Kapitel zehn

6 0 0
                                    

821 Wörter

Was willst du tun, wenn dein komplettes Leben auf dem Kopf steht? Du keine Ahnung mehr hast, wo vorne und hinten ist? Wenn du dich selbst verlierst?

Es war spät am Abend, als Eryn zu mir meinte ich solle mich fertig machen, da wir zu einem alten Freund von ihm wollen.

Unbewusst, dem was bald passierte, verließen wir das Haus.

"Ist dir kalt?", fragte mein Cousin mich. Ich schüttelte leicht meinen Kopf und lief die dunkele Gasse mit ihm entlang. Ich sah im Augenwinkel ein paar Jugendliche, die alkoholisiert am Spielplatz waren. Deren Gekicher war kaum zu überhören. Ich hörte Eryn genervt aufstöhnen.

"Haben die Pisser nichts besseres zu tun, als sich um dieses Uhrzeit zu besaufen?", fragte er murmelnd. Eryn war nicht einer, der gerne Alkoholtrank oder rauchte. Er ist eher fleißig, hilfsbereit und liebevoll. Im Gegensatz zu dem Rest meiner Cousins. "Die haben bestimmt einen Grund zum feiern oder so", sagte ich schulternd zuckend. "Sieht nicht so aus", seufze er. Ich fragte mich manchmal, wieso es ich aufregte, immerhin kannte er die Leute nicht. Ich räusperte mich nur und sah wie wir unserem Ziel näher kamen.

"Du weißt was du tun musst, oder?", fragte Eryn nach. Ich war mir nicht sicher. Wusste ich was das richtige war? "Angie, bitte bau keinen Mist, okay?", hakte er nach. Stumm nickte ich, mit Unwissenheit. Ich hörte ihn aufatmen, darauf nahm er mich in den Arm und küsste mein Haar. "Ich hole dich später", murmelte er. Später? Wo hin will er? Er meinte doch, wir wollen zu seinem alten Freund, Jaden? "Serkan ist dort, keine sorge", sprach er, wie als würde er meine Gedanken lesen können.  "Hm okay", murmelte ich unsicher. Er ließ von mir ab und gang in seinem typisch langsamen Schritt Richtung zu hause.

Ich klingelte an der Klingel. Pattison, stand drauf. Ich hörte die schweren Schritte und sah wie die Tür sich öffnete. Ein  gutaussehender  junge stand vor mir. Schätzungsweise um die 18 Jahre alt.

  "Angie?", fragte er. ich nickte, wollte schüchtern wirken. Er grinste leicht: "Ich habe viel über dich gehört", sagte er und leckte sich über seine roten Lippen. "komm rein", fügte er hinzu und öffnete die Tür ein stück weiter. Ich betrat das Haus und lief im hinterher bis in sein Zimmer. Dort sah ich Serkan, Yusuf und einen mir unbekannten jungen. Die drei saßen am Couchtisch und rauchten Shisha. "Setz dich zu uns", hörte ich Yusuf sagen. Ich fand Yusuf zwar gutaussehend, aber er war meiner Meinung nach Charakterlos. Obwohl dieser Typ in einer festen Beziehung war, knallte er jedes Wochenende eine andere. Serkan, mein Cousin, bei dem mir wirklich die worte fehlen, war genauso - bis auf das er keine Beziehung wollte. Ich sah zu dem mir unbekannten jungen, der gerade aufstand und mir die Hand reichte. "Hamza", hörte ich ihn. ich nahm seine Hand und schüttelte diese leicht. "An-", fing ich an, doch er unterbrach mich. "Angie, ich weiß", sagte er und saß sich wieder. "Und ich bin Jaden, aber das war dir bestimmt schon bewusst", sagte der braunhaarige Lockenkopf. Ich saß mich neben Serkan und beobachtete die drei. Mir war immer noch nicht bewusst, wieso ich her kommen sollte.

"Also, wie läuft das mit der silvester-Feier?", hörte ich Yusuf sprechen.

"Wir feiern bei den Albanern", grinste Jaden und sah zu Serkan und mir. ich sah überrascht zu Serkan, denn weder meine noch seine Eltern werden es uns erlauben eine Party zu feiern. 2geht klar", antwortete Serkan lässig und lehnte sich zurück. "Ehm.. Serkan?", sah ich ihn fragend an. "Ja?", fragte er. Ich spürte die Blicke der Jungs deutlich auf mir. "Darf ich dich mal fragen, wie du das anstellen willst?", fragte ich ihn auf Albanisch, sodass es die anderen nicht verstehen konnten.

"Sei bitte still, wir klären das zu hause", sagte er ebenfalls auf Albanisch und lächelte leicht. "Was habt ihr geredet?", fragte Hamza. "Sie will nach hause", sagte er so wie als hätte ich dies wirklich behauptet. Da ich ihn nicht im Stich lassen konnte, nickte ich.

"Ich bin müde", sagte ich mit gut gespielter schläfriger stimme. "Deswegen gehen wir jetzt nach Hause Leute"; sagte Serkan und stand auf.

"Okay, melde dich bro", sagte Jaden.

Ohne mich von einem der Jungs zu verabschieden oder auf Serkan zu warten, ging ich aus dem Haus.

"Ehj warte!", hörte ich Serkan rufen. Ich blieb stehen und sah hinter mir , wie er angelaufen kam. "was ist los?", fragte er besorgt. "Nichts", murmelte ich leise. "Bist du angepisst wegen der Party?", fragte er. "Serkan wir dürfen doch sowieso nicht feiern", murmelte ich. "Doch!", sagte er mit einem breiten grinsen. Ich sah ihn fragend an, doch bevor ich fragen konnte, sagte er es mir schon. "Unsere Eltern wollen nach Albanien, wir sind alleine", grinste er. Ich war verwirrt, da mir davon niemand etwas erzählt hatte. "okay", sagte ich unglaubwürdig.

Hätte ich damals gewusst, was dies für Konsequenzen haben wird, hätte ich nicht eingewilligt, mit zu feiern.

Bad Life.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt