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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, öffnete ich die Augen und drehte mich zur Seite, um auf das Handy, welches an der Steckdose neben dem Kopfende meines Bettes lud, nach der Zeit zu schauen. Zehn vor acht. Fuck. Schnell stand ich auf und sah in das obere Stockbett, um Betty zu wecken, als diese in just demselben Moment aus dem Bad kam. "Wieso hast du mich nicht geweckt verdammt?", fauchte ich und rannte bereits zum Spiegel. Das Spiegelbild ließ mich verzweifelt aufjaulen. Das war ja grauenhaft. Schnell klatschte ich mir ein wenig kaltes Wasser ins Gesicht, dann griff ich zur Bürste und begann damit lieblos durch meine Zotteln zu fahren. Betty kam herein und griff nach der Bürste, während ich mir so schnell ich konnte die zähne putzte. Wir könnten das gut, darin waren wir ein eingespieltes Team. Komischerweise mussten diese seltsamen Aktionen immer nur bei mir, durchgeführt werden, nie bei Betty.
Als ich dann zwar ungeschminkt, aber ansonsten fertig war, schnappten wir uns unsere Collegeblöcke und Federtaschen und verließen unser Zimmer in Richtung Mrs. Swings' Raum.

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Nach einem achtstunden langen Schultag verließen Michael, Betty, Collin und ich illegalerweise das Schulgelände in Richtung Wald. Bei der alten Hütte machten wir einen kurzen Stopp und nahmen einen Kästen Bier und eine Flasche Wodka mit. Vielleicht nicht die beste Idee, aber am nächsten Morgen hatten wir die ersten beiden Stunden frei und die anderen waren der Meinung, dass ich, solange ich noch illegal Alkohol trinken konnte, dass auch nutzen musste.
Mir war es egal.

Mehrere Bier und ein paar Trinkspiele (die zu viert - als zwei Pärchen - recht unspektakulär waren) später lagen wir nebeneinander in den Liegestühlen. Betty und Collin teilten sich einen und steckten sich gegenseitig die Zungen in den Hals, während ich auf Michael einfach nur drauf lag und er mir den Rücken streichelte. Wir führten halt nicht nur eine rein körperliche Beziehung. Ich drehte meinen Kopf und sah in die abendliche Dämmerung, in der man schon den Mond und ein paar Sterne erahnen konnte, dennoch die Sonne sah.
Noch vier Tage.

Different                    -Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt