»Das ergibt doch keinen Sinn. «, maulte mein Bruder und rieb sich währenddessen über die Schläfen. Er hatte eine Jogginghose an und irgendeins seiner Sportoberteile, obwohl ich mir ziemlich sicher war, dass er nicht beim Sport war. Er fuhr sich danach durch die kurzen braunen Haare und sackte dann in sich zusammen.
»Wir schaffen das. «, sagte ich und kniete mich neben ihn. Sam hatte seit heute Vormittag Abstand gehalten, wofür ich ihm sehr dankbar war. Ich wusste immer noch nicht wie ich zu ihm stehen sollte und ich wusste bloß das das so nicht weiter ging.
»Wie stellst du dir das vor Rina. Wir gehen weg. Ja oke das ist der leichte Teil des Plans, aber wie stellst du dir das vor mit dem befreien. Meinst du sie geben uns Mia einfach zurück. Es dreht sich doch die ganze Zeit um diese blöden Hybriden. «, sagte er, hob dabei aber nicht seinen Kopf an. So niedergeschlagen hatte ich meinen Bruder noch nie gesehen und die Tatsache das er sich so schrecklich fühlte, weil seine Seelenverwandte und meine beste Freundin verschwunden war, nagte auch an meiner Seele.
»Wir brauchen einen Schlachtplan. «, schaltete sich nun Damian ein, wegen dem wir uns hier bei den Devaneys versammelt hatten. Diesmal auch nicht nur wir Kinder, sondern auch unsere Eltern.
Mum war nicht begeistert davon gewesen, Dad mit hierher zu bringen, aber schließlich hatte sie doch noch zugestimmt. Damian hatte uns erzählt das eine Freundin namens Shelby, die hier jeder außer mir zu kennen schien, Mia und Aria gesehen hätte. Sie sollten am Rande der Stadt aufgetaucht sein und dort hätten sie sich mit einem jungen Mann getroffen, der sie dann mitgenommen und außerhalb der Stadt, in die Lagerhalle, gefahren hat.
Damian war der Meinung dass sie sich dort auch noch aufhielten, aber uns blieb ja nicht viel übrig. Eine Wahl hatten wir diesmal nicht.
»Ich würde euch ja anbieten dass wir mitkommen, aber ich glaube wir als Menschen sind bloß ein leichteres Angriffsziel. Ich könnte Oma anrufen, aber sie könnte uns auch nichts sagen, außer das uns das Gen übersprungen hat. «, sagte Amy und Henry nickte.
»Ich hab leider keine Kampferfahrung oder Ähnliches. «, murmelte meine Mum und alle nickten. Ich glaube keiner in diesem Raum ging wirklich davon aus dass unsere Eltern uns unterstützten. Nicht dass sie es nicht wollten, sondern eher weil wir alle wussten das sie es eben nicht konnten.
»Ich glaube in der Nähe ist ein Hotel. «, sagte Maddie, die schon die gesamte Zeit auf ihren Laptop einhackte und nach einer geeigneten Basis suchte.
»Ich will euch wirklich ungern unvorbereitet gehen lassen. «, sagte Amy und wir alle starrten auf den Boden. Henry und mein Dad hatten einen Plan entwickelt, wie wir Mia befreien könnten. David hatte ich weiterhin belogen und behauptet Mia wäre bei mir, aber nur damit sich ihre Eltern und er keine Sorgen machten.
Mein Dad meinte, dass wir uns eine Außenbasis schaffen sollten, sodass wir die Lagerhalle observieren könnten. Dann wäre der nächste Schritt in diese einzudringen. Drei lenken die Wachen ab und die anderen zwei holen Mia. Maddie, Maik und Jonah würden die Wachen am Eingangstor und vor der Haupthalle verwirren, während Damian und Sam Mia, holen würden.
Es war nicht leicht gewesen Jonah dazu zu kriegen nicht mitzukommen und Mia zu befreien, sondern den Köder zu spielen. Aber schlussendlich konnten wir ihn überzeugen, dass es für alle besser war, wenn Damian als Siai und Sam als Pyras Mia befreiten. Jonah hätte als Shifter recht wenig tun können. Je länger ich darüber nachdachte desto mehr Schwachstellen fielen mir ein und desto deutlicher wurde eine Sache.
»Was mache ich eigentlich? «
Ich wollte nicht beschützt werden oder ähnliches. Meine Gedanken kreisten nur noch um Mia und wenn es so sein sollte, würde ich auch kämpfen.
»Du wirst uns in Gefahr bringen! Ich könnte wetten, wegen dir geht das ganze schief. «
Ich hatte diese Stimme noch nie gehört und hätte ich es mir mit meinem späteren Wissen aussuchen können, hätte ich sie einfach rausgeworfen.
Ein zierliches, elegantes Mädchen mit schneeweißem Haar, betrat den Raum und blickte mich mit goldenen Augen an. Sie wirkte wie aus einem Manga entsprungen, was ihr kurzer schwarzer Lederrock, die hohen Stiefel und das Top unterstützen.
»Shelby. «, stieß Sam hervor und nahm sie in den Arm. Unwillkürlich zuckte ich zusammen. Verdammt. Auch wenn es mir total egal sein sollte, versetzte es mir einen Stich so scharf wie eine Klinge. Ihn so vertraut mit jemand anderem zu sehen, gefiel mir nicht. Ganz und gar nicht.
»Was tust du hier? «, fragte nun Maik und umarmte sie ebenfalls. Sam hatte sich zu mir herum gedreht, als hätte er bemerkt was er bei mir ausgelöst hatte, aber ich wich seinem Blick aus und fixierte sie. Sie war schlimmer als Lynn.
»Ich bin wegen Ihr hier. «
»Ich würde nie etwas tun, was meine Freunde in Gefahr bringt. «
Sie kam auf mich zu und ich musste mich regelrecht dazu zwingen, nicht zurückzuweichen.
»Aber das hast du doch bereits. Du bist menschlich und Sams Schwachstelle. Somit bist du eine Gefahr für uns alle. « sagte sie und stand nun direkt vor mir.
»Ich bin von niemandem die Schwachstelle! «, zischte ich sie an und verschränkte meine Arme vor der Brust.
»Euer Plan wird scheitern. Wegen dir, du elende Menschengöre. Er wird dich beschützen und er wird dabei draufgehen. «, zischte sie direkt vor meinem Gesicht.
»Das reicht Shelby. «, sagte meine Mum und zog sie von mir weg.
»Sie gehört zu mir. Egal ob du das als Ridas als gut erachtest oder eben nicht! «, sagte nun Sam und kam zu mir. Er wollte meine Hand ergreifen, doch ich drehte mich weg und verschränkte die Arme vor der Brust.»Sicher dass das gut geht? «, fragte Maik und Shelby nickte. Sie saß in einem Schneidersitz auf dem Boden und hielt die Hände nach oben geöffnet auf ihren Beinen liegen.
»Ich benutzte dich als Sprachrohr Karen. Du hältst dich einfach an meinen Händen fest und ich dringe dann in Mias Bewusstsein ein. So weit ist sie nicht weg. «
Meine Mum kniete sich vor Shelby auf den Boden und fasste sie an den Händen. Ihre braunen Haare fielen ihr ins Gesicht und Shelby streckte ihr Gesicht zur Decke.
Die Temperatur fiel rapide ab, bis ich meine Atmung vor mir sehen konnte.
»Lasst mich hier raus! «, schrie plötzlich meine Mutter wie am Spieß, obwohl ihr Kopf schlaff nach unten hing.
»Ich bin also ein Ridas? Sowas wie ein Mischling oder? Aber wieso heißt das Mischling, wenn doch beide Eltern von dieser Art, von den Psy, waren? «
Meine Mutter verstummte und zitterte am ganzen Körper.
»Mir ist kalt. Ich möchte doch einfach nur noch nach Hause. Bitte lasst mich gehen. Ich dachte ich bekomme hier antworten! Was soll das denn?! Wenn ich so darüber nachdenke, fallen mir absolut keine Ähnlichkeiten zwischen meinen Eltern und mir auf. Aber sie haben mich immer mit so viel Liebe behandelt, das kann doch nicht einfach gelogen sein! «, sie verstummte erneut und ich hatte das Gefühl, dass niemand in dem Wohnzimmer zu atmen schien. Mein einziger Gedanke war Mia.
»Irgendeine Verbindung muss einfach zwischen uns existieren. «, schrie meine Mutter und hob ihren Kopf. Eine Träne rollt ihre Wange hinunter. »Alles was ich kannte ist erlogen? Du lügst Aria! «, brüllte meine Mutter und ihr gesamter Körper begann zu beben.
Das war das erste Mal das ich Sam und Maik weinen sah und auch sämtliche anderen standen mit Tränen in den Augen um meine Mutter herum. Wir alle wussten was da gerade geschah. Ich drehte mich wie ferngesteuert um und umklammerte Sams Oberkörper.
Erst geschah nichts, doch dann drückte er mich an sich und küsste meinen Scheitel. Ich hatte mich gerade in seinem Oberteil vergraben, als ich ein lautes Krachen hörte und mich umdrehte. Jonah war aufgesprungen und kniete vor unserer Mutter.
»Mum wo ist sie! Beschreib den Raum den du siehst! «, schrie er und schüttelte ihre Schultern. Mir brach es das Herz ihn so zu sehen und ich konnte mir noch nicht Mals im Ansatz vorstellen wie das gerade für ihn war. Anscheinend hatte Sam den gleichen Gedankengang wie ich, denn er drückte mich stärker an sich und faltete seine Hände auf meinem Rücken, als würde er mich so vor der Außenwelt abschirmen.
Mum blickte an sich herunter. Wie kann es eigentlich sein, dass ich nie etwas bemerkt hatte? Meine beste Freundin war ein Ridas und ich hab nichts bemerkt. Wenn das Gen so stark sein sollte, wieso ist es nie hervorgebrochen oder so? Ich hab jeden Tag meines bisherigen Lebens mit ihr verbracht! Ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Mum betrachte ihre Hände und wende sie in ihrem Schoß.
»Ich sitze auf einem ziemlich antik-aussehendem Sessel mitten in einem hochmodernen Zimmer. Alles ist schwarz-weiß gehalten, es gibt eine Fensterfront, von der man in einen Wald blicken kann. An einer anderen Wand hängt ein Flatscreen und eine teure Soundanlage steht dicht neben ihm. An der letzten Wand sind tausende von Büchern aufgereiht, alte sowie neue. «, murmelte Mum und Jonah nickte.
»Mia ich hole dich! Versprochen! «, flüsterte Jonah und sackte dann vor Mum und der Mistkuh zusammen.
Ich fühle mich unglaublich fehl am Platz. Ich passe nicht hierher.
»Denk noch nicht Mals dran. Ich spüre deine Aura. DU gehörst zu mir und da bleibst du auch! «, flüsterte Sam neben meinem Ohr. Ich wusste er konnte keine Gedanken lesen, aber es war trotzdem seltsam.
»Ich würde alles geben um wenigstens ihn jetzt an meiner Seite zu haben. Jonah ich liebe dich! Pass gut auf ihn auf Rina! «, flüsterte Mum, ehe sie in sich zusammen sackte. Ich hörte Jonah schreien.
Meine Mum und Shelby fuhren auseinander und Mum kroch rückwärts weg. Sofort war mein Dad an ihrer Seite und umklammerte sie. Ab diesem Zeitpunkt brach Panik aus.
»Wir brechen auf! Sofort! «, schrie Maik und Damian, Sam, Jonah und Maddie verfielen mit in ein Kampfgeschrei.-------------------------------------------------------
Hey :)
Danke an die Liebe KissCaroAndSmile für die Sicht von Mia! Ich meine wer kann das besser als mia selbst wa? ❤️
Ich hoffe euch gefällt es!
Und wie denkt ihr geht es weiter? Bleiben sam und rina zusammen? Werden sie getrennt? Was passiert mit mia? Wird Jonah böse? 😉
Ideen in die Kommis :*
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A Love like this *pausiert*
RomantikWas machst du wenn dein ganzes Leben von einem Jungen, einer Woche und einer erschreckenden Tatsache auf den Kopf gestellt wird? Genau diese Frage stellt sich die siebzehn jährige Katrina Witt. Da sie die Zeit nur mit ihrer besten Freundin Mia ode...