Kapitel 5 - Everything Goes Wrong

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Ich nestelte an meiner Tasche herum und holte mein Handy hervor. Zuerst machte ich ein paar Fotos von der Umgebung. Wir würden nun in den Glaskugeln über die Insel fahren und einige Dinos sehen. Doch die Schlange der Anstehenden war lang. Das kann ja heiter werden, dachte ich entmutigt. Nun schickte ich meinem Dad ein paar Bilder. Mom und Dad haben sich vor 8 Jahren getrennt. Ich sehe Dad nur selten, denn er wohnt in Amerika und Mom und ich in England, deshalb schreibe ich oft mit ihm. "Macht es dir denn Spaß?", hatte seine letzte Nachricht gelautet. Durch Dad war es überhaupt nur möglich, dass Mom und ich hier waren. Sie verdiente nicht gut genug, deshalb hatte Dad uns etwas Geld gegeben. "Es ist mega toll! Die Dinos sind einfach nur klasse!", schrieb ich zurück. "Das freut mich!", antwortete er: "Grüße Lily von mir." Lily heißt meine Mom. Ich gab die Grüße an sie weiter und blickte dann wieder auf den Display meines Handys. Dads neue Nachricht lautete: "Sorry Schatz, ich muss gehen. Ich habe jetzt ein Meeting. Viel Spaß euch noch." Ich seufzte leise und verabschiedete mich von ihm: "Ok. Danke, werden wir haben. Ciao <3" Jetzt musste ich mich wohl alleine beschäftigen, denn mit Poppy und Cathy konnte ich auch nicht schreiben, da Poppy Schwimmunterricht hatte und Cathy war auf einer Feier. Gelangweilt blickte ich einer weiteren Glaskugel hinterher, die im Tal verschwand. Wie lang dauert das denn noch?? Ungeduldig spielte ich an meiner Tragetasche herum.

Eine halbe Stunde später hatten wir es endlich geschafft. Ein jüngeres Paar war noch vor uns dran. Plötzlich tauchten zwei Jungs auf und drängelten sich einfach vor. "Hey! Nicht drängeln!!", schnauzte ich den größeren der beiden an, und erkannte in ihm den Typen den ich auf dem Schiff versehentlich angestoßen hatte. "Wir sind VIPs! Also hör mal auf.", sagte er unfreundlich und hielt mir seinen Arm hin, an dem ein kleines Bändchen hing. "Pfffft.", machte ich und drehte mich weg. Der kleine Junge, welcher mit ihm gekommen war, blickte mich entschuldigend an. Dann stiegen die beiden in eine der Kugeln und sie verschwand. Der junge Mann am Schalter winkte nun auch Mom und mich rein. Wir setzten uns in die Kugel. Plötzlich erhielt der Mann einen Anruf. Er winkte uns durch und verschwand dann aus unserem Blickfeld.

Es war einfach nur wunderschön. Wir glitten zwischen einigen Sauriern hindurch. Triceratopse und Brontosaurier waren dabei. Ein kleiner Bildschirm, der zwischen den Sitzen der Glaskugel angebracht war, zeigte gerade einen Film mit einem Mann, welcher einiges über die Kugel erzählte und auch die Dinos. Doch dann erschien eine Meldung auf dem Bildschirm, das alle Geschäfte wegen einer Störung geschlossen werden würden und wir unverzüglich zum Hauptgebäude uns begeben sollen. "Oh nein.", stöhnte ich: "Die Tour hat doch gerade erst angefangen." Mom wirkte auch nicht glücklich. "Komm. Lass uns wieder zurück.", sagte sie und wendete die Kugel. Doch das was wir erblickte ließ unseren Atem verblassen und unsere Muskeln einfrieren. Entsetzt erblickten wir einen richtigen, weißen Saurier, welcher die Tiere, die wir gerade noch friedlich hatten grasen sehen, einen nach dem anderen tötete. "Oh. Mein. Gott.", flüsterte ich und blickte entsetzt auf das grausame Schauspiel. Doch der Saurier hatte uns offenbar gewittert, denn er kam mit besorgniserregender Geschwindigkeit auf unsere Kugel zu. Plötzlich löste sich meine Starre. "Fahr los Mom!!", schrie ich panisch: "Fahr schon los!!", sie reagierte sofort und wendete die Kugel erneut. Während wir dahin rasten blickte ich nach hinten. Der Dino kam immer näher. "Schneller Mom!!, brüllte ich. "Es geht nicht!", sie hantierte hektisch an der Steuerung herum. Plötzlich tauchte ein Zaun vor uns auf. Ich schrie auf und Mom drehte gerade noch rechtzeitig ab. "Wir müssen hier weg!", kreischte ich hysterisch. Der Dino kam immer näher. Doch dann entdeckte ich eine Lücke im Zaun: "Da rein!", keuchte ich und Mom lenkte die Kugel durch die kleine Lücke in einen tiefen Wald hinein. Doch den Dino hatten wir dadurch nicht abgehängt. Auf einmal war er direkt hinter uns, holte mit seinem Fuß aus und schleuderte unsere Kugel quer durch den Wald. Mom und ich schrien synchron auf als die Kugel durch den Wald flog. Irgendetwas stoppte unseren Flug. Als ich sah was es war stockte mir der Atem. Es war eine weitere Glaskugel. Und die Insassen waren niemand anderes als die beiden Jungen von vorhin. Da vorne wo die Kugeln auf einander gestoßen waren hatten sich in unserer Kugel kleine feine Risse gebildet. Ängstlich starrte ich die Risse an. "Mooom.", sagte ich zittrig und deutete darauf. Ihr Gesicht zeigte eine Maske des Entsetzens. Sie deutete nach hinten. Ehe ich mich umgedreht hatte wusste ich was da war. Und schon drehte sich unsere Kugel und wir blickten dem weißen Rex ins Gesicht. Seine Zähne waren rot verschmiert und ich stieß einen gellenden Schrei aus. Er hob seine Kralle und bohrte sie in unsere lädierte Kugel. Mom und ich schrien gleichzeitig als er uns dann wieder wegschleuderte. Nun hatte sich unsere Kugel umgedreht, sodass wir in der Luft hingen. Verzweifelt versuchte Mom die Kugel wegzumanövrieren. Der Dino wandte sich nun der anderen Glaskugel zu. Er nahm sie in den Mund und schüttelte und knackte sie. Ich konnte sehen wie die beiden Jungen aus der Kugel fielen. Sie rappelten sich auf und rannten in unsere Richtung. Der Dino hatte nun auch bemerkt, dass seine Beute geflohen war und kam nun ebenfalls auf uns zu. "Mom!! Er kommt!", rief ich zitternd. Und dann war er da. Die Jungs mussten zur Seite ausweichen als er unsere Kugel, wie ihre vorher, hochhob und knackte. Mom und ich kreischten als die Zähne das Glas durchbrachen. Ich nahm mir ein Beispiel an den Jungen und schnallte Mom und mich ab. Wir stürzten aus der Kugel und landeten in einem Scherbenhaufen. Eine bohrte sich schmerzhaft in mein Bein. Mom zog mich auf die Beine und ich hinkte ihr hinterher. Plötzlich drehte sie sich zu mir um und blickte entsetzt an mir vorbei. Sie rannte zu mir zurück und stellte sich vor mich und schob mich weiter. "Komm schon.", hetzte sich mich: "Es ist direkt hinter uns!" Angst schnürte mir die Kehle zu und ich eilte weiter. Doch dann durchschnitt ein grausames Brüllen die tödliche Stille. Mom rammte mir den Arm in die Seite und ich lag auf dem Boden. "Renn!", war das letzte was sie sagte, bevor der Dino sie mit einem grausamen, ekligen Geräusch verschlang.

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