„Wer seid ihr und was wollte ihr hier?", fragte Violetta. Mein Herz zerbrach. Sie erkannte mich nicht! Aber... aber ich bin doch ihre Tante? Wie konnte sie mich vergessen? Gestern war sie doch noch bei mir... Ich habe ihre Anwesenheit gespürt! Mir liefen die Tränen in Bächen über die Wangen. „Violetta. Ich bin es Angie. Deine Tante. Erkennst du mich nicht mehr?", fragte ich leise.
„Wer ist Violetta?", fragte sie zurück. Ich musste schlucken. Germán starrte mich entsetzt an. „Wie heißt du denn?", fragte Diego plötzlich. Violetta dachte kurz nach und reagiert kurz darauf panisch. „Ich heiße... Ich... Ich weiß nicht wie ich heiße! Ich habe meinen Namen vergessen!", rief sie aufgeregt.
„Dein Name ist Violetta. Violetta Castillo", sagte Germán sofort. Vilu sah ihn irritiert an. „Violetta? Ich bin Violetta? Und wer sind Sie?", fragte Violetta Germán. Ich sah Germán an, dass es ihn verletzte. „Ich bin Germán Castillo. Dein Vater." Violetta dachte eine Zeitlang nach. „Wo ist meine Mutter?", kam sofort. Eindeutig falsche Frage.
Ich fing an zu schluchzen. Ich spürte, wie Diego seine Arme um mich schlang und mir sanft einen Kuss auf die Wange drückte. Auch Germán traf die Frage sehr. Violetta sah neugierig von Germán zu mir und wieder zurück. Ich hielt die ganze Situation nicht mehr aus, sprang auf und rannte hinaus auf den Flur.
Ich hörte noch wie Diego und Germán meinen Namen riefen, aber da hatte ich die Tür schon längst hinter mir ins Schloss geworfen und rannte den Flur entlang, die Treppe runter, am Empfang vorbei hinaus in den Krankenhauspark. Meine Energie ließ mit jedem Schritt etwas nach und mir war klar, dass ich es ohne Hilfe nicht mehr zurück ins Krankenhaus, geschweige denn, in mein Zimmer schaffen würde. Weinend und vollkommen erschöpft ließ ich mich auf eine Parkbank fallen und schluchzte haltlos. Meine eigene Nichte erkennt mich nicht mehr.
Hatte sie ihr Gedächtnis verloren? Ich denke mal, sonst würde sie doch wissen wer ich bin, oder nicht? Sie kennt ja nicht mal ihren eigenen Namen. Sie sieht mich mit ihren wunderschönen braunen Augen an und kann sich nicht an mich erinnern! Ich schluchzte immer weiter und ich spürte wie ich mit jedem Atemzug schwächer wurde. Das war alles viel zu viel Stress gewesen.
„Alles in Ordnung, Senorita?", ertönte eine männliche Stimme und panisch öffnete ich die Augen. Da kam direkt ein Mann auf mich zu, der so aus sah wie Francesco nur sehr viel älter. Ich schrie auf und hob schützend die Arme über meinen Kopf. Alle Erinnerungen von Francesco fielen mir ein. Erinnerungen, die ich versucht habe zu vergessen. Ich schluchzte panisch weiter und schloss sofort wieder die Augen. „Angie!", hörte ich plötzlich Diegos Stimme.
Ich hörte schnelle Schritte und kurz darauf wurde ich umarmte. Ich erstarrte auf der Stelle und rührte mich keinen Millimeter mehr. „Könnten Sie bitte gehen, Senior? Die Senorita gehört zu mir!", hörte ich Diegos Stimme direkt neben mir. Ich atmete erleichtert aus und lehnte mich an ihn. „Bei Ihnen scheint sie sich sehr wohl zu fühlen.
Also gut ich werde gehen", sagte der andere Mann und ich hörte wie sich seine Schritte entfernte. „Angie, meine wunderschöne Prinzessin. Ich sehe wie schlecht es dir geht. Sag mir, was ich tun kann, damit es dir wieder besser geht!", fragte er mich bittend. Ich schluchzte leise auf.
„Bleib einfach bei mir... Ich will jetzt nicht alleine sein", antwortete ich schluchzend. Diego zog mich auf seinen Schoß und schlang fest, aber sanft seine Arme um mich. Ich drückte meinen Kopf an seine Brust und schluchzte haltlos weiter.
„Ich werde immer bei dir sein! Glaube mir! Du wirst nie wieder alleine sein." Ich fing an zu zittern. „Meine kleine Angie...", murmelte Diego und küsste meine Haare. „Lass uns wieder rein gehen!", hauchte er und ich rutschte freiwillig von seinem Schoß. Etwas schwankend stand ich auf und sah ihn müde an.
Er stand ebenfalls schnell auf und stellte sich neben mich. Ich legte meinen Arm um seinen Rücken und die andere Hand legte ich sanft auf seine Brust. Er legte einen Arm um meine Schultern und versuchte mich zu stützen. Wir liefen los und ich merkte selbst wie mein Kopf immer mehr erschöpft auf seine Schulter sank.
„Angie? Ist alles in Ordnung?", fragte er mich besorgt, als ich immer langsamer wurde. „Ich... ich kann...", stammelte ich und dann sank ich in mich zusammen. „Angie!", sagte Diego erschrocken und fing mich auf. Vorsichtig ließ er mich auf den Boden sinken. Kaum das ich lag, hob er mich hoch und trug mich nach drinnen.
Ich selbst habe jegliche Körperspannung verloren und lag schlaff und zusammengesunken auf Diegos Armen. Immer noch liefen mir Tränen über die Wangen, aber ich habe aufgehört zu schluchzen, da es zu anstrengend war. Vorsichtig trug Diego mich in den dritten Stock zu meinem Zimmer.
Wir begegneten auf dem Weg einigen Ärzten und alle unterhielten sich über Violetta Castillo, das Wunderkind.
Das Mädchen, das alle schon für tot hielten, außer der Familie. Immer wieder hörte ich das Wort Amnesie heraus. Sofort schossen mir einige Erklärungen über Amnesie in den Kopf. Es kann durch Stress hervorgerufen werden und es gibt viele verschiedene Arten davon.
Violetta selbst hatte ein amnestisches Syndrom. Ihr Kurzzeitgedächtnis funktioniert einwandfrei. Sie wird leichte Aufgaben wie lesen, schreiben, schwimmen, Fahrrad fahren und Schuhe binden noch können, aber sie kann sich nicht an mich, an Germán und sich wahrscheinlich nicht mal mehr an ihre Freunde erinnern. Sowie die Ereignisse, die wird miteinander hatten, wie zum Beispiel unser Abenteuer in Deutschland.
Ich hielt mich weiterhin schwach an Diego, der mich gerade sanft auf mein Bett legte. „Meine wunderschöne Prinzessin... Schlaf ein wenig! Ich bleibe hier bei dir!", hauchte er mir ins Ohr. Ich nickte schwach und schloss die Augen. Mein Herz schmerzte und immer noch war ich mit meinen Gedanken bei Violetta.
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Musik ist das was mich ausmacht *abgebrochen*
FanfictionFortsetzung von "Tanzen ist das was mich ausmacht" Violetta ist gerade wieder aufgewacht, doch dann das große Drama... Violetta kann sich an nichts und niemanden erinnern. Sie weiß nicht mal ihren eigenen Namen. Angie ist inzwischen glücklich mit Di...