Ameisenhügel

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POV SARAH


Der Rückweg zum „Ameisenhügel" würde die ganze Nacht und den ganzen nächsten Tag dauern. Murphy und Jaimie- mein Bruder, werfen sich ununterbrochen böse Blicke zu und die ganze Situation ist mehr als unangenehm.

Das einzige, das sie miteinander reden, ist: „Ist das meine Hose, die du da trägst" und „Ja, sie kneift etwas im Schritt".

Ich wollte mit Murphy reden, bevor wir ankommen, aber es sind ständig Wachen in der Nähe. Murphy ist ein Fremder für sie und erst dachten sie auch, er hätte mich entführt und gegen meine Willen festgehalten.

Keiner von meinem Volk hat je jemanden wie ihn gesehen, jemanden der „aus dem Himmel gefallen ist".

Es hat eine Weile gedauert, bis ich Jaimie überreden konnte, ihn mitzunehmen. Ich kenne meinen Bruder, er kann stur wie ein Esel sein aber er hat eingesehen, dass Murphy alleine im Wald keine Überlebenschance haben wird.

Natürlich rede ich mir ein, dass sein Überleben der einzige Grund ist, weshalb ich ihn mitnehmen möchte. Welchen anderen sollten es auch sonst geben....

„Wir bleiben ein paar Stunden hier. Schlagt das Lager auf und macht Feuer. Avery, Conner erste Wache." Ruf mein Bruder, ganz der Anführer.

Murphy und ich legen uns in der Nähe der Feuerstelle auf den Boden. Eine Weile schweigen wir gemeinsam aber ich kann sehen, wie in seinem Kopf die Fragen rotierten.

-Sagtest du nicht, dein Volk ist friedlich? So friedlich sehen die mit ihren Waffen gar nicht aus.

Es war keine Zeit mehr, zurück in den Bunker zu gehen und meinen Zeichenblock und anderen Dinge zu holen. Mein Bruder und seinen Leute verstehen Zeichensprache, Murphy jedoch nur teilweise. Wie also sollte ich ihm das alles erklären?

-Weißt du was? Ich werde dir jetzt ein paar Fragen stellen und du antwortest nur mit „ja" oder „nein", alles klar?

Ja

-Hast du mich angelogen was dein Volk betrifft?

Ja

-Seid ihr wie die Grounder?

Nein

-Kämpft ihr gegen die Grounder?

Ja

-Hast du gelogen als ich dich nach deiner Stimme gefragt habe?

Scheiße, verdammt wieso muss er unbedingt danach fragen

-Sarah?

Ja

-Vertraust du mir?

Tja, vertrauen...das ist so eine Sache. Ich kenne Murphy erst ein paar Tage. Es gibt Menschen die ich bereits mein ganzes Leben lang kenne und denen vertraue ich auch nicht. Aber dennoch...

Ja

Er lächelt und scheinbar waren das fürs erste genug Antworten für ihn. Nach ein paar Minuten schläft er ein und ich versuche ihn nicht zu wecken als ich aufstehe und meinen Bruder suche.

„Sarah, was hast du dir nur gedacht? Ich hatte eine Scheißangst um dich. Du weißt, was das letzte Mal passiert ist als du so lange weg warst."

Ja, ich weiß es noch. Aber Jaimie, die Grounder hätten ihn getötet und er war verletzt. Es war nicht möglich ihn nach Hause zu bringen. Was hätte ich den tun sollen?

„Du hättest ihn liegen lassen können. Irgendetwas ist da im Busch. Die Grounder versammeln sich, eine Armee von gut 300 Kriegern marschiert Richtung Süden und wir wissen nicht wieso. Vielleicht weiß dein kleiner Freund etwas darüber?"

Same same but differentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt