Kapitel 6

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Ich sehe den Jungen an, der sich vor mich gesetzt hat.

Lukas: "Hallo Lena. Ich bin auf dem Weg nach München, genauso wie du. Ist das etwa verboten?"
Ich: "Ähm nein, natürlich nicht. Ich... Äh... War nur etwas überrascht, dich hier nochmal zu treffen."

Ich lächle leicht, fühle mich jedoch in dieser Situation nicht ganz wohl. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass er genau den gleichen Zug nimmt und dann noch zufällig auch nach München fährt? Ich bin kurz davor, die Wahrscheinlichkeit echt auszurechnen, doch Lukas fängt wieder an zu sprechen.

Lukas: "Am Freitag musstest du ja leider so plötzlich gehen, aber jetzt haben wir etwas Zeit um zu reden."
Ich: "Ähm jaa, das ist ja echt schön... Und echt ein schöner Zufall..."
Lukas: "Also du bist echt lesbisch? Hattest du denn schon mal einen Freund?"
Ich: "Nein, ich hatte noch keinen Freund."
Lukas: "Wie kannst du dann wissen, dass du lesbisch bist?"
Ich: Woher weißt du denn, dass du hetero bist, wenn du noch nichts mit einem Jungen hattest?"

Ich hasse solche dummen Fragen einfach nur. Und das Schlimme ist, dass er mich fast die komplette Fahrt mit ähnlichen Fragen löchert. Zum Glück schaffe ich es immer, relativ gut zu kontern.

Ich bin echt froh, als ich endlich die Durchsage höre: "Nächste Station: München Hauptbahnhof; bitte in Fahrtrichtung rechts aussteigen." Ich steige aus dem Zug und verabschiede mich von Lukas. Er hält mich jedoch noch kurz an meinem Ärmel fest und ich drehe mich zu ihm um.

Lukas: "Ähm bekomme ich vielleicht deine Nummer? Es war echt schön, mit dir zu reden und wir können ja gute Freunde werden."
Ich: "Äh sorry, aber ich gebe meine Nummer eigentlich fast niemandem weiter."

Ich lächle kurz und winde mich aus seinem Griff. Mit schnellen, großen Schritten laufe ich zur U-Bahn-Station und fahre mit der nächsten zu der Station, von der ich nur noch zehn Minuten zu unserem Haus brauche.
Ich steige aus und sehe mich kurz um. Es sind noch zwei weitere Leute mit ausgestiegen, die aber beide in die andere Richtung gehen. Also mache ich mich auf den Weg zu mir nach Hause.

Als ich durch eine kleine, dunkle Gasse laufe, glaube ich, Schritte zu hören. Doch ich kann niemanden sehen und ich laufe einfach etwas schneller weiter.

Auf einmal wird mir eine Hand gegen den Mund gepresst und ich werde festgehalten. Aus Reflex versuche ich, zu schreien, doch man kann nichts hören und mitten in der Nacht schlafen sowieso alle. Ich zapple etwas herum und drehe mich die ganze Zeit leicht. Die Stimme des Jungen, der mich festhält, kann ich sofort erkennen.

Lukas: "Du wehrst dich am besten nicht, Süße. Lass dich darauf ein. Es wird schnell vorbei sein und du wirst auch Spaß haben."

Meine Augen weiten sich und ich zapple nur noch mehr. Er drückt mich gegen die kalte Mauer der Gasse und hält meine Arme über meinem Kopf fest. Ich will mich befreien, doch er ist einfach zu stark und mir in diesem Punkt einfach überlegen. Er presst seine Lippen auf meine und das ganze wird sofort zu einem wilden Kuss, den ich nicht wirklich erwidere. Lukas' freie Hand wandert zu meinem Po und knetet ihn feste, sodass es etwas weh tut. Ich, noch immer zappelnd, spucke ihm kurzentschlossen in den Mund. Doch schon im nächsten Moment bereue ich das.

Lukas: "Verwende deine Spucke lieber sinnvoller!"

Er macht, dass ich in die Knie gehe und öffnet seine Hose. Ich schüttle meinen Kopf schnell und will wieder schreien, doch als ich meinen Mund öffne, habe ich schon seinen Penis im Mund. Ich sehe ihn angewiedert an und muss würgen. Von Lukas kann ich nur ein dreckiges Lachen hören. Kurze Zeit später zieht er seinen Penis aus meinem Mund und hält mir den Mund zu.

Lukas: "Schlucken."

Ich schüttle den Kopf und will es ausspucken, doch dafür bekomme ich eine feste Ohrfeige. Mir steigen Tränen in die Augen und weil ich noch immer nicht schlucke, werde ich erneut geschlagen. Meine Wange schmerzt unerträglich, also schlucke ich gegen meinen Willen. Lukas tritt mich noch einmal unterhalb der Brust und ich sacke am Boden zusammen.

Lukas: "Wenn du es jemandem erzählst, bist du tot. Ich beobachte dich."

Er geht mit schnellen Schritten die Gasse entlang und verschwindet schon bald in der Dunkelheit.

Ich kann die Tränen nicht mehr zurückhalten und lasse ihnen freien Lauf. Warum passiert so etwas ausgerechnet mir? Was mache ich denn jetzt? Ich kann es niemandem erzählen... Aber wenn ich nichts sage, kann mir so etwas nochmal passieren... Ach scheiße...

Ich liege nach einer halben Stunde noch immer total fertig auf dem Boden. Auf einmal höre ich mein Handy klingeln. Es ist meine Mutter und ich gehe ran.

Ich: "Hallo Mama..."
Mama: "Lena Schatz, wo bist du? Solltest du nicht längst zu Hause sein? Ist alles okay?"
Ich: "Ja, alles ist gut. Ich habe nur eben einen alten Freund getroffen und wir haben etwas geredet. Ich bin in fünf Minuten da."
Mama: "Okay, gut, bis dann."

Ich lege auf und setze mich hin. Meine Brust tut so sehr weg. Ich schaffe es endlich, aufzustehen und ich gehe langsam los. Ich wische mir die Tränen aus den Augen und setze ein Lächeln auf, als ich das Haus betrete.

Ich: "Hallo Mama. Ich gehe noch schnell duschen und dann schlafen. Gute Nacht!"
Mama: "Okay, schlaf gut!"

Ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange und verschwinde schnell im Badezimmer. Als ich mein Shirt ausziehe, sehe ich erst, wie blau meine Brust ist. Ich fahre leicht darüber und fühle den Schmerz erneut. Schnell dusche ich und creme meine Brust dann ein. Ich putze ausgiebig meine Zähne und ziehe meinen Schlafanzug an. Ich gehe in mein Zimmer, lege mich in mein Bett und versuche zu schlafen.

Das fällt mir jedoch sehr schwer und ich muss wieder anfangen zu weinen. Ich versinke in meinen Gedanken und schaffe es letztendlich, in einen leichten, unruhigen Schlaf zu fallen.

Selbst in meinen Träumen verfolgt mich Lukas und ich wache immer wieder geschockt und schweißgebadet auf.

Am nächsten Morgen bin ich total fertig. Meine Mutter kommt in mein Zimmer um mich zu wecken und sieht mich geschockt an.

Mama: "Oh Gott, Lena! Was ist denn mit dir passiert?! Du siehst aus, als wärst du verprügelt worden! Was hast du denn gemacht?"
Ich: "Ähm ich bin gestern aus Versehen gegen ein Straßenschild gelaufen, als ich auf dem Heimweg war."

Eine bessere Lüge ist mir so schnell nicht eingefallen, jedoch sieht mir meine Mutter natürlich an, dass ich nicht die Wahrheit sage.

Mama: "Jetzt sag schon... Du kannst mir doch alles anvertrauen. Es wird auch niemand erfahren, dass du es mir gesagt hast."

Sie lächelt mich leicht an und ich seufze.

Ich: "Okay..."

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Hallo ihr Lieben!
Ich lebe auch noch und habe es endlich mal wieder geschafft, ein Kapitel zu schreiben!
Es tut mir so unendlich Leid, dass wirklich ewig nichts kam, aber der Schulstress war echt extrem und wenn ich mal Freizeit hatte, habe ich etwas mit Freunden gemacht... Ich versuche ab jetzt wirklich, mal wieder etwas mehr zu schreiben, aber versprechen kann ich nichts...
Das in der Story kam etwas überraschend, - ich weiß - aber ich wollte etwas Spannung reinbringen und dachte, dass der Vorfall für den weiteren Handlungsverlauf interessant werden könnte. Ihr müsst wissen, dass ich die Geschichte schon fast komplett durchgeplant habe und im Moment versuche, sie mit überraschenden Handlungen etwas spannender zu machen. Gefällt euch das oder soll ich lieber 'langweilig' weiter schreiben?
Wie immer freue ich mich über Kommentare und Kritik!
Liebe Grüße
Eure Kiki♡

Lesbisch? Lesbisch. ♡ {girlxgirl}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt