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Schon wieder der Traum. Als ich aufwache überlege ich schon die ganze Zeit wo ich diesen Jungen der Batman ist jemals gesehen habe.
Ratlos stehe ich auf und gehe in die Küche.
Dad sitzt mit Jenny am Esstisch und sie reden.
"Guten Morgen Schätzchen.", begrüßt mich Jenny.
"Morgen. Nachher kommen ein Kollege von mir und seine Familie zu Besuch.", grinst Dad.
Ich nicke und setzte mich an den Tisch, schmiere mir ein Nutella Brot und frage:
"Was heißt 'seine Familie'?"
"Er, seine Frau und sein Sohn. Sein Sohn ist glaube ich in deinem Alter.", beantwortet Jenny meine Frage.
Nickend habe beiße ich in mein Brot.
"Wann ungefähr?", frage ich.
"Um 15:00 Uhr. Glaube ich.", antwortet diesmal Dad. Wieder nicke ich.
Nach dem Essen gehe ich in mein Zimmer und dusche erstmal ausgiebig.
Frisch geduscht stehe ich vor meinem Schrank und suche mir frische Klamotten raus.
Auf meinem Bett liege ich herum und schaue Videos auf meinem iPad.
Es ist jetzt schon 14:33Uhr und Dad ' s Kollege kommt bald. Mein Handy leuchtet auf.
Niklas-DieKamele:)[14:37]:
Ab Mittwoch hab ich keine Krücken mehr.
Dennis-DieKamele:)[14:38]:
Ok.
Niklas-DieKamele:)[14:39]:
Wo bleibt die Freude?!
Luca-DieKamele:)[14:40]:
Woohoo :)
Niklas-DieKamele:)[14:41]:
Geht doch!
Ich lache und suche mein Ladekabel.
"Ladekabel? Wo bist du?", frage ich ins nichts. Okey, ich bin leicht komisch.
Trotzdem mache ich weiter: "Ladekabelchen?"
Suchend laufe ich durch mein Zimmer.
"Suchst du vielleicht das hier?", kommt es von einer fremden Stimme Richtung Tür.
Ich wirble herum und blicke dem Jungen ins Gesicht. Er ist der Junge aus meinem Traum, er ist Batman. Wie erstarrt stehe ich da.
Er streckt mir das Ladekabel entgegen und sagt: "Es lag vor der Tür. Dein Dad meinte ich soll zu dir hoch gehen und mich vorstellen. Da es unten für mich langweilig wäre. Also ich bin Jeremy."
"I-ich bin Lilian.", stottere ich.
Er reicht mir seine Hand, die ich schüttle und mich danach geschockt auf mein Bett plumsen lasse.
"Alles in Ordnung?", fragt Jeremy mit besorgtem Blick.
"Ja es ist nur..."
"Was?"
"...du bist Batman.", flüstere ich so leise, dass man es kaum hört. Doch er hat es gehört und fängt lauthals an zu lachen.
"Woher weißt du von meiner geheimen Identität?", lacht er.
"Ich hab von dir geträumt obwohl ich die nicht kannte und da warst du Batman.", flüstere ich.
"Creepy.", lacht er.
"Sehr Creepy. Themawechsel!", lache ich jetzt auch.
"Hast du einen Freund?", fragt er jetzt total ernst.
"Nein. Wieso?", lächle ich.
"Nur so.", er errötet leicht.
"Was wollen wir jetzt machen?", grinse ich.
"Netflix?"
"Netflix.", strahle ich.
Schnell schalte ich meinen Fernseher ein und setzte mich im Schneidersitz auf mein Bett. Jeremy und ich tauschen Nummern und reden die ganze Zeit als sie wieder gehen schaue ich auch mein Display. Meine Cousine hat geschrieben:
Penelope[19:56]:
Hey. Ich wollte fragen ob übers Wochenende zu unserer Tante fahren willst. Sie will nicht alleine sein. Wäre nett ♡
Ich [20:05]:
Klar.
Schnell ziehe ich meinen Schlafanzug an und lege mich in mein Bett.
Noch eine Weile schaue ich Netflix bis ich einschlafe.
Helles Licht fällt durch mein Fenster. Er kitzelt mich an der Nase und ich wache auf, zeitgleich wie mein Wecker klingelt.
Schon wieder Schule. Müde stehe ich auf dusche, ziehe mich an und föhne meine Haare. Unten wartet schon Damian auf mich und wir fahren zur Schule.
Draußen stehen wir bis es klingelt und alle rein laufen. Ich erblicke Jeremy und winke, er läuft auf mich zu und umarmt mich.
"Hey Lil.", kichert er.
"Hey.", grinse ich.
"Ich muss jetzt zum Unterricht. Man sieht sich.", verabschiedet er sich.
Zum Unterricht schlendernd denke ich über das bevorstehende Wochenende nach.
Der Tag verstrichen und schon ist es Dienstag. Kaum anders als der Tag davor verläuft der heutige. Ich freue mich schon auf das Wochenende, dann seh ich meine Tante wieder.
Abends falle ich müde ins Bett und morgens wache ich schon vor meinem Wecker auf. Jetzt ist schon Mittwoch. Damian fährt mich zur Schule, am Unterricht nehme ich uninteressiert teil und nach der Schule warte ich auf dem Parkplatz auf Damian. Da dieser nicht kommt, suche ich Moritz. Den finde ich auch nicht. Niklas hat keine Krücken mehr und ich hoffe dass er hier irgendwo um die Ecke biegt und mich nach hause fährt. Merkwürdiger Weise stehen die Autos von allen noch da, aber niemand ist zu sehen. Aufeinmal höre ich Schläge und schmerzverzerrte schreie. Schnell laufe ich in die Richtung aus der die Geräusche kamen.
Oh nein.
"SIE GEHÖRT MIR!", brüllt Moritz und schlägt Niklas mitten ins Gesicht.
"HACKT ES BEI DIR? ICH STEH SCHON VIEL LÄNGER ALS DU AUF SIE!", ruft Niklas und schlägt Dennis. Vor meiner Nase prügeln sich gerade fast alle meiner Freunde. Moritz, Niklas, Dennis, Felix und Luca. Eine Gruppenschlägerei?!
Jonas stellt sich zu mir.
"Die prügeln sich wegen dir.", flüstert er mir zu.
"Was?!", rufe ich erschrocken.
Er nickt nur wissend und geht wieder.
"Hört auf!", brülle ich. Sie hören nicht auf.
"JETZT HÖRT VERDAMMT NOCH MAL AUF!", brülle ich nun so laut ich kann. Die Jungs hören auf sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Alle schauen mich verwirrt an. Niklas blutet aus der Nase, die anderen haben auch sich auch Verletzungen zugezogen.
"Seit wann stehst du da?", fragt Moritz mit zittriger Stimme.
"Lang genug um zu wissen das ihr vollkommen bescheuert seid. Weshalb prügelt ihr euch?", antworte ich bissig.
"Wegen dir!", brüllen alle umstehenden wie aus einem Mund. Aufeinmal hebt mich irgendjemand von hinten hoch und knurrt: "Niemand von euch bekommt sie. Sie gehört mir."
Die Stimme gehört zu Damian. Alle schauen ihn verwirrt an. "Sie ist meine Stiefschwester und ich muss sie vor Leuten wie euch beschützen. Jetzt glotzt nicht so dumm und geht nachhause euch bei euren Mamas ausheulen.", lacht er. Niklas humpelt davon und man sieht in seinen Augen wie verletzt er ist. Ich zappel wie wild, doch Damian lässt mich nicht runter.
"Was soll die scheiße?", motze ich ihn an und strampel mit meinen Beinen während ich mich mit meinen Armen von ihm abdrücke. "Lass mich runter du Spasst!", quengelt ich. Er trägt mich bis zu seinem Auto und setzt mich auf dem Beifahrersitz wieder ab. Es klickt und ich merke, dass er mich eingeschlossen hat. Aus dem Fenster schauend, sehe ich wie Niklas, Moritz, Luca, Felix und Dennis auf dem Parkplatz stehen und Damian auf sie zu läuft. Er schlägt jedem einmal mitten ins Gesicht. Niklas tritt er sogar nochmal zwischen die Beine, Niklas krümmt sich vor Schmerzen zusammen.
Geschockt sitze ich da. Damian steigt ins Auto und fährt uns nach hause. Ich bekomme kein Wort raus. Was war das gerade eben?
Wir halten vor unserem Haus und Damian steigt aus. Wie angewurzelt sitze ich da. Damian öffnet meine Tür und fragt: "Kommst du jetzt?"
Ich nicke und steige aus. In meinem Zimmer lege ich mich auf mein Bett. Nach einer Weile packe ich meine Tasche für das Wochenende zusammen.
Freitag ist ein Feiertag, das bedeutet keine Schule. Als es essen gibt gehe ich runter. Es gibt Lasagne. Ich liebe Lasagne. Wieder in meinem Zimmer höre ich Musik.
Mit singend tanze ich durchs Zimmer. Ich schließe meine Augen und singe laut mit. Jemand klatsch hinter mir und ich drehe mich um. Damian.
"Wer hat gesagt das du reinkommen darfst?", motze ich pissig.
"Du singst gut. Ich wollte mich eigentlich entschuldigen, dass ich deinen Freunden eine rein geschlagen habe. Aber ich will nicht das du dich weiterhin mit ihnen abgibst.", brabbelt er vor sich hin.
"Danke über deine Sorge aber ich kann meine Freunde selbst auswählen.", lächle ich zuckersüß.
"Oh nein kannst du nicht.", lächelt er zurück.
"Wusstest du, dass ich dich sowas von gar nicht leiden kann?", lächle ich immernoch zuckersüß.
"Ja ich hab dich auch lieb.", sagt er genervt.
Schon verschwindet er aus dem Zimmer. Hat der Stimmungsschwankungen?
Anscheinend schon. Ich richte mich für mein Bett und kuschel mich in meine Decke. An meiner Schranktür hängt noch Niklas' Sportjacke. Ich stehe auf und ziehe die Jacke an. Sie riecht so gut nach ihm. Ich schlafe in die Jacke eingekuschelt ein. Dementsprechend träume ich auch von Niklas.
Morgens richte ich mich so wie immer für die Schule und fahre mit Damian hin.
"Ich möchte wirklich nicht, dass du dich mit diesen Leuten abgibst.", meint er ernst.
Ich schaue ihn fassungslos an und motzte: "Du kannst mich nicht davon abhalten."
"Oh doch ", murmelt er noch bevor ich aussteige. Verwirrt steige ich aus und laufe statt zu Moritz und den andern zu Felix und seinen Freunden. Leider gehört zu Felix' Freunden auch Jonathan, ich beherrsche mich sehr nicht los zu lachen wenn er redet. Seine Stimme ist so furchtbar krächzig. Nach der Schule frage ich Damian ob er mich zu meiner Tante fährt, doch er meint er hat besseres zu tun. Da das Wetter gut ist packe ich noch meinen Bikini und noch mehr Sachen ein. Meine Tasche ist gestopft voll und schlussendlich fährt Dad mich zu meiner Tante. Um Capper sorgt sich Jenny zur Zeit. Ich kann Capper nicht mitnehmen, weil meine Tante allergisch auf hundehaare reagiert. Vor der Haustür hält der Wagen und ich werde jetzt drei Tage bei meiner Tante verbringen.
Mit einer Handbewegung öffne ich die Tür und trete ein.
"Hallo Tante Maddie. Ich bin's Lilian.", rufe ich durch das Haus.
"Lilian mein Engel. Das ist ja schön das du mich besuchst. Das wäre nicht nötig gewesen.", lächelt sie.
"Ich darf doch wohl meine liebe Tante besuchen.", lache ich.
"Ich koche uns jetzt erstmal was. Danach gehe ich einkaufen und der Nachbarskinder kommt heute noch um den Rasen zu mähen.", redet sie drauf los. Schon verschwindet Maddie in der Küche. Sie ist erst Mitte 40 aber alleine, denn ihr Mann ist vor einigen Jahren gestorben. Auf dem Herd köchelt irgendwas vor sich in und ich bringe meine Tasche in das Gästezimmer. Das essen schmeckt köstlich.
Sie verabschiedet sich mir einer Umarmung und geht einkaufen. Ich stöpsle meine Kopfhörer ein und lege mich in den Garten um mich zu Sonnen. Mit geschlossenen Augen liege ich hier, kurz bevor ich einschlafe, wecken mich Wassertropfen. Ich öffne meine Augen schlagartig und sehe einen Jungen vor mir mit dem Gartenschlauch in der Hand. Er gießt die Rosen. "Was sollte das?", frage ich.
Er lacht. Er hat ein schönes lachen. Strahlend weiße Zähne, braue Haare und blaue Augen.
"Das war ausersehen.", lacht er.
Er zielt den Schlauch auf mich und durch den Schock des eiskalten Wassers stoße ich einen spitzen Schrei aus.
"Das war beabsichtigt.", meint er.
"Bist du völlig bescheuert!?", brülle ich und lache ein bisschen.
"Ich dachte du könntest eine Erfrischung gebrauchen. Es ist echt voll warm. Ich bräuchte hier mal einen Erfrischung.", lacht er während zum Rasenmäher läuft. Der Motor ist gestartet und er fängt an den Rasen zu mähen. Er hat sehr muskulöse Arme. Während er den Rasen mäht beobachte ich ihn, er ist hübsch.
"Glotzt doch nicht so. Sonst darfst du den Rasen mähen!", lacht er, er nimmt alles Humor. Maddie kommt gerade wieder nach hause als der Junge fertig mit mähen ist.
"Wie ich sehe habt ihr Bekanntschaft gemacht.", lächelt sie begeistert. "Ich backe jetzt einen Kuchen. Bleib doch bis er fertig ist." Er nickt und setzt sich ins Wohnzimmer.
"Wie heiß du eigentlich?", fragt er.
"Lilian und du bist?", grinse ich.
"Tja. Wirst du nicht erfahren sonst ist es ja langweilig.", lacht er. Ich boxe ihm gegen den Arm und lache ebenfalls. Der Kuchen ist bald fertig und er schmeckt fabelhaft. Danach geht der Gartenjunge nach hause und ich in mein Zimmer. Laut lasse ich Musik laufen und tanze durch das Zimmer. Als ich aus dem Fenster schaue merke ich, dass gegenüber von meinem Fenster das Fenster von dem Gartenjunge ist. Er steht einfach da und schaut zu mir rüber. Irgendwann meint er: "Du tanzt gut."
Ich errötet leicht und frage: "Wie lange beobachtest du mich schon?"
Er lacht kurz auf und meint: "Lang genug. Wie lange bleibst du bei deiner Tante?"
"Bis Sonntag. Oh ich muss Dad noch anrufen und im sagen, wann er mich abholen soll.", grinse ich.
"Ich kann dich auch heim fahren. Weißt du ich hab ein Motorrad."
"Falls du denkst, dass mich das beeindruckt liegst du falsch.", lache ich.
"Ich wollte dich nicht beeindrucken, ich wollte nur nett sein und dich Nachhause fahren."
"Na wenn das so ist, darfst du mich gerne nach hause fahren.", grinse ich.
"Ich fühle mich geehrt Edle Dame."
Ich fange an zu lachen und er fragt irgendwann: "Hat dein Freund denn nichts dagegen, wenn ich dich nach hause fahre?"
"Ich hab doch keinen Freund", lache ich.
"Was ist daran so witzig?", fragt er ernst.
Mit einer abwinkenden Handbewegung zeige ich ihm das es egal ist. Er nickt und wir reden noch eine Weile bis ich mich in mein Bett lege und einschlafe.
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2141 Wörter. Endlich mal ein längeres Kapitel als sonst.
Kommis, Votes und Follows nicht vergessen.
xXLILLYXx

I hate you because I can't stop loving you.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt