3. Wieder in Hogwarts

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"Fidea, da bist du ja endlich!" Kaum war das Mädchen durch das noch weihnachtlich geschmückte Eingangsportal der Hogwartsschule geschritten, wurde sie auch schon von einer stürmischen Umarmung von Hermine fast umgeworfen.

Hinter ihr standen Harry und Ron, die sie nun auch nacheinander umarmten und mit ihr in Richtung des Ravenclawturms gingen. 

"Wie waren die Ferien mit deiner Mutter und deinem Bruder, gab es wieder Probleme?" Hermine sah ihre Freundin sichtlich besorgt an, denn sie alle wussten dass Fideas Mutter manchmal etwas speziell war und nicht viel von den Freunden ihrer Tochter hielt. 

"Nun ja noch lebe ich zumindest, soweit ich das beurteilen kann" meinte Fidea, die mit einem Schmunzeln Ron beobachtete, der sie jetzt ganz nachdenklich von allen Seiten betrachtete. 

"Mhh ja soweit sich das sagen lässt, bist du noch nicht durchsichtig, also schlussfolgere ich aus dieser Beobachtung, dass Fidea noch bei uns Lebenden weilt und sie der alte Drachen noch nicht gefressen hat." 

"Och Ron" entgegnete Hermine und warf dem rothaarigen Jungen einen vorwurfsvollen Blick zu. "Über so etwas macht man keine Scherze, du bist Mittler Weile wie die Zwillinge!" 

Ron kommentierte Hermines Bemerkung nur mit einem gekonnten Augenrollen, wobei er ein kleines Grinsen nicht ganz unterdrücken konnte. 

Also hatten sich die beiden wieder einigermaßen vertragen, so wie es aussah. Wurde aber auch aller höchste Zeit, mit einem Won-Won und einer aufgebrachten Hermine war nicht sonderlich viel anzufangen gewesen.

Beim Ravenclawturm angekommen, eilte Fidea nach dem lösen des Eingangsrätsels schnell in ihren Jahrgangsschlafraum um dort ihr Gepäck zu deponieren. 

Als Fidea wieder zu ihren Freunden vor dem Eingang zum Ravenclaw-Gemeinschaftsraum stieß, diskutierten Hermine und Ron ziemlich angeregt über irgendeine unverständlich Sache. Fragend sah das goldgelockte Mädchen zu Harry, der ihrem Blick mit einem Kopfschütteln begegnete. 

"Es geht um nichts wichtiges, die beiden streiten einfach nur gerne. Lass uns einfach schon mal in Richtung des Gryffindor-Gemeinschaftsraums gehen, sie werden uns dann sicherlich auch gleich folgen." 

Fidea nickte und hackte sich bei Harry ein. "Waren deine Ferien wirklich einigermaßen in Ordnung? Du hast vorhin nicht so richtig auf Hermines Frage geantwortet." Fidea sah leichte Besorgnis in Harrys Blick, als er auf ihre Antwort wartete. "Nun ja es lief mal wieder ab wie es so üblich ist für meine Mutter. Sie möchte nicht dass ich weiter mit euch befreundet bin." 

Die Ravenclaw verzog das Gesicht. "Zu groß ist ihre Angst ich könnte mich in irgendwelche Schwierigkeiten bringen, die auch auf sie oder meinen ach so perfekten Bruder negativ abfärben könnten." 

Harrys Blick hatte an Besorgnis nicht verloren. "Nun ja auf gewisse Weise hat deine Mutter ja recht. Ich bin nicht gut für Hermine, Ron und dich. Voldemort wird nicht eher ruhen, bis er mich letztlich getötet hat und jeder der mir auch nur ansatzweise nahe steht, befindet sich somit in allerhöchster Gefahr."

Fidea sah Harry zornig und entsetzt an. "Harry wie kannst du so etwas auch nur von dir denken! Du kannst absolut nichts für die Geschichte mit dem Dunklen Lord und als Freunde stehen wir dir jederzeit zur Seite. Nicht nur wegen dir, sondern weil die Sache für die wir kämpfen wichtig ist!" 

Harry lächelte schon wieder, wenn auch nur schwach. "Immer so voller Hoffnungen und Überzeugungen. Ich glaube der sprechende Hut hat dich in das falsche Haus gesteckt." Fidea zuckte bei dieser Bemerkung zusammen, kam ihr doch sogleich das Haus Slytherin, welches der sprechende Hut favorisiert hatte in den Sinn. Harry, dem die Reaktion des Mädchens nicht entgangen war, gluckste. "Erschreckt dich die Vorstellung in unserem Haus zu sein so sehr? Schließlich bist du ja mit drei Löwen befreundet." 

Die Ravenclaw versuchte ein überzeugendes Lächeln aufzusetzen. Gryffindor nicht Slytherin, sprach sie sich in Gedanken beruhigend zu. 

"Nein nein, ich denke ich bin einfach nur im Haus der verrückten Querdenker weitaus besser aufgehoben."

Harry grinste "Ganz wie du meinst". 

Ganz in das zu vorig Gesagte vertieft, hatte Fidea während ihrer Unterhaltung gar nicht bemerkt, dass sie bereits den, von altertümlichen Ritterrüstungen gesäumten Korridor, der zum Eingang des Gryffindor-Gemeinschaftsraums führte, erreicht hatten. 

Die fette Dame musterte die Umhänge mit dem blau-bronzenen Abzeichen des Mädchens kritisch, doch bevor sie auch nur etwas ansatzweise unpassendes sagen konnte, hatte Harry bereits das Passwort genannt, sodass sie widerwillig den Zugang zum Turm frei gab.

Das Ravenclawmädchen betrat wie selbstverständlich den in rot-goldenen Farben gehaltenen Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Keiner drehte sich nach der eigentlich nicht hierher gehörenden Schülerin um, wussten sie doch alle, dass sie zu den Freunden von Harry Potter gehörte. 

"Fidea schön dich zu sehen" entgegnete Ginny, die auf das Ravenclawmädchen mit ausgestreckten Armen zuschritt und diese sogleich umarmte. 

"Hi, Harry" begrüßte sie dann den schwarzhaarigen Jungen neben dem goldgelockten Mädchen, der etwas verzögert und mit heiserer Stimme zurück grüßte. 

Fidea musterte die beiden und schüttelte dann den Kopf. Konnte es sein, dass Harry in Ginny verliebt war? Jetzt da die Ravenclaw sie so unsicher nebeneinander dastehen sah, wunderte sie sich darüber, warum es ihr nicht schon viel eher aufgefallen war. Harry mochte Ginny das war seinem Verhalten nach zu urteilen offensichtlich. Sie kam nicht umhin die beiden kurz zu beneiden. Alle waren sie verliebt oder es zumindest schon einmal gewesen, bis auf sie. Fidea hatte sich bis jetzt noch nicht sonderlich viel aus romantischen Beziehungen gemacht, konnte aber manchmal eine gewisse Sehnsucht danach nicht leugnen. Die Sehnsucht danach einen Menschen an ihrer Seite zu haben, der sie so akzeptierte wie sie war und gerade dafür liebte. Ein Mensch den ihr komplizierter und manchmal auch etwas distanzierter Charakter nicht sogleich in die Flucht schlug. 

Hermine und Ron lenkten sie dann jedoch von ihren trübseligen Gedanken ab, als sie immer noch miteinander streitend in den Gemeinschaftsraum traten.

"So ihr Streithähne gibt mal endlich Ruhe" meinte Ginny an Hermine und ihren Bruder gewandt, da diese innerhalb kürzester Zeit die Aufmerksamkeit aller, im Raum Anwesenden auf sich gezogen hatten. Die beiden wandten sich auch tatsächlich voneinander ab, allerdings nur um jetzt Ginny mit ihren wütenden Blicken zu erdolchen. 

"Ok ich glaube ich bin dann mal weg" flüsterte das rothaarige Mädchen Harry und Fidea zu und verschwand rasch aus dem Gemeinschaftsraum. 

Harry sah Ginny für einen Moment mit einem leicht irritierten Gesichtsausdruck hinterher, bis er schließlich mit einem kurzen Kopfschütteln seine Gedanken wieder zu ordnen suchte.

"Also setzen wir uns hin, wir haben uns alle sicher einiges zu berichten" sprach der schwarzhaarige Junge an seine Freunde gewandt und deutete auf die gemütlichen Sessel vor dem steinernen Kamin, in denen alle nacheinander Platz nahmen. 

Harry erzählte zunächst mit ernster Miene von dem Gespräch mit dem Minister und danach wurde die Unterhaltung der Freunde weitaus lockerer und unbekümmerter. Alle lachten sie über Rons Gesicht, nachdem Hermine seinen Haarschnitt in einem Nebensatz kritisiert hatte. 

Fidea hatte sich schon lange nicht mehr so wohl gefühlt, wie hier bei ihren Freunden.  

Zutiefst entspannt lehnte sich die Ravenclaw in dem behaglichen alten Sessel weiter zurück und lauschte dem Gespräch der drei Gryffindors, welches einzig und alleine von dem angenehm knisternden Kaminfeuer begleitet wurde. 

In Gedanken kam sie nicht umhin, sich zu fragen, warum das Leben nicht mehr aus solchen wundervollen Momenten bestehen konnte.



Ich bitte zu entschuldigen, wenn ich mich nicht komplett an manche Dinge in den Büchern halte. Dies hat nichts mit Unwissenheit zu tun, passt aber manchmal einfach besser zu meiner Geschichte.

Grüßchen :)

Fides Spes Caritas (Tom Riddle Love Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt