"Ich kann einfach nicht", schrie ich gereizt durch die Wohnung und erntete als Gegenzug nur ein lautes Türknallen.
Ich ließ mich auf dem kleinen Balkon auf einen klapprigen Gartenstuhl fallen und schloss die Augen.
Eine Träne verließ mein Auge und bahnte sich seinen Weg meine Wange hinab.Ich kann wirklich nicht.
Ich kann ihn wirklich nicht vergessen.Wen ich meine?
Natürlich ihn.
Thaddeus Tjarks.Vielleicht erinnerte man sich noch an ihn.
Es war der, der mir oftmals sagte er würde mich lieben, aber niemals mit mir zusammen sein könnte.
Bis heute hatte ich den Sinn noch nicht verstanden.Was ich aber auch nicht verstand, war wieso ich weggelaufen bin, wie ein kleines Kind.
Ich hatte meine Sachen gepackt und war einfach gegangen.
Ich bin weggelaufen, aus der Wohnung von meinem besten Freund Felix und mir.
Ich wollte einfach nicht mehr in dieser Wohnung, in diesem Haus leben.
Ich hatte dort einfach nichts mehr.
Felix war ständig mit Tess beschäftigt gewesen, Ardy und ich kamen auch nicht mehr wirklich miteinander klar und in Taddls Nähe wollte ich einfach nicht bleiben.Und mittlerweile bereue ich diese Denkweise.
Jetzt vermisse ich nämlich Felix, Ardy und vorallem Taddl.Eine Hand an meiner Schulter ließ mich zusammen zucken und ich öffnete meine mittlerweile verklebten Augen.
"Denkst du schon wieder an ihn?", fragte Justin mich.
Ich nickte leicht und er ging um den Stuhl herum um sich vor mich zu knien.Er nahm meine Hände in seine und streichelte vorsichtig mit seinen Daumen über meine Handrücken.
"Ich weiß es ist schwer seinen besten Freund zu verlieren, aber Taddl hätte bestimmt gewollt das du glücklich weiter lebst, und nicht ständig weinst."
Wieder nickte ich.
Justin, mein fester Freund.
Ich hatte ihm erzählt, dass Taddl mein bester Freund war und bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist.
Dann viel es immerhin nicht so auf das ich meiner Liebe hinter her trauere.Ich war glücklich mit Justin, ja.
Trotzdem dachte ich immer wieder an Taddl."Kommst du mit rein?"
Ich nickte und streckte meine Arme nach vorne.
"Tag mich", murmelte ich müde und Justin musste leicht lachen.
Kurz daruf spürte ich zwei Arme, die mich sanft hoch hoben und danach in ein weiches Bett legten.
"Schlaf gut", murmelte er, deckte mich zu, gab mir noch einen Kuss und verließ dann das Schlafzimmer.
Schlafen konnte ich allerdings nicht.
Ich dachte mal wieder an ihn.Sieben Monate sind es jetzt schon, seid denen ich keinen Kontakt mehr mit den Jungs pflegte.
Und wenn ihr denkt, nach meinem Verschwinden hat irgendjemand versucht mich zu erreichen, Kontakt auf zunehmen oder sich auch nur einen Dreck um mich zu scheren, dann habt ihr euch gewaltig geirrt."'Morgen", murmelte Justin rau, als ich meine Augen öffnete.
Ich lächelte nur leicht und drückte meinen Kopf an seinen Oberkörper.
"Ich liebe dich, weißt du das eigentlich?", flüsterte er und gab mir einen Kuss auf den Kopf.Ich antwortete ihm nicht.
Das tat ich nie.
Anscheinend störte ihn das aber auch nicht.
Ich konnte es einfach nicht sagen, diese drei kleinen, einfachen Worte.
Ich brachte sie in Bezug auf Justin einfach nicht über die Lippen.
Es war wie eine Blockade.
Sinnlos, aber so bin ich manchmal.