Kapitel 4

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Ich ging sofort unter die Dusche und föhnte danach meine Haare. Nur mit einem Handtuch bekleidet, ging ich aus dem Bad und hörte laute Musik, die aus dem Zimmer von Isaac kam.

Ich merkte gar nicht, dass jemand in mein Zimmer gekommen war, bis ich Jake entdeckte, der in meinen Sachen rum wühlte.

"Sag mal, was machst du da?", schrie ich ihn an.

"Wo sind sie?", fragte er mich wütend, dabei wusste ich nicht mal, wovon er redete.

"Wo ist was?"

"Meine Chips. Ich weiß, dass du sie hast."

Gott, dieser Junge hatte Probleme. Er rastete aus wegen Chips! Musste man sich mal vorstellen.

"Was, bitteschön, soll ich denn mit deinen Chips? Die hattest du in deinem Koffer."

"Du hast sie mir geklaut! Ich weiß es!"

"Frag doch mal deine Kumpels. Ich hab selber meine Chips. Hier."

Ich drückte ihm eine von den fünf Packungen in die Hand und schob ihn zur Tür.

"Geh jetzt. Ich will mich anziehen."

Ich zog mich schnell an und klopfte danach hart gegen Isaacs Tür, bis er sie genervt öffnete.

"Was?", fuhr er mich an. Er stand vor mir, nur mit einer Boxershorts bekleidet und ich bemühte mich, nicht auf sein Sixpack zu schauen, was mir auch so halbwegs gelang, jedenfalls bemerkte er nichts.

"Mach die Musik leiser.", forderte ich und wollte gerade wieder in mein Zimmer, als mich eine schrecklich hohe Stimme zurück rief.

"Amelia!"

Rachel trat neben Isaac und sie war in eine Decke gewickelt. Das hieß wohl- igitt! Ich wollte gar nicht dran denken.

Isaac bemerkte meinen Blick und fing an zu lachen.

"Bist du dir sicher, dass wir die Musik leiser stellen sollen?", fragte er mich.

"Lasst gut sein."

Ich ließ die zwei stehen und ging wieder in mein Zimmer. Hoffentlich wurde das nicht zur Gewohnheit.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fiel mir sofort wieder das Training von gestern ein und dass ich heute mit Isaac trainieren musste.

Ich machte meine Morgenroutine und packte meine Tasche. Ich lief aus meinem Zimmer und knallte (wie sollte es auch anders sein) mit Isaac zusammen.

Er fluchte, als ihm seine Sachen aus der Hand fielen.

"Oh, tut mir leid.", sagte ich ironisch und lief weiter.

Er warf mir noch einen wütenden Blick zu, bevor ich um die Ecke bog.

Wie am Morgen zuvor ging ich in die Cafeteria und traf dort auf Ruby. Wir gingen zusammen zu den Spenderkabinen, wo bereits eine lange Schlange war.

"Verdammt.", fluchte ich.

"Tja, wer halt so spät kommt.", ertönte es plötzlich hinter uns und ich kannte die Stimme nur zu gut.

"Du bist doch auch nicht früher dran, Isaac."

"Ja, aber ich hab keinen Unterricht in" Er schaute kurz auf die Uhr, bevor er weiter sprach. "15 Minuten."

"15 Minuten!? Amelia, denkst du das schaffen wir?", mischte sich nun auch Ruby ein und schaute mich panisch an.

Nein, so wie es aussah, würden wir das garantiert nicht schaffen.

SchattengeflüsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt