1. Meine kleine heile Welt

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Also, ich bin Cassandra, kurz Cassy. Ich habe lange schwarze Haare und eisblaue Augen. Außerdem bin ich blass, meine Lieblingsfarbe ist schwarz und nein ich bin kein Emo. Ich bin vierzehn Jahre alt. Eigentlich rede ich nicht viel oder gerne, ich drück meine Gefühle und So lieber in Liedern und Texten aus. Meine ABF ist blond, hübsch und redet wie ein Wasserfall. Also genau mein Gegenteil. Sonst zeichne ich gern, meistens Magas. Und das wichtigste was du über mich wissen solltest: Ohne Musik kann ich nicht leben. Vielleicht fragst du dich, warum ich dir diese Geschichte erzählen will. Das liegt daran, dass ich finde, dass jemand von dem Menschen der mich So verzauberte, verletzte und zum Lachen und zum Weinen brachte, hören sollte. Weil er plötzlich weg war...

Okay, also alles fing an, als Marissa mich hysterisch anruft und mir ins Ohr kreischt: "Hi Süßeeeee! Na wie geht's dir? Weißt du waaas?" Doch sie ließ mir nicht mal Zeit zum antworten und redete gleich weiter, wie immer: "Und zwar....hat meine Mum gesagt (die Direktorin unserer Schule), dass morgeeeen...EIN NEUER IN UNSERE KLASSE KOMMT!!!
Ist das nicht mega!!! Und er kommt aus Berlin. OMG! Der ist bestimmt voll...cool und heiß und süß..." Sie seufzt übertrieben. Na super! Sie ist jetzt schon verknallt und kennt ihn noch nicht mal... "Cassy, bist du noch da?" Oh, Marissa reißt mich verwundert aus meinen Gedanken,da ich schon eine Weile nichts mehr gesagt habe. "Äh ja klar cool." "Sorry aber ich muss auflegen, hab Akrobatik." höre ich meine beste Freundin sagen. "Ok bis morgen dann." murmel ich. "Tschauiiii und schlaf schön, Süße, bis morgen." Ich will noch was erwidern, doch da hat sie schon aufgelegt.
"Cassy kommst du es gibt Essen!" ruft meine Mutter von unten. Ich laufe langsam die Treppe runter und setze mich zu meiner Familie an den Esstisch. Meine Mum ist groß, hat orangene Haare und warme hellbraune Augen. Mein Dad ist auch groß, allerdings dunkelhaarig mit gräulichen Augen. Geschwister habe ich keine. Ehrlich gesagt habe ich mir auch nie welche gewünscht, ich war immer froh Einzelkind zu sein. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich schon immer lieber allein war und meine Ruhe haben wollte. Wie jeden Abend unterhalten sich meine Eltern über ihren Tag, die Arbeit und unsere Nachbarn. Ich sage garnichts, außer wenn man mich anspricht. Wie immer.
Nach dem Essen gehe ich zurück in mein Zimmer und drehe die Stereoanlage auf.
Jeder Anfang endet irgendwann, doch irgendwann kam viel zu schnell...
Cro. Ich liebe seine Musik. Seine Lieder könnte ich den ganzen Tag in Dauerschleife hören. Leise fange ich an mitzusingen. Den Text kann ich eh auswendig. Ich setze mich an meinen Schreibtisch und nehme meinen Zeichenblock aus der Schublade. Ich male mit Bleistift ein Auge. In der Pupille spiegelt sich ein Mensch wieder. Es ist ein Junge. Er lächelt, doch das Auge weint...
Es ist mein Lieblingmotiv zurzeit. Obwohl ich eigentlich noch nie wirklich verliebt war. Als ich fertig bin gehe ich ins Bad und mache mich fertig. Dann lege ich mich ins Bett. Marissa schickt mir eine SMS. Freu mich auf morgen!!! ;)
Wie man So ein Drama um einen neuen Schüler machen. Ich habe nicht einmal einen Gedanken an den verschwendet. Ist ja auch egal...
An diesem Abend hatte ich aber auch noch keine Ahnung, wie sehr dieser Junge mein Leben verändern wird...

David & CassyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt