Wie erstarrt schaute ich auf die zwei ohnmächtigen Jungen, unfähig zu realisieren was passiert war. So ging es jeden der im Umkreis von 5 Metern einen Kreis um die zwei gebildet hatten, jeder war unfähig sich zubewegen, bis eine mir allzu bekannte Stimme die Stille brach: „Macht Platz!" Zwischen den Schülern drängelte sich ein besorgt blickender Mr. Kansy, so schnell er konnte ließ er sich neben seinen Schützling nieder und suchte an seinem Hals nach Puls, als er ihn endlich fand atmete er erleichtert aus, danach widmete er sich Nate, sein Gesichtsausdruck wurde düster und er seufzte langgezogen. Irgendwie schaffte ich meine Beine zubewegen und mit Jasper in Schlepptau ging ich auf die drei zu, Aiden hatte ein gequälten Gesichtsausdruck und sein Katzenschwanz sowie Ohren zuckten unruhig hin und her, auch Nate müsste sich quälen, er zitterte und abwechselnd ballte er seine Hände zu Fäusten. Zögernd tippte ich meinem Lehrer auf die Schulter und erlangte so seine Aufmerksamkeit „Mr. Kansy was ist mit ihnen?" „Ich bin mir nicht sicher, es scheint so als würden sie gegen irgendwas kämpfen aber ich weiß nicht was. Könntet ihr mir erklären was passiert ist?" Fragend sah er uns an, dieses Mal antwortete Jasper: „Wir wissen was passiert ist, aber wir sollten die Beiden woanders hinbringen und sie sollten die Klassen nachhause schicken" Mr. Kansy stimmte zu, schickte die neugierigen Schüler nach Hause und hob Aiden hoch um ihn im Brautstil rauszutragen, Jasper räusperte sich und deutete Nate der immer noch zitternd auf dem Boden lag. „Äh...ja...genau, könntest du ihn tragen Jasper?" Mr. Kansy war wohl so auf Aiden fixiert das er Nate glatt vergessen hatte. Jas nickte, hob Nate mit viel Anstrengung hoch und zusammen machten wir auf den Weg zu Mr. Kansys Auto...
Während der Fahrt schwiegen wir, jeder hing seineneigenen Gedanken nach, meine drehten sich hauptsächlich um Aiden aber auch umNate, irgendwas war zwischen ihnen passiert, etwas was den Beiden in ZukunftSchwierigkeiten bereiten wird. Mr. Kansy konzentrierte sich viel mehr auf dieStraße und wich unseren Fragen aus mit der Begründung wir hätten später nochgenug Zeit. Ca. 10 Minuten von der Schule entfernt hielten wir vor einemnormalen Einfamilienhause an, es war weiß und hatte einen schönen, gepflegtenGarten, zu meiner Überraschung gab es sogar einen kleinen Rosengarten. „DieRosen sind hübsch", brach ich die Stille die uns umgab, zusammen gingen wirgerade den gepflasterten Pfad zur Haustür entlang, Jasper trug Nate, dieserbrabbelte wirres Zeug und Mr. Kansy trug Aiden auch dieser bewegte den Mundaber ohne Ton. Mr. Kansy antwortete ohne mich anzusehen, „die hat Aidengepflanzt, seit er bei mir lebt findet man überall Blumen!" Zwar blickte erimmer noch in Aidens Gesicht, aber ein Lächeln konnte man trotzdem erkennen, dahatte wohl Jemand einen Narren an unserem Kätzchen gefressen, konnte ich auchverstehen, Ich kannte Aiden zwar noch nicht sehr lange aber ein Leben ohne ihnkonnte ich mir nicht mehr vorstellen. Er war lieb, witzig und hilfsbereit,außerdem war er klug und Holly vergötterte ihn wie ihre Freundinnen, gesternliefen sie ihm den ganzen Tag hinterher, bis er einfach auf einen Baumgeklettert war, Mr. Kansy musste erst kommen damit er runterkommt. Seit demwissen wir dass er zwar gut mit Leuten auskommt aber seinen Freiraum braucht.„Echt? Hätte ihn jetzt nicht für einen Blumenmensch gehalten..." Warf Jasper einund ich stimmte ihn zu, „ja dachte ich auch nicht, aber als er so 2 Wochen beimir lebte kam er mal mit einer Osterglocke nachhause und versuchte diese imGarten ein zu pflanzen, nachdem ich ihn erklärt hatte wieso es nicht klappenwird hat er ein Gartenbuch gelesen und schon hatten wir Rosen, ich glaube sielenken ihn ein wenig ab von ihr wisst schon..." Erklärte Mr. Kansy und versuchtedabei die Tür aufzumachen ohne Aiden fallen zulassen, als ich mir das nichtmehr länger ansehen konnte, nahm ich ihn den Schlüssel ab und schloss auf.Zusammen betraten mir den Flur und schon hier entdeckte man überall Blumen,aber auch so war das Haus farbenfroh eingerichtete. Mr. Kansy führte uns denFlur entlang, eine Treppe hoch und dort einen weiteren Flur entlang, bis er voreiner schlichten Holztür am Ende des Ganges stehen blieb, auf dieser stand mitbunten Buchstaben ‚Aidens Raum'. Ich musste grinsen, sowas hatte ich bis zumeinen 8 Lebensjahr auch. „Das ist Ais Raum, wir legen beide in sein Bett, denndie Couch ist unten zu klein für Nate..." Wir nickten einfach, was hätten wirsonst sagen sollen? Mr. Kansy öffnete die Tür und zusammen betraten wir denRaum. Ich wusste nicht mit was ich gerechtet hatte, aber das es so ordentlichwar wohl kaum. Im Raum befand sich ein großes Bett, ein Schrank, ein Regalvoller Bücher, ein Nachtischchen mit einer Standlampe und ein Schreibtisch,alles super aufgeräumt und blitzeblank, als ob er täglich staubwischt. „Man istdas sauber!" Gab Jasper von sich und Mr. Kansy nickte, „Ai hasst Unordnung..."Meinte Mr. Kansy simple es klang als wolle er noch etwas sagen, aber ich glaubedas hatte etwas mit Aidens Vergangenheit zu tun. Aidens Raum sah düster aus,die einzige Farben die es gab kam von den vielen Büchern im Regal, währendJasper und Mr. Kansy ins Bett brachten und zudeckte schaute ich mich weiter um.Es gab nicht viel zu entdecken, bis ich auf eine Zeichenmappe stieß, ich wolltenicht neugierig sein aber das war eines meiner natürlichen Instinkte, ich ergriffdie Mappe und öffnete diese langsam. Zum Vorschein kamen viele Bilder die mireine Gänsehaut verpassten, je weiter ich Blätterte desto schlechter wurde mir.Auf manchen Bilder sah man nur schwarz, dann gab es Bilder die Aiden zeigtenzusammen gekauert in der Ecke bereit für den nächsten Schlag oder auch eineverschwommene Gestalt die vor einem Kätzchen mit weißen Fell und schwarzenOhren sowie Schwanz stand und schrie. „Grausam oder?" Ich zuckte zusammen unddrehte mich um, vor mir standen die anderen mit traurigen Blicken, „jagrausam..." flüsterte ich und wollte das Buch wieder zuklappen, als Mr. Kansy esmir aus der Hand nahm, paar Seiten weiter blätterte und es mir wieder in dieHand drückte. „Das sind Bilder die er gemalt hat, nachdem ich ihn gefundenhatte, die Bilder die du gesehen hast stammten aus der Zeit von Jack..." Ichnickte nur und schaute mir die Bilder mit Jasper an, diese waren hellerfreundlicher. Auf den meisten sah man Rosen, Tulpen oder andere Blumen,wunderschön gezeichnet, dann kam ein Bild von Mr. Kansy mit so vielen Detailsdas es fast wie ein Foto aussah. „Er zeichnet gut, sehr gut..." Lobte Jas und ichnickte, „ja er zeichnet manchmal stundenlang, um ehrlich zu sein glaube ich daser so seine Gefühle wiedergibt..." Da gab ich ihm Recht, mir war auch schonaufgefallen, dass er zwar immer versuchte zulächeln aber wenn er dachte esachtet keiner auf ihn bröckelte seine Fassade etwas. Ich blätterte weiter bis ichauf, wie ich glaubte, das schönste Bild in der Mappe stieß, man sah das Gesichteines vielleicht 6 jährigen Mädchen mit großen Mandelaugen und braunen langenHaare, im Haar trug sie eine große lila Schleife und um ihren Hals hing eineKette mit dem Namen, „Lili...So sah sie also aus..." „Ihr wisst von Lili?" „Er hatder Klasse von ihr erzählt, weil er beweisen wollte dass nicht alle Meister sograusam sind wie sein letzter..." Mr. Kansy wollte gerade etwas erwidern dochwurde von Aiden der im Schlaf knurrte und sich an Nate kuschelte, dieserseufzte wohlig und legte einen Arm um das Kätzchen und zog ihn näher an sich,ich musste mich sau beherrschen um nicht los zu quietscht, was denn ich binhalt ein kleines Yaoi-Girl! Mr. Kansy bedeutete uns ihm zu folgen, ich legtedas Buch zurück und zusammen gingen wir hinter unserem Lehrer aus dem Raum,dieser dirigierte uns zur Küche wo wir uns an den runden Tisch setzten, wirschwiegen eine Weile bis Mr. Kansy aufstand und uns drei heiße Schokoladenzubereitete, „danke Mr. Kansy..." „Nennt mich Robbie ich glaube wir werden jetztöfter mit einander zu tun haben", bot uns Robbie mit einem Lächeln an, was wirnatürlich annahmen. Wieder schwiegen wir, irgendwie fühlte es sich komisch anmit dem Klassenlehrer in der Küche zu sitzen und heiße Schokolade zutrinken.Bald machten wir dem typischen Smalltalk, das meiste ging um Aiden, aber dasThema: Schwimmbad wurde vermieden
DU LIEST GERADE
Hund&Katze
RomanceAiden ein 16 jähriger Hybrid hatte es im Leben nicht leicht. In einem Labor gezüchtet wurde er in seiner Kindheit mehrmals Verkauft und misshandelt. Mit 16 wurde er von dem Lehrer Robert Kansy Heiligabend am Straßenrand gefunden und versorgt. 6 Mona...