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"Weil... weil... weil du es warst."
"Soso."

Das wird noch eine laaaaange Fahrt........
***
Und die lange Fahrt geht weiter.

"Jetzt sag mir, woher glaubst du zu wissen das ich es war?", fragt er wieder.
Ich stöhne genervt.
"Warst du es denn nicht?", ich blicke ihn verzweifelt an.
"Tja. Wirst du wohl nie erfahren.", er sieht mich aus dem Augenwinkel an.

Spielt er nur mit mir?

Jetzt herrscht stille.

"Wie lange fahren wir noch? ", frage ich schließlich.
"Wir haben jetzt schon 5 pm. Es könnte bis 1 Uhr nachts dauern. Ich hab keine Ahnung.", antwortet er kalt.

"Macht es dir was aus, wenn ich noch ein wenig schlafe?", gähne ich.
"Ja, bleib wach.", quittiert er.
Ich schiebe meine Unterlippe vor und schaue ihn an.
Weihnachtslieder kommen im Radio und die Zeit vergeht. Irgendwann schlafe ich jedoch trotz Damian's Worten ein.
Nach einem kleinen Nickerchen wache ich auf der Rückbank auf.
"Seit wann sitze ich wieder hinten?", frage ich verwirrt.
"Hab dich her gesetzt als wir wieder getauscht haben. Außerdem halten wir gleich bei Burger King.", erklärt Damian.
"Okaaaay.", säusle ich und ziehe meine Schuhe an, die ich am Anfang der Fahrt ausgezogen habe.
Mit zwei Woppern und einer Fanta gebe ich mich zufrieden und esse es im Auto, damit wir nicht zu spät ankommen.
"Wir kommen bald an.", stahlt Jenny.
Es ist kurz vor Mitternacht und meine Beine sind eingeschlafen.
Sobald wir eine schmale Straße den Berg hoch fahren, wird es langsam wieder hell.
An der Rechten Straße sind Bäume und wir nähern uns dem Haus.
Es ist 5 Uhr.
Dad hält vor der Garage und Damian trägt die Koffer. Ich strecke mich erst mal und mein Rücken knackt.
Das Haus ist Großartig. Aber leider liegt noch kein Schnee.
"Damian?", ruft Jenny.
"Hm?"
"Führ Lilian mal durch das Haus.", trägt sie ihm auf.
"Lil komm.", er winkt mich zu sich und wir laufen durch das riesen Haus.
Es gibt eine Sauna, einen Whirlpool und einen Kamin, eine riesige Küche. Hier hat man alles was das Herz begehrt.
"So hier ist dein Zimmer und meins ist das neben dran, das Badezimmer ist gegenüber und wir müssen es uns teilen.", erläutert Damian.
Das Haus ist so groß und wir müssen uns trotzdem das Badezimmer teilen?!
Überall im Haus ist sehr viel mit Holz verkleidet und es ist wohlig warm.
Von der Küche aus gehen ein paar Stufen runter zum Wohnzimmer.
Durch ein Panoramafenster sieht man den Berg runter und in den Wald.
Im Kamin lodert ein Feuer und Jenny hängt unsere Christmas Socken davor auf.
"Nächste Woche kaufen wir einen Baum.", meint Daddyo.
Jenny holt eine Kiste mit Lichterketten und sonstiger Dekoration aus der Garage und beginnt alles zu schmücken.
"Geht euch erstmal von der langen Fahrt ausruhen.", befiehlt Jenny und ich begebe mich zu meinem Zimmer.
In meinem Zimmer ist ein dunkler Holzboden, ein großes Bett, ein Schrank und ein riesen Fenster, auf dem Boden liegt ein gefälschtes Lammfell. Ich hab sogar einen eigenen kleinen Balkon.
Nachdem ich meinen Koffer ausgeräumt habe, gehe ich runter und lege mich auf das Sofa. Dad und Jenny sind in ihrem Zimmer und Damian ist, wo auch immer er ist.
Ich schließe meine Augen und versuche zu schlafen, aber ich kann nicht.
Also schalte ich den Fernseher ein und schaue MTV.
Schlussendlich kann ich doch noch schlafen.
Sobald ich aufwache, bin ich verwirrt.
Ich liege in der leeren Badewanne.
Damian steht grinsend vor mir, dreht das Wasser an und rennt aus dem Bad.
"Damian?!", schreie ich wütend, springe auf und schnappe mir ein Handtuch.
Sauer stapfe ich in den Flur und überlege wo er hin gerannt sein kann.
Dann höre ich jemanden niesen.
Ich laufe dort hin, woher der Laut kam.
Hinter dem Sofa sitzt Damian und schaut mich mit großen Augen an.
"Überleg die mal was Neues, das mit dem Wasser hatten wir doch schon so ähnlich.", maule ich und ringe meinen völlig durchnässten Pulli über ihm aus.
"Das ist mein Pulli.", motzt er mich an.
"Nein ist es nicht, zumindest jetzt nicht mehr.", antworte ich.
Dann haue ich ihm auf den Hinterkopf.
"Wofür war das jetzt?", er sieht mich an.
"Es war dafür, dass du so dumm bist und mich immer nervst."
"Du weißt schon, dass viele Mädchen gerne an deiner Stelle wären, so nah bei mir.", er zwinkert mir zu.
"Übertreib es nicht du Idiot. Ich geh mich umziehen."
In meinem Zimmer nehme ich frische Sachen raus und ziehe mich um.
Eine Leggins und ein Thermohemd.
Mit Flauschsocken an den Füßen wackel ich den Flur zur Treppe entlang.
Schon auf der zweiten Stufe rutsche ich aus und falle auf dem Po die Treppe runter.
"Autsch.", grummel ich.
Doch der Schmerz ist schon vergessen, als ich sehe, dass weiße kleine Flocken draußen vom Himmel segeln.
Damian macht sich gerade einen Kaffe und ich springe zu ihm.
"Damian! Es schneit!!", quicke ich.
Er lacht dumpf: "Du bist wie ein kleines Kind."
"Bin ich wenigstens ein süßes Kind?", frage ich.
"Ne ein ganz hässliches."
"Du bist blöd."
"Ich bin nur ehrlich."
"Baust du nachher mit mir einen Schneemann?"
Er nickt.
"Daaaaaaankeeeee.", quietsche ich, drücke ihm einen Kuss auf die Wange und er wird rot.
Ich verbinde mein iPhone mit dem Bose Soundsystem und lasse Weihnachtsmusik laufen.

I hate you because I can't stop loving you.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt