat, sondern den Baum. Nicht den Baum mit unserem Ziel. Einfach irgendeinen Baum.

- Scheiße, verdammt.

Kopf hoch. Übung macht den Meister. Ich meine, es kann nicht jeder so ein Naturtalent sein wie ich.

- Ganz schön eingebildet.

Ehre wem ehre gebürt.

-Ja, weißt du was? Ich habe keine Lust mehr! Ich gehe zurück!

Lässt der mich jetzt einfach stehen oder was?! Ist doch nicht meine Schuld, dass er es nicht bringt. Er will einen auf "Ich bin eingeschnappt, entschuldige dich bei mir" machen? Na meinet wegen, dann soll er eben gehen.

Ich ziehe selbst noch ein wenig durch den Wald und versuche, etwas zu essen zu finden. Ich habe Glück und erlege einen Hasen, einen ziemlich kleinen aber für uns beide wird es schon reichen.

Als ich in den Bunker komme hockt Murphy auf dem Sofa und blättert in irgendeinem Buch. Er schmollt immer noch, sieht mich nicht mal an. Gut, bitte sehr. Ich ignoriere ihn auch und mache mich in der Küche an die Arbeit und zerlege den Hasen. Da der Ofen ziemlich alt und nur selten in Gebrauch ist, dauert es mehrere Stunden bis das Fleisch durch ist. Murphy spricht in der Zwischenzeit kein Wort mit mir. Er steht nur auf um zu duschen und liest dann weiter in seinem Buch.

Als das Essen endlich fertig ist, stelle ich mich vor ihn und halte ihn ein Blatt Papier unter die Nase...

Meine Frage 18 an dich:

BIST DU JETZT MAL FERTIG DAMIT DICH WIE EIN ARSCHLOCH AUFZUFÜHREN?

WENN JA; DANN KANNST DU MIR GERNE BEIM ESSEN GESELLSCHAFT LEISTEN!

Ich setzt mich an den kleinen Tisch und würge einen Bissen nach dem anderen hinunter. Eigentlich schmeckt mir Hasenfleisch sehr gut aber heute fühlt es sich wie Asche in meine Mund an. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt Murphy nun doch herüber und setzt sich neben mich. Wortlos nimmt es sich etwas von dem Hasen und beginnt zu essen.

- Es tut mir leid, okay?

Diesmal bin ich diejenige, die sich in...naja... Schweigen hüllt.

-Verstehe...

Murphy steht auf und geht in Richtung Tür. Er nimmt einen Rucksack und stopft seine alten Sachen hinein.

Moment, was bitte schön tut er da?

Als er gerade dabei ist die Türe zu öffnen laufe ich zu ihm, packe ihn am Arm und zwinge ihn sich zu mir umzudrehen.

-Du willst das ich gehen, ist doch so.

Hat er sie nicht mehr alle!?

-Ist schon okay. Du hast mehr als genug für mich getan und ich werde dir das nie vergessen.

Er versucht sich aus meinem Griff zu befreien aber ich lasse nicht locker. Warum denkt er, dass ich ihn loswerden möchte? Wir hatten einen dummen Streit, nicht mehr! Läuft das so im All, jemand ist nicht deiner Meinung oder verhält sich wie ein Idiot und wird sofort aus deinem Leben verbannt?

-Sarah, ich...

Ich lasse ihn nicht ausreden sondern ziehe sein Gesicht an meines und küsse ihn. Ich lege ihn meine Hände um den Hals und höre wie er den Rucksack zu Boden fallen lässt. Er umarmt mich und drückt mich an seinen Körper.

Als wir uns voneinander lösen, versuche ich soviele Worte wie möglich in meinen Blick zu legen: bitte geh nicht. Es war doch nur ein kleiner Streit. Bitte, bleib.

Scheinbar versteht er mich,auch ohne Worte denn er nickt und sagt "Okay".

***Dieses Kapitel ist ist sozusagen eine Filler, sorry***

***Wie immer bitte euch zu voten und zu kommentieren. Was haltet ihr von Sarah und Murphy? Wünscht ihr euch eine harmonische Beziehung für die beiden? Oder lieber eine (so wie von mir geplant) mit Höhen und Tiefen?***

Same same but differentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt