Prolog

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Es ist ein Tag wie jeder andere. Mittwoch. 10:23Uhr. Noch zwei Minuten, dann ist Pause. Unser netter Lehrer, Herr Marin, zog natürlich die vollen siebzig Minuten durch. Wie immer. Kopfschüttelnd verdrehe ich Ich bekam nichts mit, da ich schon seit gestern in den Startlöchern stand um ihn endlich wieder zu sehen.

"Heute musst du ihn mir zeigen.", flüsterte meine beste Freundin Janine.

"Jaja.", erwiderte ich abwesend.

Es klingelte und ich sprang auf. Janine griff nach ihrer Tasche und meinen Arm. Sie zog mich durch den Klassenraum zur Tür. Nun übernahm ich die Führung durch das Schulgebäude. Wir hetzten durch das Schulgebäude, wie zwei Irre, und warfen unsere Taschen vor den Raum, in dem wir als nächstes Unterricht hatten. Wir beide rannten die Treppe runter zum Schulhof.
Als ich ihn an seinem Stammplatz sah, blieb ich wie angewurzelt stehen. Janine rannte total in mich rein, doch ich bewegte mich kaum. Janine wollte sich gerade beschweren, doch als sie meinem Blick folgte, schloss sie den Mund wieder.

"Hab ich zu viel versprochen?", fragte ich ironisch.

"Nicht mein Typ", meinte Janine bloß.

Eigentlich war ich froh, dass wir nicht den gleichen Geschmack hatten, so nahm die eine der anderen niemanden weg.
Als ob sie meine Gedanken gelesen hatte, stieß sie mir leicht in die Seite.

"Ich wünsche dir alles Glück der Welt"

"Danke", stotterte ich.

Wir beide standen also mitten auf dem Schulhof und starrten einen Jungen, der ungefähr dreizehn Meter vor uns stand, an. Als seine wunderschönen Augen sich in unsere Richtung bewegten, schüttelte ich den Kopf um wieder klar denken zu können und zog meine Freundin zur Seite.

"Sprich ihn an!", forderte sie. Das forderte sie jetzt schon seit zwei Wochen. Doch heute sah sie ihn zum ersten Mal.

"Natürlich.", meinte ich ironisch.

Nun warf sie mir einen bösen Blick zu, den ich nur mit einem leichten Lächeln erwiderte. Wir standen jetzt weiter abwärts, doch ich konnte ihn immer noch gut sehen. Sein Lächeln war ansteckend und wunderschön. Sein braunes kurzes Haar stand ihm perfekt.

"Was weißt du nochmal über ihn?"

"Nur, dass er auf diese Schule geht, mindestens eine Klasse über uns ist und er montags mit meinem Bus fährt.", meinte ich.

"Das lässt sich ändern."

Ich hasste es wenn sie etwas vorhatte. Janine war die schüchternere von uns beiden, doch sie fand diesen Jungen auch nicht schon seit einem Jahr süß und heiß und ... Oke, streicht das! Zurück zum Thema. Janine würde also nicht bei einem Gespräch von Angesicht zu Angesicht rot anlaufen wie eine Tomate.

"Erde an Jenny?", sagte Janine, während sie mit der Hand vor meinen Augen rumwedelte.

"Ja", antwortete ich, während ich den Gedanken abschüttelte.

"Also... Sprich ihn an"

Ich war froh, dass die Schulglocke diese Diskussion beendete.

"Deutsch", rief ich, während ich ins Schulgebäude zurück ging.

Ich hörte Janine hinter mir seufzen, doch sie ließ mich gewähren...

Geheimnisse des MondesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt