Different -Teil 1

1.9

Ein Tag noch.
Morgen ist es soweit.
- und ich bin erstaunlich ruhig.
Irgendwie gelassen, bei dem Gedanken den Ablauf der zukünftigen Tage zu wissen. Heute werden alle mithelfen die Vorbereitungen für den Geburtstag zu treffen - die offiziellen natürlich.. Meine eigenen sind schon lange fertig.
Schon lange steht die kleine Schachtel unbeachtet unter meinem Bett. Schon lange wartet ihr tödlicher Inhalt darauf mich ins jenseits zu befördern.
Ich habe Angst, ich will nicht das es weh tut. Ich will nichts spüren, einfach nur weg gehen. Es muss doch aber weh tun, man muss doch was spüren, oder nicht? Ich könnte Schmerztabletten nehmen, doch ich habe Angst, dass es dann nicht tödlich ist. Trotzdem habe ich eine Packung Schmerztabletten bereit gestellt. Nur für den Fall.
Ich sehe schon meine zitternden Finger danach greifen.
Okay, Schluss. Ich darf nicht darüber nachdenken.
Mir ist eingefallen, dass ich leise sein muss, also nicht schreien darf oder so... Sonst könnte man mich hören und kommen, um zu gucken, was los ist. Ich will nicht, dass meine Freunde mich sterben sehen.
Der Gedanke wie sie verzweifelt auf den Krankenwagen warten, während ich krampfend am Boden liege brennt sich in meinem Kopf fest.
Ich schüttele den Kopf. Das sind ganz schlechte Vorraussetzungen für mein Vorhaben. Schnell stehe ich auf und greife mir eine der Taschen, in der sich der härtere Alkohol befindet. Entschlossen schultere ich sie und begebe mich auf den weg zu der Lichtung mit den Einkaufswagensonnenliegen, denn dort wird die Party stattfinden.

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Connor, Stacy und Lisa hängen gerade Lichterketten auf, als ich mit der Tasche ankomme. "Joyce!", begrüßt Connor mich freudig. Im Vorbeigehen lächele ich ihn an und winke ihm zu.
Weiter hinten auf der Lichtung türmen sich die Bierkästen und daneben stapeln sich Vodka, Tequila und Co. Ich lasse die Tasche daneben fallen und drehe mich um, um zu gehen, als mich jemand meine Hand packt. Erschrocken drehe ich mich um und sehe, dass es nur Michael ist.
"Morgen ist es soweit", flüstert er mir lächelnd ins Ohr und ich nicke, während ich mir ein Lächeln abringe.
Morgen ist es soweit.
Morgen bin ich tot.