Attack On Ice (LevixOc)

10.Kapitel: Jahr 853 - Von Lagerfeuern und Titanentaxis

1. Akt: Step by Step

"Wieso bist du so interessiert daran?", fragte ich. "Es wundert mich, wie du das machst.", antwortete Levi nur. "Das mit den Steps...?", murmelte ich leise. Er nickte und sah sich suchend um. Wir waren in einem ziemlich großen Wald und hatten uns in 2 Gruppen aufgeteilt. Irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl. Es wäre wahrscheinlich schlauer gewesen zusammen zu bleiben, aber... Ich weiß auch nicht...

"Es ist eigentlich ganz einfach...", begann ich den 'Unterricht':"Man benutzt einfach seinen sechsten Sinn für die Erfassung von kleinen 'Unebenheiten' in der Luft. Ich weiß es klingt verrückt, aber dann kann man sie einfach wie eine Treppe benutzen..." "Es klingt wirklich verrückt.", gab er zu. Ich seufzte und zuckte mit den Schultern. Plötzlich durchfuhr mich ein gellender Schmerz, denn hier draußen war es bis jetzt noch nicht zu einem Energiestrom gekommen, aber wieso jetzt?! Ich ging auf die Knie und biss die Zähne zusammen:"Verdammt!" "Geht's?", fragte mich jemand, doch ich bekam es nur ganz am Rande meines Bewusstseins mit. Aber ich registrierte es nicht mal. Erst als ich das Rauschen in meinem Ohren nicht mehr spüren konnte, nahm ich meine Umwelt wieder halbwegs klar war. "Jetzt weiß ich, wieso ich das Gefühl hatte, es wäre besser, wenn wir uns aufteilen...", murmelte ich und richtete mich schwankend wieder auf. "Wie meinst du das?", Levi stand neben mir. "Jeder Mensch hat automatisch solche 'Unebenheiten', wie ich ja vorhin schon erklärt hatte, und diese 'Energieströme' verschieben eben diese Unebenheiten.", heute war ich wohl in Erklärungslaune... "Ja, schön und gut. Aber wieso spürst du das so stark?", fragte er weiter. War er nicht normalerweise kälter? Oder bilde ich mir das nur ein? Egal:"Es ist so: Ihr spürt es nicht, da es euch einfach 'mitzieht' wie ein extrem starker Fluss. Aber bei mir ist es so, dass meine 'Unebenheiten' nicht verschoben werden können. Natürlich spüre ich trotzdem den riesigen Druck dieses Stroms. Jedoch schafft er es nicht, mich mitzuziehen. Hast du dich nie gewundert, wieso es auch besondere Titanen, die sich von den anderen unterscheiden, gibt? Das ist wegen eben dieser Ströme. Sie verändern uns..." "'Uns'?", fragte Levi nach. Ich seufzte:"Sagen wir so: Ich habe von den Eigenschaften her mehr Titan als Mensch, weshalb ich mich auch zu diesen zähle..." "Bist du dir dabei auch wirklich sicher? Für mich wirkst du wie ein Mensch.", erklärte er. Ich starrte ihn an. Hatte er...ER...Mir...MIR...Gerade...Ein Kompliment gemacht?!

Ich schüttelte den Kopf:"Ich bin mir bei nichts mehr sicher, seit ich freiwillig im Käfig bin." "Du meinst die Mauern?", hakte er nach. "J-ja, die Titanen nennen sie sie halt Käfig, deshalb...", ich spielte mit einer Haarsträhne:"Wenn man lange mit Anderen spricht, nimmt man irgendwann ihre Angewohnheiten an..." Er nickte:"Kann ich verstehen." "Danke.", murmelte ich und nahm dann den Weg wieder auf...

Am Abend trafen wir uns wieder mit den Anderen, da ich keine ungewöhnlichen Ströme mehr spüren konnte... "Du weckst mich dann in 3 Stunden ,ok?", fragte Eren mich. Ich nickte. Dieses mal übernahm ich die erste Wache. Eigentlich hatte ich nicht vor, irgendjemanden zu wecken. Ich musste nicht unbedingt schlafen, also konnte ich gut die komplette Wache übernehmen...

Als meine Zeit um war, rührte ich mich nicht und ließ die Restlichen schlafen.

Am Morgen wachte Eren jedoch als erster auf:"Es ist Morgen?" "Ja.",  antwortete ich:"Ich hab dich nicht geweckt." "Wieso...?", fragte er:"Ich komm gut damit klar, die Wache zu übernehmen..." "Das ist es nicht.", erklärte ich:"Selbst wenn ich wollte, hätte ich nicht schlafen können." Er starrte mich an. "Wir sind bald dort...,wo er...gestorben ist.", erklärte ich ganz leise, sodass es niemand verstehen konnte. "Ist jetzt ja auch egal. Lass uns die Restlichen wecken...", gab er nach. "Mach du das, bitte.", bat ich ihn und blieb wo ich war. Ein Bein angezogen, auf einem Stein sitzend und mit dem rechten Zeige- und Mittelfinger Kreise malend... Er nickte und tat es auch. Wieder fing ich leise zu singen an... Dieses Mal ein anderes sehr altes Lied...