„Fear is an idea-crippling, experience-crushing, success-stalling inhibitor inflicted only by yourself." – Stephanie Melish
„Martin?"
Überrascht sah mein Date auf und ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Devin, was macht ihr denn hier?"
„John passt auf die Kinder auf, damit wir uns einen schönen Abend machen können", antwortete der große Mann.
„Oh, ‚tschuldigung. Devin, Fera, diese wunderhübsche Lady ist Amélie. Sie hat die Torte und die Cupcakes für den Geburtstag der Kleinen gemacht. Amélie, das sind Devin und Fera. Devin gehört der Box-Klub, in dem wir uns zum ersten Mal gesehen haben."
„Freut mich Sie kennen zu lernen." Zuerst schüttelte ich die Hand der jungen Frau und mein Herz schlug schneller, als ich diese los ließ, damit ich die Hand des Mannes schütteln konnte. Wenn ich freundlich sein wollte, dann müsste ich ihm in die Augen sehen, aber das wollte ich nicht. Kalter Schweiß bildete sich langsam auf meiner Stirn und ich wusste nicht, was ich tun sollte, um dieses Aufeinandertreffen unserer Augen, zu verhindern.
„Darf ich Ihre Bestellungen aufnehmen?" Die Stimme unseres Kellners klang wie Engelsgesang in diesem Moment für mich.
„Natürlich, was möchtest du trinken?"
„Haben Sie einen süßen Wein?", fragte ich den Kellner.
„Natürlich. Rot oder weiß?"
„Überraschen Sie mich."
Nickend meinte er, „Und Sie, Sir?"
„Einen Gin Tonic, bitte."
Während unser Kellner sich auf den Weg machte, um unsere Bestellungen aufzugeben, bestellte das Paar neben uns bei einem anderen Kellner.
Ich atmete tief durch und konzentrierte mich darauf meinen Herzschlag wieder zu beruhigen.
„Hat John dir keinen Alkoholverbot aufgetischt?", hörte ich Devin sagen.
„Verhalte dich einfach als ob wir uns nicht kennen würden, Devin", meinte Martin ruhig. „Und ruinier' mir das Date mit der Lady nicht."
„Er hat recht, Dev", hörte ich die Frau des Box-Klub-Besitzers sagen. „Du bist für die nächsten Stunden für niemanden als mich zuständig. Verstanden?"
Der Mann sah seine Frau verliebt an. „Alles was du willst, Liebling."
„Also, Amélie, seit wann wohnst du hier in San Francisco?"
„Seit ungefähr drei Monaten. Und du? Bist du hier geboren worden?"
„Nein." Er schüttelte den Kopf. „Ich komme ursprünglich aus New York, aber wir sind hierher gezogen, als ich fünfzehn war. Wo hast du früher in Frankreich gelebt?"
„In Paris", grinste ich. „Aber ich wollte einen Neuanfang wagen, weil ich in meinem Leben Frankreich nicht verlassen habe."
„Und da hast du aufs Ganze gesetzt?", fragte er verwundert.
Nickend bestätige ich seine Frage, „Alles oder nichts."
„Das gefällt mir", grinste er und beugte sich nach vorne während er seine Ellbogen auf dem Tisch abstützte. Ich sah in seine grünen Augen und bemerkte, dass sich seine Pupillen weiteten. Als ob eine besondere Magie in der Luft und eine magnetisierende Elektrizität zwischen uns wäre.
Der intensive Moment wurde durch den Kellner, der uns unsere Getränke brachte, unterbrochen.
„Wissen Sie schon was Sie essen möchten?", fragte er.
„Was auch immer die Lady möchte", wies Martin an.
„Ich hätte gerne Pasta del Mare und eine Flasche Mineralwasser."
„Gute Wahl, Ma'am. Und für Sie, Sir?"
„Ein T-Bone Steak mit Petersilkartoffeln und bringen Sie bitte eine große Flasche Mineralwasser mit zwei Gläsern."
„Kommt sofort, Sir."
„Hast du irgendwelche Geschwister?"
„Einen Bruder", antwortete ich knapp. Wir begaben uns auf gefährliche Terrain, das ich eigentlich beim ersten Date zu vermeiden mochte. „Aber wir verstehen uns nicht sonderlich gut, seit dem Tot meiner Mutter. Und du?"
„Das tut mir Leid."
„Schon in Ordnung", lächelte ich und meinte es auch so. Er konnte nichts dafür, dass Yves mich nicht ausstehen konnte. „Erzähl mir etwas von deiner Familie."
„Ich habe zwei kleine Schwestern. Kleine Nervensägen und totale Chaotinnen", grinste er und man merkte, dass es ihm nichts ausmachte.
„Wie alt sind sie denn?"
„Sie sind dreizehn und heißen Lora und Nora. Ich weiß, nicht sehr einfallsreich, aber Hank, der Vater der beiden wollte es unbedingt so und meine Mutter konnte nicht nein sagen. Die beiden stammen aus der zweiten Ehe meiner Mutter."
„Oh, okay, was ist mit deinem Vater?"
„Er ist einen Monat nach meiner Geburt bei einem Autounfall gestorben."
„Das tut mir leid."
„Muss es nicht, Hank war ein guter Vaterersatz. Er hat sich immer bemüht und mich immer wie seinen eigenen Sohn behandelt, das tut er immer noch. Viele haben es schlechter als ich." Seine Stimme hörte sich mitfühlend an. „Manche haben einen Vater, der sich nicht wie einer benimmt."
Ich schluckte hart. Ihm war wahrscheinlich gar nicht klar, wie sehr er ins Schwarze mit seinen Worten getroffen hatte.Als der Kellner das Essen brachte wusste ich nicht, wie ich einen Bissen runter bringen sollte, ohne mich übergeben zu müssen.
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die süßen Freuden des Lebens
ChickLitAmélie wünscht sich nichts sehnlicher, als in die USA zu reisen, um dort ein neues Leben zu beginnen, da sie in Paris nichts mehr hält und ihr Bruder ihr schon seit vier Jahren aus dem Weg geht. So beschließt sie, ihren Traum zu verwirklichen und re...