Kapitel 8.: Das Rudel

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Mit einem schmerzenden Gefühl in meinem Hintern wachte ich auf und streckte mich. Es schien ein schöner morgen zu werden. Vincent lag im Tiefschlaf neben mir und sah ziemlich erschöpft aus. Ich ließ ihn lieber weiter schlafen und ging. Das erste was ich an diesem Morgen wollte ist eine heiße Dusche. Ich bereitete das Wasser vor und wartete noch eine Weile ab. Auf der Hoffnung einen Brief bekommen zu haben schaute ich in meiner Briefklappe. Die war in meinem Haus und man kann von außerhalb einen Brief einwerfen. Tatsächlich war ein Brief vorzufinden, doch ich konnte ihn nicht wirklich lesen. Es war eine ziemlich schwere Schrift mit einer Sprache, die ich nicht kannte. Diesen legte ich auf den Tisch und nahm den heißen Eimer mit Wasser mit zur Dusche.

Zum Notfall nahm ich noch ein frisch gewaschenes Handtuch mit und ging. Bevor ich mich gewaschen hatte merkte ich, wie etwas flüssiges auf dem Boden tropfte. Ich schaute nach unten und hielt mir schnell die Hand vor dem Mund. Etwas Sperma von gestern lief aus meinem Hintern. Fast schrie ich ganz laut, doch ich beruhigte mich schnell. Es fühlte sich... mehr wie ein Traum an. Schnell übergoss ich mich mit Wasser und wusch mich schnell ab. Mit dem Handtuch trocknete ich mich ab und nahm den Eimer wieder mit.

Vincent pennte immer noch, doch jetzt wollte ich ihn wecken, da ich wegen meinen gefüllten Hintern sauer war. ,, Wach auf Vincent. Du musst jetzt aufstehen," flüsterte ich und rüttelte ihn leicht. ,, Hmpf!" Er drehte sich nur um und sagte kein Wort. ,, Na los. Steh bitte auf." Wieder rüttelte ich ihn, doch diesmal schnappte er aus Reflex meinen Arm und zog mich zu sich. Weil er so stark war hielt er mich feste im Griff und kuschelte mir mir. Eigentlich hatte ich keine Lust zum kuscheln, aber er war immer so schön sanft zu mir. Vincent wachte dann schließlich ganz auf. ,, Guten Morgen Mrkus," sagte er mit einer sehr sanften Stimme und küsste mich auf die Wange.

,, Guten Morgen," entgegnete ich ihm und er löste die Umarmung auf. Er richtete sich auf und streckte sich. Trotzdem schien er nicht wirklich ausgeschlafen. Ich stand auf und gab ihn etwas zum Frühstück. ,, Hier etwas zu essen," meinte ich und gab ihn eine Pizzastange. ,, Danke. Ich bin eh sehr hungrig, weil du mir gestern alles aus dem Körper gesaugt hattest," meinte er. ,, Ey! Das stimmt doch gar nicht. Du lügst," antwortete ich etwas lauter auf seinen unpassenden Kommentar. Das hätte er echt nicht sagen sollen! So etwas ist echt gemein und ich mag so etwas nicht. Bevor ich ihn anmaulen konnte, fand Vincent schließlich den Brief. ,, Nanu?" Er nahm ihn vor sich und schien ihn lesen zu können. Neugierig setzte ich mich zu ihn und fragte ihn, ob er das lesen könne. ,, Natürlich. Das ist eine ältere Form der Werwolfsprache. Nur wenige können das lesen," meinte er. ,, Der Brief lag in meinem Briefkasten. Kannst du ihn mir übersetzen?" ,, Natürlich," antwortete er und las ihn von vor.

Da stand:

,, Liebe Brüder,
wir haben euch seit einigen Tagen entdeckt und wissen, dass auch ihr Werwolfsblut trägt. Wir möchten, dass ihr euch unserem rudel anschließt und hoffen, dass wir uns demnächst sehen. Bitte kommt so schnell es geht zum großen See im Wald, da wir bald weiterziehen.
Mit freundlichen Grüßen

Eure Geschwister."

,, Sollten wir uns vorstellen oder lieber es sein lassen? Was meinst du?" Fragte ich Vincent mit großer Neugier. Vincent sah nicht sehr begeistert von dieser Sache aus und zerknüllte den Brief.
,, Nein Danke. Sich mit gleichgesinnten zu treffen finde ich scheiße. Ich meine wir haben doch uns beide und das reicht doch," meinte er und setzte sich wieder auf das Sofa. ,, Ich möchte aber dahin. Schon länger wollte ich wieder in einem Rudel leben. Vor allem in ein Werwolf Rudel! Wäre das nicht toll, wieder bei seines Gleichen zu sein?" Vincent schüttelte den Kopf und schien langsam wütend zu werden. ,, Na komm schon. Bitte!" Jetzt habe ich es geschafft ihn endgültig wütend zu machen. Er sprang mich um und griff meine Handgelenke. Er drückte sie auf die Erde und knurrte mich dolle an.

,, Ich sagte, dass ich nicht will und wenn ich das sage, dann meine ich das auch so! Also lass mich mit diesem Mist in Ruhe!" Nach diesem bedrohlichen Gespräch ging er dann von mir runter und verschränkte seine Arme. ,, Trotzdem werde ich dahin gehen, ob du nun mitkommst oder nicht!" Ich zog mir Klamotten an und ging dann raus. Nach einem kurzen Moment kam mir Vincent doch noch mit. Er wollte nicht, dass ich alleine gehe. Zu Fuß machten wir uns auf dem Weg und ich wurde immer aufgeregter, je näher wir dem See kamen. Bald konnte man ihn von weitem sehen und dort standen ungefahr sechs weitere Werwölfe. Alle saßen und redeten miteinander. Wir gingen auf sie zu und begrüßten uns. Sie stoppten ihr Gespräch und kamen uns entgegen. Zuerst beschnupperten sie uns und hießen uns willkommen.

,, Ich heiße Markus und mein Freund hier heißt Vincent." Sagte ich, um uns schnell vor zu stellen. Ein schwarz haariger Werwolf kam auf uns zu und gab uns die Hand. ,, Ich heiße Rogue und bin der Alpha Wolf. Meine Partnerin ist das Mädchen mit den roten Haaren und heißt Lucy. Sie ist der Beta Wolf. Die anderen sechs dort sind unser Rudel. Die blonde heißt Christa, der braun haarige heißt Mike, der mit dem Irokesen heißt Brook, die mit den langen braunen haaren mit blonden Spitzen heißt Maria und der Junge mit den weißen Haaren heißt Mellow." Sie stellten sich ebenfalls vor und versammelten sich um uns herum. ,, Habt ihr auch Partnerinnen?" Wir schauten uns gegenseitig an und ich grinste leicht gepeinigt. ,, Nun ja. Er ist mein Partner," antwortete ich und lächelte Vincent an.

,, Interessant. Eine Männerbeziehung. So etwas haben wir unter Werwölfen noch nie gesehen, oder Schatz?" Lucy nickte und lächelte uns an. ,, Das ist süß," meinte sie. ,, Es macht euch nichts aus?" Das ganze Rudel schüttelte mit den Köpfen und lud uns sogar ein einzutreten. Fragend sah ich Vincent an, weil ich seine Meinung erst einmal hören wollte, obwohl ich seine Antwort schon kannte. Er kratzte sich am Hinterkopf und überlegte. ,, Eigentlich nein. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das machen kann." ,, Es wir sicher gut. Wir sind ein sehr soziales Rudel. Überlegt es euch, bitte" ,, Na von mir aus. Wenn es dann doch nicht klappt, können wir ja wieder austreten," meinte Vincent mit einer etwas unsicheren Stimme. Überrascht sah ich ihn an. ,, Wirklich? Du hast auch nichts dagegen?" Er schüttelte den Kopf. Vincent hatte halt nur bedenken, dass das Rudel uns nicht akzeptieren würde. Doch wie er es in dem Moment sah war das das Gegenteil. Ich freute mich total und umarmte ihn vor Aufregung. ,, Wenn ihr wollt, können wir sofort los," sagte Rogue erwartungsvoll.

Ich schüttelte den Kopf und meinte, dass ich erst noch einer Freundin Lebewohl sagen möchte. Das Rudel war einverstanden und ließ uns gehen. Wir liefen in die Kleinstadt zu der Bäckerei und gingen hinein. Vanessa las eine Zeitung und trank dabei Kaffee. Ich kam auf sie zu und umarmte sie. Ich erklärte ihr die Situation und erzählte ihr die Warheit über mich und Vincent. Sie umarmte mich zurück und tränte leicht, trotzdem lächelte sie dabei. Sie erzählte mir auch etwas überraschendes und zwar, dass sie es die ganze Zeit wusste. Sie wusste auch, dass der lila farbige Wolf Vincent war und dass unsere Wolfsohren echt sind. Bei meinem Schweif wusste sie es auch. ,, Du wirst mir sehr fehlen, da du mir immer so gut es ging geholfen hast," meinte ich. Sie nickte und wickelte sich ihren roten Schal ab. Sie wickelte ihn um meinen Hals und sagte, dass sie mich so wieder erkennen wird, falls ich mal wieder vorbeikomme.

Ich bedankte mich und ging. Mein Versprechen gegenüber ihr war es, sie mal zu besuchen, wenn ich kann. Vincent und ich verwandelten uns in Wölfe und liefen zum Rudel. Vanessa wank uns zu und wünschte uns alles Gute im Rudel. Man konnte den Schal sehen, den ich um meinen Nacken trug. Er wehte im Wind und wurde mein Markenzeichen. Ein letztes Mal liefen wir an meinem Haus vorbei und zurück zum See. Dort angekommen verwandelten sich die anderen ebenfalls und wir liefen fort. Die Sonne und der Mond waren unser Kompass und die Raben unsere Begleiter. Endlich war ich wieder in einem Rudel, doch diesmal mit meinem Lover und besten Freund Vincent.

Eine Rückmeldung, wie ihr die Geschichte fandet wäre echt hilfreich oder wie ich sie noch weiter schreiben sollte.


Ein Wolf mit Vorlieben (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt