Die erste Rose

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Als ich aufwachte war es schon 13:00 Uhr. Ich ging erstmal ins Bad, duschte und zog mich dann an. Mir kamen diese rote Augen immer wieder in den Kopf. Hatte ich mich vielleicht doch nur getäuscht...?
Ich machte meinem kleinen Bruder erstmal was zum Essen und wir sahen zusammen Fern. So verging der Sonntag.
Wir hatten eigentlich Ferien, aber da ich ein Schuljahr machte, bei welchen man 2 Tage zur Schule geht und 3 Tage lang Praktikum macht, musste ich am Montag arbeiten. Deshalb ging ich relativ früh ins Bett, etwa gegen 21:00 Uhr.

Ich stand auf einer schönen Wiese. Es war warm. Ich schaute mich um; niemand war zu sehen. Ich drehte mich um und da stand er. Der Junge von letzter Nacht! Jetzt erst realisierte ich, dass ich träumte. Er kam auf mich zu und lächelte. Ich lächelte zurück. Als er vor mir stand, sagte er: ,,Hey, wie geht's dir?"
,,Gut. Und selber?", fragte ich.
,,Ja, auch.", antwortete er und lächelte mich unglaublich süß an. Ich merkte, wie ich mich langsam, aber sicher in ihn verliebte. Obwohl ich ihn überhaupt nicht kannte!!! Und dazu noch wusste, dass ich träumte!!! Es hört sich verrückt an, doch es war so. Seine dunkelbraune Augen funkelten mich an.
,,Lass uns hinsetzten.", sagte er und deutete auf den Boden.
Wir setzten uns hin. Ich dachte mir, dass das ein Klartraum sei und ich deshalb eigentlich alles machen und sagen konnte.
Also sagte ich: ,,Hey, wegen letztens: Danke! Wärst du nicht da gewesen, wäre weis Gott was passiert! Danke!"
,,Du brauchst dich nicht zu bedanken! Es war selbstverständlich!", sagte er lächelnd.
,,Nein, war es nicht!", sagte ich ernst.
Er lächelte immer noch und bemusterte mich. Ich hatte einen grauen Rock und ein schwarzes Top an. Plötzlich verzog er bisschen sein Gesicht.
,,Was ist?", fragte ich.
,,Könntest... Könntest du bitte dein Kreuz bedecken?", frage er und deutete auf meiner Kette.
Ich habe eine Goldkette mit einem goldenen Kreuz.
,,Wieso?", frage ich schmunzelnd.
,,Bitte!", sagte er etwas verzweifelt.
Ich tat mein Oberteil über den Anhänger. Es war seltsam, was er von mir verlangte, doch es war ja schließlich ein Traum und ich dachte mir nicht viel dabei. Ich bin ein großer Vampir-Fan, deshalb dachte ich, dass mir mein Unterbewusstsein vielleicht ein Streich spielen würde.
,,Wie heißt du eigentlich?", fragte ich.
,,Alex.", sagte er.
Er fragte mich nicht nach meinen Namen; als wüsste er ihn bereits. Doch das interessierte mich nicht allzu sonderlich.
,,Lass uns bisschen spazieren.", sagte er und wir gingen durch einen wunderschönen Waldweg, an dessen Wegrand wunderschöne rote Rosen wuchsen. Meine Lieblingsblumen.
Er ging auf einer Rose zu und pflückte sie. Er reichte sie mir.
,,Das ist die erste Rose.", sagte er.
Ich nahm sie an, doch ich fasste direkt in einem Dorn und stach mich an meinem rechten Zeigefinger. Es floss etwas Blut. Alex schaute mich erschrocken an.
,,Verdammt.", sagte ich.
Er sagte nichts, er starrte nur auf meinem Finger. Danach stotterte er: ,,Ich muss gehen!" Er lief weg. Ich stand nur da, mit der Rose in der Hand.
,,Warte!", rief ich, doch auf einmal war er weg. Und jetzt? Jetzt müsste ich doch aufwachen. Oder? Ich schloss die Augen. Als ich sie wieder öffnete, lag ich in meinem Bett. Ein Blick auf meinem Handy verriet mir, dass es 5:59 Uhr war. In einer Minute würde mein Wecker klingeln.
Was war den das Bitteschön für ein Traum?!
Egal, es war ja schließlich nur ein Traum.
Und da war auch schon mein Wecker. Ich zog die Decke zur Seite, setzte mich in meinem Bett auf und wollte gerade aufstehen, als ich an meinem rechten Zeigefinger einen dumpfen Schmerz verspürte. Ich schaute darauf und mich durchfuhr sofort eine Gänsehaut.
An meiner Fingerkuppe war ein Stich! Genauso Einer, wie ich ihn mir in meinem Traum zugezogen hatte! Ich schaute mich in meinem
Bett um, ob vielleicht irgendwo Blut zu sehen war. Doch das, was ich sah, war genauso angsteinflößend, wie der Stich. In meinem Bett lag eine Rosenblüte!

Der UnbekannteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt