Die Geschichte verändern...

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Ich bin gelangweilter als jemals zuvor! Ich sitze jetzt seit 8 Uhr in der Schule und habe noch NICHTS gemacht, es ist jetzt 10 nach 11 Uhr! Wenn ich erst zur Pause (12:15 Uhr) gekommen wäre... ES HÄTTE KEINEN UNTERSCHIED GEMACHT! Also dachte ich mir nutzen wie die Zeit für Wattpad, mal sehen was passiert, wenn man versucht in der Schule FFs zu schreiben... ;)

BTV

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Naomi Wildmann lief fröhlich durch einen der vielen Gänge der Voyager. Ein paar Crewman kamen an ihr vorbei und grüßten sie freundlich, sie grüßte zurück. Sie kam gerade von ihrer Unterrichtseinheit beim Doktor. Sie mochte ihn, doch der Unterricht bei Seven war einfach viel interessanter, als das Gerede über menschliche Körperfunktionen! Wenn interessierte es wie es funktionierte, das sie atmete, die Hauptsache war doch das sie es tat! Sie wusste der Gedanke war unfair und entsprang eigentlich auch nur ihrem Ärger, weil sie heute so gerne auf dem Holodeck das nächste Abenteuer mit Flotter erlebt hätte, doch stattdessen hatte ihre Mutter sie zum Unterricht gezwungen. Aber es machte keinen Sinn sich weiter darüber zu ärgern, schließlich hatte sie es jetzt bereits hinter sich. 

Sie beschloss sich zur Belohnung im Casino ein Eis zu replizieren. Die Vorfreude strahlte in ihren Augen auf und sie rannte die letzten Schritte bis zu den zwei großen Türen. Automatisch glitten sie vor ihr zur Seite, doch plötzlich stieß sie gegen etwas Hartes.  Erschrocken versuchte sie das Gleichgewicht zu halten, doch sie war mit zu viel Schwung in, was auch immer sich ihr in den Weg gestellt hatte, hineingelaufen, und prallte zurück und landete auf ihrem Hintern. Verdattert schüttelte sie den Kopf und sah dann blinzelnd zu der Gestalt auf, die über ihr ragte...

"Naomi, ist alles in Ordnung?", sie erkannte ihre Stimme bevor sie ihr Gesicht sah. Captain Janeway kniete sich besorgt neben ihr auf den Boden. Erschrocken rappelte sie sich hoch: "Ja, Captain! Entschuldigen sie bitte ... ich ... tut mir leid!" stammelte sie überrascht. Zu Ihrer Erleichterung schlich sich ein warmes Lächeln auf das Gesicht des Captains. Nicht das sie erwartet hatte gerügt zu werden, doch sie bewunderte den Captain sehr und sie schüchterte Naomi, auch nach all den Jahren, immer noch ein. "Es ist ja nichts passiert! Aber du solltest in Zukunft vielleicht ein langsameres Tempo vorgeben..." lachte sie warm. 

"Ich ... Ja, Captain!" erwiderte sie erleichtert und lächelte. In diesem Moment fiel ihr ein wann sie das letzten mal mit Captain Janeway allein gewesen war. Damals in ihrem Bereitschaftsraum hatte sie den Captain gefragt: "Sie werden nicht aufgeben oder?" Sie hatte Angst gehabt, Angst das selbst der Captain die Kraft verloren hatte weiter zu kämpfen. Denn wenn das geschehen sollte, da war sie sich sicher, dann wären sie wirklich in Schwierigkeiten! Der Blick mit dem die Frau sie angesehen hatte, hatte sie für einen Moment zu atmen vergessen lassen. Überraschung, Entsetzten, Zuneigung und Verzweiflung waren über ihr Gesicht gezuckt. So viel Gefühle hatte sie noch nie beim Captain gesehen... Doch als sie sich zu ihr vorgebeugt hatte und ihr schließlich ins Ohr geflüstert hatte, als würde sie ihr ein Geheimnis verraten, ein Geheimnis von dem nur sie beide wussten, da waren Naomis Angst und ihre Zweifel wie weggeblasen gewesen. Niemand hatte das jemals geschafft, nicht einmal ihre Mutter. 

"... und lasse niemals eines deiner Crewmitglieder im Stich!" hallten ihren letzten Worte erneut in Naomis Kopf wieder. Ein leises Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Seit diesem Tag hatte sie sich vorgenommen einmal ein Captain zu werden, wie Captain Janeway es war. Stark, intelligent, mutig, und doch warm und freundlich. Sie  konnte sich nichts erstrebenswerteres vorstellen als einmal so respektiert zu werden, wie diese Crew es ihr gegenüber tat. 

Ein lautes Klimpern riss Naomi aus ihren Gedanken und ihr Kopf fuhr herum. Es war nur Lieutenant Carey, der ausversehen seine Gabel hatte fallen lassen. Doch das Geräusch hatte Naomi zurück in die Gegenwart gebracht. Hastig sah sie wieder zu Captain Janeway auf, die noch immer vor ihr stand. Doch überrascht stellte sie fest das der Captain sie nicht beobachtet hatte. Nein, sie stand regungslos da und starrte auf einen Punkt hinter Naomi. Auf ihrem Gesicht konnte man lesen, das ihre Gedanken in weiter Ferne festhingen, genauso wie eben noch bei Naomi. Neugierig drehte das kleine Mädchen sich um, um zu sehen was der Captain da so anstarrte... Erst zeigte sich nur Verwirrung auf ihrem Gesicht, sie konnte nichts erkennen das diesen nachdenklichen, fremden und irgendwie traurigen Ausdruck auf dem Gesicht ihres Captain hätte erklären können. Nachdem sie jedoch noch einmal genau die Richtung überprüft hatte, erkannte sie das es Commander Chakotay war, den sie anstarrte. Der älterer Mann saß alleine an einem der Tische am Fester und sah aus dem Fester. 

Da Naomi unschlüssig war was sie tun sollte , beobachtete sie die Situation ein Weilchen. Doch die Zeit verstrich und langsam hatte sie Sorge das noch andere Crewmitglieder auf das seltsame Verhalten des Captains aufmerksam werden würden. Also begann sie zögernd mit leiser Stimme: "Captain .... Captain Janeway!" Sie reagierte nicht, und Naomi hätte in diesem Moment Vieles gegeben um  zu erfahren was gerade in ihrem Kopf vorging, doch stattdessen strecke sie vorsichtig die Hand aus um die ältere Frau am Arm zu berühren. Als sich ihre Finger und der Stoff des Ärmels berührten, zuckte Captain Janeway plötzlich zusammen und zog ihren Arm weg. Einen Moment starrte sie Naomi ohne ein Zeichen des Wiedererkennens an, dann schauderte sie plötzlich und ein angespanntes Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht.

"Entschuldigen sie Captain!", murmelte Naomi leise, dann räusperte sie sich und fuhr fort: "... Sie waren wohl in Gedanken."

"Nein, Naomi ich muss mich entschuldigen! Ich bin zur Zeit etwas unkonzentriert... ich brauche wohl wieder etwas mehr Kaffee.", und das Lächeln in ihrem Gesicht wurde warm. Mit einem kurzen Blick auf Naomi fragte sie: "Wie lange war ich denn weg?" "Nun, ähm... ", da Naomi nicht zugeben wollte das sie selbst für einen Moment abgedriftet war antwortete sie nur: "Eine Weile, Captain!"

"Nun gut, entschuldige noch einmal Naomi! Ich gehe dann wohl besser zurück auf die Brücke!" sagte sie und ging langsam an ihr vorbei in Richtung Ausgang. Doch bevor sie ganz weg war kam Naomi plötzlich ein beängstigender Gedanke, der das Verhalten des Captains erklären könnte. "Captain!", rief sie ihr besorgt hinter her, doch als dieses stehen blieb und sie fragend ansah, zögerte sie doch. "Ja?" fragte Janeway sie sanft. "Ich äh... Nun, geht es Commander Chakotay gut? Ich meine, ... ist alles in Ordnung mit ihm?" 

Überraschung zuckte über ihr Gesicht, und kaum erkennbar auch eine Spur Erschrockenheit! Und wieder huschten Janeways Augen in Commander Chakotays Richtung und nahmen diesen seltsamen Ausdruck an... Doch dieses mal besann sie sich sogleich wieder und antwortete Naomi dann leise: "Es geht ihm bestens Naomi! Mach dir keine Sorgen..." Sie wollte sich bereits wieder zum Gehen wenden, als sie sich doch anders entschied und sanft hinzufügte: "Was du da gerade gesehen hast war nur mein Bedauern über etwas das schon lange her ist...!"

"Meine Mutter hat mir einmal gesagt: Wenn du etwas bedauerst, das in der Vergangenheit passiert ist, denk nicht länger darüber nach, sondern verändere die Geschichte einfach so, wie du sie gerne hättest." murmelte Naomi nachdenklich, während sie versuchte sich an den genauen Wortlaut zu erinnern. 

"Da hat deine Mutter wohl vollkommen Recht meine Liebe!" lächelte Captain Janeway traurig.

"Also werden sie ... ", konzentriert runzelte sie die Stirn, "... werden sie, die Geschichte verändern, Captain?" Neugierig starrte sie die starke Frau vor ihr an, die beinahe niedergeschlagen mit ihren Augen erneut über die Gestalt am Fenster hinweg strich. 

"Wer weiß Naomi, vielleicht werde ich das eines Tages... ich hoffe es!" sagte sie mit erstickter Stimme und verließ dann leisen Schrittes das Casino. In diesem Moment drehte sich eine Person am anderen Ende des Raumes um und beobachtete mit einem Blick, der voller Bedauern war, wie eben jene Frau, mit gesenktem Kopf durch die Türen verschwand. 

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Hallo an alle, da ich bei meinen anderen Storys gerade nicht weiterkomme habe ich das hier endlich mal zu Ende gebracht... Es ist nur ein Gedanke der eben so aufgetaucht ist... Ich hoffe euch hat es gefallen!

BTV





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