Kapitel 12

35 5 0
                                    

"Ihr kennt euch?", brach Mr. K. das schweigen.

"Äh. Kennen wäre übertrieben. Ich habe gestern ihren Quarterback mit ihr gesehen und ja äh.... Ich wollte ihr helfen, aber sie kommt auch sehr gut alleine klar.", grinste er, während sich Tom, der etwas Abseits stand, seine Kronjuwelen hielt.
Nun mussten alle grinsen, außer Tom.

Ich musterte den großen blonden vor mir in Ruhe. Seine Haare waren etwas länger, aber nicht zu lang. Sein Gesicht war markant, aber nicht zu markant. Makellos, hätte Janine jetzt gesagt. Auf diesen Gedanken musste ich grinsen.

"Na dann! Warmmachen!", rief der Trainer.

Ich fing sofort an zu laufen. Meine Ausdauer war nicht die beste, aber ich hielt so ungefähr zehn Minuten sprinten aus. Wohl eher joggen. Aber dennoch etwas. Ich lief sonst einmal bis zweimal die Woche alleine, mit Musik, aber ich lief eher selten unter den Augen eines kritischen Lehrers und eines heißen Captain's. Wenn ihr versteht was ich meine. *schmunzel*

"Ach Jenny.", meinte Luca, der prompt aufgeholt hatte.
Ich sah ihn nur etwas fragend an.
"Wenn du willst kann ich dir helfen in unsere Technik rein zu kommen.", meinte er.

"Klar.", sagte ich kurz, da ich wusste, wenn ich länger rede, hätte ich gleich Seitenstiche.

Ich beobachtete die Jungs eine ganze Stunde, in der ich alle fünf Minuten ein Lachen unterdrücken musste, weil der Trainer Luca und Tom auseinander zerren musste. Die Stunde war rum und ich entschied mich einfach in meinen Sportsachen nach Hause zu fahren.
Ich stand gerade an meinem Motorrad und verstaute meine Sachen, als jemand mich von hinten ansprang.

"Pass doch auf.", rief ich erschrocken.

"Wenn du Zeit hast können wir heute Abend schon anfangen mit dem Training.", grinste Luca.

"Man, hast du mich erschreckt. Ja klar gerne."

Er drückte mir einen Zettel in die Hand und verschwand.

Jenny,
heute Abend, 22Uhr, Turnhalle.
Mach dich auf eine anstrengende Nacht gefasst.

Luca

P.S. Zieh was wärmeres an &bring einen Bikini mit.

P.P.S. Will, Daniel & Benjamin kommen auch, hoffe das ist Oke.

Ich vermutete Daniel und Benjamin waren seine beiden Schatten: Daniel war (wenn ich richtig lag) Nummer 13 und Benjamin Nummer 17.
Falls ich die beiden richtig deutete und ich mich richtig an die Zahlen erinnerte.
Ich startete den Motor und fuhr geradewegs nach Hause. Also zu Liz.

~~~~~~~~

Ganz leise schloss ich die Tür...

"Wie war Football?", fragte Mike, der mit Tee im Wohnzimmer saß und die Füße hochgelegt hatte.

"Cool"

"Mehr bekomme ich nicht? Ich will Details hören.", grinste er.

"Du hörst dich an wie aus die Tribute von Panem. Ich hab zugeschaut und ja alle haben mich akzeptiert und respektiert. Ich hoffe das bleibt so.", lachte ich. Ich hätte ihm absichtlich nichts von dem Treffen erzählt, da ich selber auch wusste, dass die Turnhalle nur für den Zutritt mit einer Lehrkraft erstattet ist. Ich könnte die Stimme der Sekretärin förmlich hören.

Mike nickte kurz und ich ging in mein Zimmer. Wenn Luca recht hatte, dann würde das eine harte Nacht werden, also entschied ich mich dazu noch ein paar Stunden zu schlafen.

~~~~~~~

Leise, ganz leise schleichte ich aus dem Haus. Jede Tür knarrte und ich hoffte nur, das Mike mich nicht hören würde. Ich weiß genau, warum ich nach Amerika durfte, nämlich nur mit Mike und wenn meine Mutter wüsste, dass ich mich nachts rausschlich, würde sie sofort kommen und mich abholen.
Jetzt hatte ich die Wahl: Motorrad oder Fahrrad. Damon wollte ich nicht rausholen, der verletzt sich noch.
Fahrrad. Es müssten ungefähr fünfzehn Minuten Fahrt sein, denn mit dem Motorrad sind es bloß zehn.

~~~~~~
Ich hatte bloß sieben Minuten gebraucht, da ich eine Abkürzung durch den Wald gefunden hatte. Außerdem hatte ich schiss gehabt und somit unheimlich in die Pedale getreten.
Ich stand also jetzt vor der Turnhalle und fror in meinen kurzen Shorts. Tagsüber waren es gefühlte 50Grad, aber nachts waren es bloß acht. Eigentlich ein erstaunlicher Unterschied, aber ich fror so sehr, dass ich nicht weiter drüber nachdachte.
Ich stand gefühlte zehn Minuten da und schaute alle 30Sekunden auf meine Uhr. Wo blieben die? Als ich zum hundertsten Mal auf meine Uhr guckte, erschien eine Gestalt vor mir. Turnschuhe, Shorts, Oberkörperfrei.
Oberkörperfrei. Selbst als die Gestalt ganz nah vor mir stand, könnte ich den Blick nicht von diesen muskulösen Bauchmuskeln abwenden.

"Hey", murmelte die Gestalt.

Endlich konnte ich den Blick abwenden und schloss den Mund. Ich blickte in Luca's wundervollen blauen Augen.

"Hey."

"Ist dir kalt?", fragte Luca.

"Ein wenig."

"Lass uns reingehen."

Ich nickte bloß und Luca zog einen Schlüssel hervor.
Als er meinen fragenden Blick sah grinste er: "Mr. Kennedy ist sehr daran interessiert, dass du schnell unsere Technik lernst."

Ich nickte erneut.

Mit einem klicken ging das Schloss auf und wir traten ein.
Erst gingen wir an Umkleidekabinen vorbei, zwei für jedes Geschlecht. Ich kräuselte etwas die Stirn. Warum zwei?

"Wir haben eine Schwimmhalle und eine Sporthalle. Deswegen zwei umkleiden", sagte Luca. Konnte er Gedanken lesen? Wäre ja der Hammer!
Ich nickte zur Bestätigung und folgte ihm dann weiter. Irgendwie fühlte ich mich so, als ob ich Regeln brechen würde. Das taten wir ja auch, aber ich fühlte mich so... Böse.

Wir gelangten zu einer riesigen Sporthalle. Es sah aus, als ob es für alle Sportarten gemacht wäre. Football, Basketball, Fußball, Hockey und weiß Gott noch was. Hammer!

"Na dann...", sprach Luca leise.

"Wo sind denn die anderen?"

"Dan und Will verspäten sich etwas, aber Ben müsste hier sein. Ben?", fragte er etwa lauter.
Ich lauscht und tatsächlich hörte ich jemanden.

"So dann also wie immer.", sprach Ben. Also taten sie das öfters. Nicht nur wegen mir. Ich wusste nicht wieso aber diese Erkenntnis schien mich zu beruhigen.

"Was macht ihr denn immer so?", fragte ich.

"Strip-Basketball", grinste Ben.

"Baaaaaaaahhhhhhhh.", meinte ich bloß.

Luca lachte. "Wir fangen erstmal an mit dem aufwärmen, dann trainieren wir deine Lauftechnik und deine Wurfkraft. Danach werden wir mal versuchen, wie du den Ball an uns vorbei bekommst."

"An uns vieren.", fügten zwei stimmen hinter mir hinzu.

Ich zeigte auf den jeweiligen:"Dan und Will, richtig?"

"Right!", meinte Dan. Er hatte ein echt ansteckendes Lächeln.

"Na dann, los.", rief Luca und wir alle setzten uns in Bewegung.

Geheimnisse des MondesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt