t w e n t y - o n e

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(Leichtes Trigger-Warning. Bitte nicht lesen, wenn es dich zu sehr kränken würde oder etwas auslöst)

Bellas Sicht 12.7.2015

Ich fing an Luke alles zu erzählen und war mittlerweile an dem Punkt angelangt, wo mir alles zu viel wurde und ich mit der Sache angefangen hatte.

"Ich habe mit etwas angefangen, was mich all den Schmerz vergessen ließ.", sagte ich leise, schaute ihn dabei aber nicht an. Ich hörte nur wie er erschrocken Luft holte. "Und den Rest als ich an die Schule kam, weißt du ja."

Er sagte nichts- nicht Mal ein Wort. Nichts. Ich wusste nicht was ich gerade machen soll. Sollte ich einfach gehen? Ihn stehen lassen mit meiner Vergangenheit? Sollte ich mir jetzt Sorgen machen? Was ist wenn er jetzt komplett anders denkt als zuvor und mich nicht mehr sehen will?

Ich sah wieder zu ihm, er jedoch hatte seinen Blick gesenkt. Plötzlich nahm er meinen Arm und umfaste mein Handgelenk. Panik brach in mir aus. Auch wenn er es jetzt wusste, wollte ich nicht, dass er sieht wie schlimm es aussieht.

Ich atmete automatisch schneller und meine Wangen glühten vor Panik. Ich wollte was dagegen machen, mich wehren, meine Hand wegziehen aber nichts davon geschah. Vorsichtig schob er den Stoff von meinen Armen und ich musste direkt wieder wegschauen.

Ich konnte mir meinen Arm nicht ansehen. Er war ruiniert, vernarbt, kaputt. Luke sagte immer noch nichts. Eine Stelle auf meinem Arm wurde warm und etwas kaltes berührte diese Stelle ebenfalls. Langsam drehte ich meinen Kopf, was ich sah verwunderte mich.

Luke küsste meine Narben.

Es war der Schönste aber auch Traurigste Moment gerade. Meinen Tränen ließ ich freien Lauf. Jetzt nahm er mich einfach in den Arm und ich weinte in sein Shirt. Alles wurde nass aber es störte weder ihn noch mich.

"Wir schaffen das zusammen.", sagte er leise aber trotzdem ernst. Anders als nicken konnte ich nicht. Die Zeit um mich herum war immer noch stehen geblieben, so sollte es bitte für immer bleiben. Nur wir beide alleine.

Nach einiger Zeit standen wir auf und gingen näher ans Wasser heran. Es berührte jetzt nur unsere Füße. Das Wasser war etwas kalt, trotzdem noch angenehm. Wie spät es jetzt wohl schon war? 12 Uhr? Oder später? Keine Ahnung, aber Zeit war gerade mein geringstes Problem auch wenn morgen Schule war.

"Wir sollten gehen.", sagte ich. "Findest du? Es ist gerade so schön.", meinte Luke und sah sich um. Ich zuckte nur mit den Schultern, doch ich merkte, dass ich langsam müde werde. "Ich bin müde.", teilte ich Luke mit. Sofort sah er mich an und wir gingen zurück zur Decke.

Als alles wieder im Korb war, zogen wir unsere Schuhe wieder an und liefen Hand in Hand zum Auto. Auf der Rückfahrt sagten wir nichts. Sein Blick war auf die Straße gerichtet, eine Hand am Lenker die andere auf meinem Knie.

Meine Hand ruhte auf seiner und mein Blick hing an ihm. Ich studierte sein Gesicht. Von den mittlerweile leicht zerzausten Haaren bis zu den rosigen Lippen, wo der schwarze Ring hing. Ein Lächeln umspielte meine Lippen und ich konnte einfach nicht aufhören, ihn anzusehen.

Bellas Sicht 15.7.2015

Drei Tage ist jetzt mein erstes Date mit Luke her und ich denke immer noch ständig daran. Gerade packte ich meine Sachen für die Schule zusammen, als die Haustür aufging und ein paar Sekunden später wieder ins Schloss viel.

Danach hörte ich wie ein Schlüssel zu Boden fällt, dann wie jemand gegen den Tisch in der Küche läuft, wobei etwas um fiel. Mit der Tasche auf meiner Schulter und meinem Schlüssel in der Hand ging ich in die Küche um nachzusehen, was da los war.

Broken [L.h]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt