Chapter 1

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Hört den Song während ihr das hier liest :') ♥

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Als ich jünger war, war ich ein verdammt naives Mädchen. Wenn mir jemand sagen würde, dass ein großes Monster nachts an mein Fenster klopfen würde, würde ich zu meiner Mutter rennen und nach ihrem Schutz verlangen. Ich würde mich zwischen ihr und meinem Vater in die Decke kuscheln und würde mich sofort sicher und solide fühlen. Wenn man jung ist, ist man Sorgenfrei und hat keine Probleme.

Man denkt nicht an die Probleme die man als Erwachsener haben wird. Man denkt nicht an einen Job, oder an einen Weg Geld zu verdienen. Man denkt nicht daran, dass man sich um sich alleine kümmern muss. Man denkt nicht daran, dass irgendwann die Eltern nicht mehr da sein werden. Man denkt nicht daran, dass irgendwann das Frühstück nicht mehr auf dem Tisch stehen wird, wenn man aufsteht. Man denkt nicht daran, dass eine Mama und ein Papa da sein werden die sich immer um dich kümmern werden. Man denkt nicht daran, dass man weinen wird, wenn die Eltern dich morgens in der Schule alleine lassen und, dass man lächeln wird, wenn sie dich wieder abholen. Man denkt nicht an die ganzen Probleme die man haben wird, wenn man älter sein wird.

Aber vor allem denkt man nicht daran, dass dich eines Tages Menschen verlassen werden, die du liebst. Man denkt nicht daran, dass der Grund warum du lebst plötzlich nicht mehr existiert. Als ich 7 war, ist mein Vater an einem Autounfall gestorben. Ich mochte es nie ihn tot zu nennen, aber er ist von uns gegangen. Er weilt nicht mehr unter uns. Mit ihm ist auch der Mann gegangen, der mir jeden Tag eine Sonnenblume mitgebracht hat. Mit ihm ist auch der Mann gegangen, der mir jeden Abend vorgelesen hat, bevor ich einschlafe. Mit ihm ist auch der Mann gegangen, der mich glauben lies, dass es sowas wie Monster nicht gibt.

Und mit ihm ist auch meine Mutter gegangen. Sie lebt, ja. Aber sie ist geistig nicht mehr wirklich da. Sie sagte immer "Wenn der Mensch, den du am meisten liebst, von dir geht, gehst du auch mit." Meine Mutter redet nicht wirklich. Sie isst nicht. Sie trinkt nicht und sie ist nur noch ein Mensch der auf seinen Tot wartet. Es ist traurig sie so zu sehen. Es tut mir sehr weh, sie da sitzen zu sehen. Manchmal frage ich mich, ob sie noch weiß wer ich bin. Ich sehe zwar ihrem Körper, wie er sich durch das atmen hoch und runter bewegt, doch geistig ist sie schon lange von uns gegangen.

Ich bin froh, dass ich Freunde habe die immer um mich rum sind. Freunde, die mich zum lachen bringen und mich vergessen lassen was zu hause los ist. Freunde, die das beste für mich wollen. Zum Beispiel Megan und Ewa. Sie waren immer für mich da und gehörten nicht zu der Gruppe Menschen, die dich fallen lassen, wenn sie dich nicht mehr brauchen.

"Elena?", sagte Megan, während sie mit einer Hand vor meinem Gesicht rum wedelte. "Elena, du vergisst manchmal wirklich wer und was um dich herum ist oder?"

Ich gab als Antwort ein kleines lächeln. Das meinte ich. Egal was gerade los war oder an was ich dachte, diese Mädchen zauberten mir immer wieder ein lächeln ins Gesicht.

"So Leute", sagte ich während ich aufstand und mir meinen Mantel um mich schlung. "Es ist jetzt ziemlich spät und ich muss nach Hause"

"Sollen wir dich nicht begleiten? Es ist sehr dunkel". Ich winkte ab "Ach nein. Ich schaff das schon"

Ich umarmte Megan und Ewa und fand meinen Weg raus aus dem Zimmer, die Treppen runter und den Flur entlang zur Haustür.

Ich marschierte in die Nacht hinein, in der Hoffnung, dass ich ohne Probleme nach Hause finden würde.

Der Wind fegte mir durch die Haare und liess sie mir ins Gesicht peitschen. Ich konnte die röte in meinen Wangen spüren. Wenn es kalt ist werden meine Wangen immer rot.

Eine kalte Briese lies mich erzittern, als ich langsam meinen Weg fort fuhr.

Ich entdeckte an der Mauer, mehrere Meter vor mir, einen jungen Mann. Ich schätze ihn auf 20. Er war die ganze Zeit an der Mauer gelehnt, hebte aber seinen Kopf, als er merkte, dass ich in seine Richtung kam. Seine rechte Hand, fuhr in durch sein blondes Haar und seine blauen Augen fixierten sich auf mich.

Mein Atem wurde zittrig und ich hatte das Gefühl, mein Herz würde gleich aus meiner Brust springen. Obwohl er nicht gefährlich aussah, wollte ich keinen fremden Nachts begegnen.

Sein Blick fixierte sich wieder auf mich und meiner auf ihn. In diesem Moment war mir etwas komisch. Ich weiß nicht warum, aber dieser Junge Mann kam mir bekannt vor. Es ist so als würde ich ihn schon lange kennen.

Als ich merkte, dass ich ihn viel zu intensiv angucke, schlug ich meinen Blick wieder nach unten. Unwillkürlich machte ich einen großen Bogen um ihn. Ach Elena. glaubst du wirklich so fällst du nicht auf?

Als ich weiter ging, drehte ich mich um und erschrak als ich merkte, dass sein Blick immer noch auf mir ruhte.

Jetzt ging ich schneller, aber ich konnte seinen Blick immer noch auf meinen Rücken spüren, während ich weiter in die tiefe Nacht hinein marschierte.

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Leute, ich weiß es ist nicht spannend, aber ihr wisst doch sicher, dass ich nicht mitten drin anfangen kann oder? :) x

das nächste Chapter wird besser x

The fallen AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt