Chapter 2

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"Es ist heute echt schönes Wetter, oder Elena?", fragte Megan während sie sich auf die Wiese legte. Ich nickte leicht und riss immer wieder einzelne Grashalme ab. Wir saßen immer in irgendeiner Ecke in den Schulpausen. "Die 12.Klasse ist so anstrengend", säufzte Megan und schlug ihre Arme hoch.

Ich guckte hoch um die verschiedenen Gruppen zusehen, in den sich die Schüler immer aufteilten. Ich war sehr beliebt, aber ich war nicht der Mensch, der hunderte von unötigen Freunden hatte. Ewa und Megan reichten mir völlig aus. Alle nannten mich sehr hübsch, aber ich war nie deren Meinung. Ja, ich war zwar groß und hatte dünne Beine und einen flachen Bauch, aber ich fühlte mich nie so 'heiß', wie die Jungen mich aus meiner Schule nannten. Ich will nicht arrogant klingen, aber wenn ich wollte, könnte ich ziemlich viele haben. Aber um ehrlich zu sein, hatte ich noch nie eine ernste Beziehung. Es liegt nicht an den Jungen sondern an mir. Ich trau mich nie an etwas ernstes ran.

Gerade in dem Moment kam Ewa auf uns zu "Hey Hey". Ich lächelte und winkte ihr, als Zeichen, dass sie sich zu uns setzen soll.

"Habt ihr Lust später shoppen zu gehen?" rief Megan, lauter als nötig war.

"Klar", stimmten ich und Ewa zu.

******

"Wie findet ihr das?", sagte Megan, während sie ein knappes, rotes Kleid vor sich hielt. "Das ist heiß", sagte Ewa und versuchte verfürerisch auszusehen. Ich lachte darauf los und hielt mir meine rechte Hand vor meinem Mund.

"Probiere es an", rief ich Megan mit einem lächeln auf den Lippen zu. In dem Moment fand Ewa auch, den Weg zu Umkleidekabine mit unzähligen Klamotten. Ich ließ mich auf das rote Sofa fallen, dass etwas weiter entfernt war als die Umkleidekabinen.

Ich schaute runter zu meinen langen Beinen und strich meine Hände darüber. Ich entdeckte einen großgebauten Mann vor mir. Er war ungefähr 45 Jahre alt. Ich zog meinen Rock runter und platzierte mein Tasche auf ihnen, als ich merkte, dass seine hungrigen Blicke auf mir ruhten.

Ich erschrak als mein Handy vibrierte und schenkte nun der sms die ich bekommen habe, alle Aufmerksamkeit.

Von Unbekannt: Pass auf dich auf. Jemand ist hinter dir her. Geh zurück zu deinen Freunden.

Ich erschrak bei der Nachricht und mein Blick schlug nach oben. Ich schaute mich um, aber der alte Mann war verschwunden. Ich stand langsam auf, immer noch verwirrt, und ging zu meinen Freunden.

"Elena?", hörte ich Ewas Stimme. Ich folgte ihr, bis sie in Sichtweite war. "Wow", sagte Ewa mit zusammen gezogenen Augenbrauen. "Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen. Ist alles in Ordnung?"

Ich nickte leicht und drückte ein lächeln auf, um es glaubhaft aussehen zu lassen. Mein lächeln verzog sich zu einem 'o', als mein Handy wieder vibrierte und ich die Nachricht las.

Von Unbekannt: Beeil dich! Verschwinde und geh nach Hause!

Von wem zum Teufel, waren diese Nachrichten?! "Leute? Sollen wir langsam?". Wie auf Kommando trat Megan aus der Garderobe und rief "Gehen wir! Das Kleid ist viel zu kurz!".

Ich verdrehte lachend die Augen, als wir langsam zum Ausgang gegangen sind. Mein Handy vibrierte wieder und ich holte es sofort raus.

Von Jamestoyou@gmail.com: Schon OK, Elena. Beruhige dich wieder. Ich hab ihn dir aus dem Hals geschafft. Du sahst übrigens im Rock ziemlich heiß aus ;) xx

Ich freute mich, als ich sah, dass die Nachricht von einer e-mail war und ich zurück schreiben konnte.

An Jamestoyou@gmail.com: Wer bist du, woher weißt du was ich an hatte und wer war hinter mir her?

Ich bereute es nicht mein Handy nicht in meine Tasche zu stecken, denn sofort erhielt ich wieder eine Nchicht.

Von Jamestoyou@gmail.com: Woow, beruhige dich babe. Mein 2. Name ist James ;) Warum bist du denn so aufgebracht? Mache ich dir etwas Angst? haha ;) x

Ich zögerte keine Sekunde, bevor ich die nächste Nachricht schrieb.

An Jamestoyou@gmail.com: Wer bist du? Und damit meine ich nicht deinen Namen.

Von Jamestoyou@gmail.com: Das war keine Antwort auf meine Frage.

An Jamestoyou@gmail.com: Nein, ich habe keine Angst.

Von Jamestoyou@gmail.com: C'mon Elena. Ich höre deinen Herzschlag bis hier hin.

Okey, nicht nur, dass ein Irrer genau weiß was ich gerade tuhe, diese Person weiß sogar noch was ich fühle. Das ist nicht gut. Er hatte verdammt Recht. Gerade als ich mein Handy in die Tasche stecken wollte und das alles vergessen wollte, vibrierte es.

Von Jamestoyou@gmail.com: Ignorierst du mich?

Von Jamestoyou@gmail.com: Antworte. Bitte.

Ich schmieß mein Handy in meine Tasche und versuchte vor Megan und Ewa nicht verdächtig auszusehen. Ich gewehrte einen Blick auf meine Armbanduhr, bevor Ewa das Schweigen brach "Elena im Laden war ein ziemlich heißer Typ, der die ganze Zeit Ausschau nach dir gehalten hat", Ewa lächelte schief. "W-Wie sah er aus?", murmelte ich. "Nunja, er hatte eine blaße Hautfarbe, aber die brachte seine Augenfarbe zu geltung. Er hatte blondes Haar, das an den Seiten kürtzer war als vorne." Sofort versuchte ich das Thema zu wechseln. "Leute, es ist fast 20.00 Uhr. Ich gehe nach Hause". Bevor ich mich noch verabschieden konnte, sagte Ewa noch etwas "Ja, ich gehe auch. Bis morgen, Babes". Das war so ein Ewa-Ding uns Babes zu nennen, an das ich mich gewöhnt hatte.

Wir umarmten uns und jeder ging seinen Weg nach Hause. Bevor ich noch nach Hause ging, musste ich noch zum Supermark, um Lebensmittel zu besorgen. Sowas bleibt immer an mir hängen. Wer würde es sonst machen? Meine Mutter sicher nicht.

Ich stand an der Kasse, wartend dass ich dran komme. Vor mir stand ein Mann, mitte 20, der die ganze Zeit in meine Richtung guckte, bis er mich schließlich ansprach. "Hallo hübsches Mädchen. Wo ist denn dein Freund? Oder trägst du das alles alleine?"

Ich wusste, dass er nur darauf hinaus wollte, ob ich einen Freund habe oder nicht. Ich öffnete den Muns um etwas zu sagen, schloß ihn aber genau so schnell wieder, als mein Handy vibrierte.

Von Jamestoyou@gmail.com: Sag, dass du einen Freund hast.

Ich lies meine Hand fallen, versuchend die Nachricht zu ignorieren. Mein Tun wurde unterbrochen, als es wieder vibrierte.

Von Jamestoyou@gmail.com: Jetzt.

"Ich habe einen Freund, er wartet draußen". Es platze aus mir heraus und der Mann nickte nur etwas enttäuscht. Ich weiß nicht warum, aber dieser James gab mir das Gefühl, dass er nur das beste für mich will.

Drausen angekommen, hatte ich Schwierigkeiten die ganzen Sachen zu tragen, da ich keine Tüte hatte, jedoch schaffte ich es immer wieder gerade so mein Gleichgewicht zu halten.

Zuhause angekommen erwies es sich als Unmögliche Aufgaben, nach meinen Hausschlüßel zu greifen, da meine Hände vollkommen besetzt waren.

"Brauchst du Hilfe?", sagte eine tiefe und raue Stimme.

"Ja, bitte." Ich drehte mich um, um meiner Hilfe in die Augen zu sehen und stand dicht vor tief blauen Augen.

Das waren nicht nur irgendwelche blauen Augen. Das waren die, die mich erst lezte Nacht von einer Mauer aus beobachtet haben. Und es waren nicht nur seine blauen Augen, auch seine blonden Haare, durch die er seine Hand streifte.

Aber eins erschreckte mich noch mehr: Er entsprach genau der Beschreibung von Ewa und ich wenn eins klar steht, dann ist es das:

Das ist James.

The fallen AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt