Kapitel sechs

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1012 Wörter

Er macht mich wahnsinnig. 
Heute ist der 22.10, sprich - Mein Geburtstag.
Ich habe mir nicht viel vorgenommen, ich möchte zwei von meinen besten Freundinnen dabei haben und mit denen den Tag verbringen. Doch was, wenn ein gewisser Junge alles kaputt macht? Mit einer Nachricht?

Ich sitze in meinem Zimmer, voller Neugier was ich für Geschenke bekomme. Da mein Vater von Montag bis Samstag nie zu Hause ist, da er arbeitet, muss ich mich noch gedulden. Ich schaue auf mein Handy und lese die vielen Glückwünsche von meinen Freunden. Bewundernswert ist auch, dass mir Leute gratulieren mit denen ich nichts zu tun habe.
An deinem Geburtstag ist plötzlich jeder dein Freund.
Da ich viele Nachrichten nicht beachte, habe ich mehrere offene Chat's und übersehe manchmal wichtige Nachrichten. Aus Langeweile scrollte ich meine Whatsapp Chat's durch und bemerkte ihn. Ich klickte auf unseren Chat und war erstaunt. Ich sah einen langen Text vor mir, den ich anfing zu lesen.

"Hey süße! Ich wünsche dir alles gute zum Geburtstag, viel Glück, Liebe und Gesundheit.
Ich weiß noch wie wir zwei letztes Jahr deinen Geburtstag zusammen gefeiert haben und meinten das es dieses Jahr auch so sein wird. Leider ist es nicht so und das trifft mich härter als du denkst. Wie gerne wäre ich nur neben dir, hätte mit dir deine Geschenke ausgepackt und deine Freude gesehen. Wie kann man eigentlich so perfekt sein? Dein wunderschönes Lächeln, deine Art, dein Aussehen, deine Freundlichkeit, alles an dir ist perfekt. Du bist einfach ein Engel auf Erden für mich. Ich liebe alles an dir und das weißt du. Melde dich bitte, sobald du Zeit hast.
In liebe, T. "

Ich war geschockt aber auch überrascht zu gleich. Es war für mich ein Wunder, dass er mir gratulierte. Klar wusste er wann ich Geburtstag hatte, aber nach all dem was zwischen uns beiden passiert ist, habe ich dies einfach nicht erwartet. Ich musste schmunzeln, denn mich verwirrte wieso am Ende nur 'B' stand. Ich wusste seinen, wie er aussieht und seine Nummer hatte ich auch. War es vielleicht Absicht? Ich habe mir diesen Text mehrmals durch gelesen, um mir eine Antwort im Kopf zu denken. Was sollte ich antworten? Sollte ich überhaupt antworten? Ich musste es.
Ich fing an zu schreiben: "Dankeschön".
Mir fiel nichts anderes ein, weswegen ich das einfache 'Dankeschön' absendete. Ich ging offline und legte mein Handy zur Seite. Ewigkeiten überlegte ich, was ich jetzt tun sollte. Ich war in Gedanken versunken, als sich meine Zimmer Tür öffnete und meine Schwester hinein kam.
"Alles gute zum Geburtstag!", sagte sie fröhlich und drückte mir einen Luftballon in die Hand.
Ich grinste leicht und bedankte mich, vorauf ich den Luftballon zu den anderen in meinem Zimmer legte. Sie ging wieder aus meinem Zimmer und ich hörte wie mein Handy klingelte. Ein Anonymer Anrufer.
Ich überlegte kurz, ob ich ran gehen sollte oder nicht. Ich beschloss dann aber doch ran zu gehen und nahm ab.
"Hallo?", sprach ich in mein Handy.
"Alles gute!", hörte ich eine weibliche Stimme. Ich erkannte sofort das es meine Tante war.
"Danke", sagte ich süß und hörte wie sie anfing über ihren 16 Geburtstag zu reden. Meine Tante ist einer der Sorte, die gerne viel zu viel spricht. Nachdem wir eine gefühlte Ewigkeit telefoniert haben, lege ich auf und stelle mein Handy auf den Glas-Tisch. Da es schon 13:33 ist und Diana um 14:30 da sein will, stehe ich nun auf und mache mich fertig. Da sie mir nachher meine Haare locken möchte, lasse ich meine Haare ungestylte und widme mich meinem Outfit. Ich will ja nicht zu Germany's nett Topmodels oder so, weswegen ich mich für eine schwarze Leggins und einem meiner Liebling's Oberteile entschiede. Ich schminke mich dezent und bin dann soweit auch fertig. Ich schaue mich in meinem Zimmer um. Die rosa weiß gestrichenen Wände verlieren langsam ihre Farbe, es ist schön warm und die Luftballons schwirren durch mein Zimmer. Der Spiegel, den ich auf den Boden stellte, spiegelt mein Bild. Mein Schreibtisch ist wie immer voller Büchern und Blättern. Auf meiner Lila Couch liegt mein altes iPhone 4s und meine Pinke Nike Jogginghose. Ich schaue zu meinem alten Key-Bord, was ich zum 12ten Geburtstag bekommen hatte. Ich spiele ab und zu mal Melodien, die mir in den Sinn kommen oder welche die mir gefallen. Mein Blick schweift weiter durch mein Zimmer, bis ich alles betrachtete.
"ANGIE", höre ich plötzlich meine Mutter rufen. "Ja?", rief ich zurück. Wie immer kam keine Antwort und ich musste aufstehen um runter zu laufen. Ich ging die Treppen herunter und sah wie Diana an der Tür steht. Ich begrüßte sie und ging dann mit ihr in mein Zimmer. Wir quatschten zuerst eine weile, dann machte sie mir meine Haare. Locken, um genau zu sein. Nachdem wir mit dem ganzen Stylen fertig waren, gingen wir aus dem Haus. Auf dem Weg zur Bushaltestelle machten wir Witze und hatten Spaß. Es dauerte nicht lange bis der Bus kam und wir mit dem Bus zu Vica fuhren. Angekommen bei ihr, warteten wir noch eine Weile bis wir los konnten. Als wir endlich los gegangen sind, gingen wir in die Innenstadt um etwas zu essen. Auf dem Weg zum Laden, sag ich ihn. Ich sagte nichts, weder zu meinen Freundinnen noch ihm. Wie sollte ich reagieren? Ich war überfordert, denn seine Nachricht war schon zu viel für mich. "Ich bin schon groß und vier, komm doch und spiel mit mir, ich lad dich ein ich bin Diana", höre ich plötzlich meine Freundin neben mir singen. Was ist nur mit ihr los? Sie riss mich komplett aus meinen Gedanken, ich vergass in diesem Moment total woran ich dachte. Die restliche Zeit hatten wir sehr viel Spaß, ich bin froh die zwei zu haben. Wir haben locker um die 100 Bilder gemacht, permanent Video's und vieles auf Snapchat gepostet um den anderen zu blamieren. Es war für einen Moment alles perfekt, ich dachte an nichts. Meine Gedanken waren für einen Moment wie ausgelöscht, bis es abends wurde und ich zu Bett ging..
- Erinnerungen tun weh.

Bad Life.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt