15 - Call me Jagiya

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Mey's Sicht

"Mey? Mey? Alles okay bei dir?", riss mich Yoongi aus meinen Gedanken und erst jetzt bemerkte ich, dass er wie bekloppt vor meinem Gesicht rumschnipste mit seiner Hand.
"Ahh, ja", antwortete ich und stocherte in meinem Omelett herum und starrte wieder geistesabwesend auf meinen Teller. Ich hatte fast kein Auge zugedrückt in der Nacht, da mir ein gewisser Jemand gestern seine Liebe gestanden hatte, falls ich nicht fantasiert habe. Es fühlte sich alles so...unglaublich an, es war tatsächlich kaum zu glauben. Wir hatten uns geküsst, ich habe bei ihm übernachtet und heute würden wir ein Date haben.

"Mey, wegen unserem Date heute, willst du nicht wissen wohin es geht?", fragte er und fragend zog ich eine Augenbraue hoch, schaute ihm in die Augen die nur auf mir lagen und senkte gleich wieder den Kopf.
Seit gestern Abend dachte ich immer an den unfassbaren Kuss, wenn ich in sein Gesicht sah und wurde verdammt schüchtern. "Wohin geht's?", nuschelte ich und schob mir ein kleines Stück Ei in den Mund.
"Schlittschuh laufen."
Erstaunt richtete ich meinen Kopf auf und musterte ihn:"Kannst du denn Schlittschuh laufen?". "Aniyo.", gab er schmunzelnd zu und ein kleines Grinsend bildete sich auf meinen Lippen. "Gefällt dir die Idee?"
"Ja, ich war schon lange nicht mehr Schlittschuh laufen.", antwortete ich und aß das letzte Stückchen auf und stand auf und meinen Teller wegzuräumen.
"Ich...ähm...sollte dann mal Heim.", merkte ich an und er nickte verständlich. "Deine Klamotten sind trocken, liegen im Bad auf der Heizung.", sagte er und eilig lief ich ins Bad.

Dort zog ich mich langsam um und schweifte in Gedanken zu meiner Mutter. Wie würde sie reagieren, wenn ich erst jetzt komme? Seufzend fuhr ich mir durchs Haar und musterte mich im Spiegel: so übel sah ich nicht aus, obwohl ich vielleicht maximal 3 Stunden Schlaf hatte.
Fertig angezogen ging ich aus dem Bad und rief nach Yoongi, der gerade in der Küche rumhantierte.

"Ich geh dann mal.", rief ich und schlüpfte in meine Schuhe und wollte gerade die Tür aufmachen, da schlug Yoongi mir die Hand direkt neben den Kopf an die Tür und ich zuckte zusammen. Verschreckt drehte ich mich zu ihm und richtete zaghaft den Blick zu seinen Augen, in denen ich versinken könnte. "Willst du mir nicht Tschüss sagen?", hauchte er und kam mir gefährlich nahe, sodass sich augenblicklich Gänsehaut auf meinem gesamten Körper bildete und ein Schauer mir über den Rücken lief.
Ich wich einen Schritt zurück, stieß an die Tür und schaute wieder zu Yoongi der mich amüsiert musterte.
"Hast du wirklich Angst vor mir Mey?", fragte er und schmunzelte.
"A-Aniyo.", stammelte ich wie bekloppt vor mich hin.
"Geh schon.", grinste er und schob mich ein Stück zur Seite um mir die Tür aufzuhalten.

"Tschüss.", murmelte ich leise und lief Richtung Aufzug und ich glaube man hörte heraus wie enttäuscht ich war, dass er mich nicht geküsst hatte. Seufzend drückte ich auf den Knopf und mit einem leisen 'Pling' öffneten sich die Türen und ging in den Aufzug und drückte auf den Knopf für Erdgeschoss.
Die Türen wollten sich gerade schließen, doch genau in diesem Moment drückte sich Yoongi noch in den Aufzug. Keuchend kam er auf mich zu, schlang seine Arme um meine Hüfte, ehe er seine Augen schloss und unsere Lippen aufeinander trafen. Meine Hände wanderten automatisch zu seinen Haaren, während sich unsere Lippen im Rhythmus bewegten und meine Beine zu Wackelpudding wurden.

Mey, du machst grad mit Yoongi im Aufzug rum. IM FUCKING AUFZUG.

"Y-Yoongi hier könnte Jemand reinkommen.", murmelte ich, als er sich kurzt von mir löste um Luft zu holen. "I don't give a shit.", antwortete er und drückte mich noch fester an sich. Meine Augen wanderten zu der kleinen Leuchtanzeige die gerade von 2.ter Stock zu 1.ter Stock wechselte.
Noch 10 Sekunden.
Ich drückte ihm ein letztes Mal meine Lippen auf ehe es 'Pling' machte und sich die Türen öffneten.

"Wir sehn uns.", rief ich ihm grinsend zu als ich schon fast am Ausgang war. Ich drückte die schwere zweiflüglige Tür auf und wurde gleich von der Herbstsonne begrüßt. Ich fühlte mich wie auf Wolken und lief leicht vor mich hinlächelnd Heim.
Der Weg nach Hause kam mir nicht lang vor, sehr kurz sogar und ehe ich mich schon versah, stand ich vor unserer weißgestrichenen Haustür.
Die gute Laune war auf einen Schlag weg und seufzend drückte ich auf die Klingel, hörte Schritte und schon wurde die Tür von meiner Mutter aufgerissen.
"Mey?! Wo warst? Ich habe mir Sorgen gemacht!", rief sie wütend, verzweifelt und panisch. Ich musterte sie verwirrt und endeckte erst jetzt ihr zerzaustes Haar, die tiefen Augenringe und die Augen die mich besorgt musterten. "Ich dachte du kommst nicht nach Hause! Es tut mir so leid!", murmelte sie und schon flossen die ersten Tränen und sie wischte sich schniefend die Flüssigkeit weg, während ich da wie eingefroren stand. Sie weinte wegen mir. Sie hatte sich Sorgen gemacht.
"Ähem...ich habe bei Yoongi übernachtet. Mir geht es gut.", versuchte ich sie zu beruhigen, was auch einigermaßen klappte.
"Er ist ein guter Junge.", sagte sie und lächelte mich zaghaft an und ich nickte mit dem Kopf.
"Kann ich vielleicht rein?", fragte ich und eilig wich sie zur Seite und betrat den Eingangsbereich und zog meine Schuhe aus, während sie teilnahmslos daneben stand.
"Mey? I-ich...muss leider noch kurz weg. Ich komme später wieder, okay?", sagte sie und komischerweise stotterte sie. "Oh okay, es kann sein das ich auch später komme, ich gehe mit Yoongi noch raus.", merkte ich an.
"Sei nicht zu spät da. Darf ich zuerst duschen?", fragte sie und ich nickte und lächelnd huschte sie die Treppen hoch. Etwas stimmte nicht.
Wohin wollte sie?
Ich sollte mir keine Gedanken machen.

Basketball Lovers - BTS Suga FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt