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[Damian's P.O.V.]
Lilian rutscht nervös auf ihrem Sitz herum.
"Jetzt sag mir was los ist.", fordere ich sie auf.
"Nichts. Es ist wirklich nichts.", murmelt sie und grinst leicht gequält.
Ich lege zwei Finger unter ihr Kinn und drehe ihren Kopf so zu mir, dass sie mich anschauen muss.
"So, jetzt sag mir was los ist.", lächle ich ihr aufmunternd zu.
"Ich hab nur ein ungutes Gefühl. Ich glaube heute passiert noch etwas schlimmes.", grummelt sie und schaut auf ihre Hände im Schoß.
"Keine Angst, ich Pass auf dich auf.", ich greife nach ihrer Hand und streiche mit meinem Daumen über ihren.
Die Berührung löst ein Feuerwerk in mir aus und alles kribbelt.
Was macht dieses Mädchen bloß mit mir?!
Wir schnallen uns an, ohne, dass ich ihre Hand los lasse.
Kurz nach der Landung stehen wir schon am Gepäckband.
Lilian klammert sich förmlich an meinen Arm.
Da ich so ein Gentleman bin tranige ich ihr Handgepäck und sie zieht trotzig ihren Koffer hinter sich her.
An meinem Wagen, am anderen Ende des Parkplatzes, lade ich unsere Sachen in den Kofferraum.
Plötzlich wird Lilian von mir weg gerissen und in einen Wagen gezerrt.
Ich knalle den Kofferaum zu und renne dem fort fahrenden Auto hinter her.
Es ist zu schnell.
Da ich das Kennzeichen erkenne, ist mir schnell klar um wen es sich handelt.
Ich drehe um, da es zwecklos ist dem Auto hinterher zu rennen, ich werde es eh nicht einholen.
Ich setzte mich in meinem Wagen und schreie einmal laut.
Das gibt Rache.
Zuhause lade ich unsere Koffer aus und nehme ein Anruf von Lilians Handy entgegen, dass unentwegt klingelt.
"Hallo?", frage ich angepisst.
"Hey hier ist Elias, kann ich mal Lil sprechen?", fragt der am anderen Ende der Leitung.
Elias... das ist doch de aus dem Krankenhaus.
"Sie ist gerade nicht da.", sage ich und stürme die Treppe wieder runter zum Auto.
"Ich wurde vor zwei Tagen aus dem Krankenhaus entlassen. Würdest du ihr das sagen? Ich habe sie die letzte Zeit nicht erreicht.", tönt es aus dem Hörer.
"Ich könnte deine Hilfe brauchen. ich komm vorbei, wo wohnst du gleich nochmal?", frage ich.
Er erklärt mir den Weg und ich fahre so schnell wie möglich zu ihm.
Er öffnet auf Krücken die Tür.
"Was ist los?", Ed sieht mich verwirrt an.
"Wir kämen gerade hier mit dem Flugzeug an da kam Simon mit seiner Truppe und haben die in den Van gezerrt.", Haie ich gleich den Klartext raus.
Elias nickt geschockt und meint: "Weißt du wo wir sie finden könnten? Wir müssen ihr unbedingt helfen!"
"Keine Ahnung wo sie sind, wahrscheinlich nicht da wo er sie letztes mal hingebracht hat. So dumm ist nicht mal er."
"Lass uns sicherheitshalber trotzdem dort vorbei schauen.", meint der Krücken-Krüppel.
"Uns?", ich ziehe eine Augenbraue in die Höhe.
"Ich helfe die natürlich!"
Gemeinsam fahren wir zur alten Lagerhalle.
Dort steht Simon mit einem fiesen Lächeln, das ich ihm am liebsten aus dem Gesicht schlagen würde.
"Soso, du hat keine bessere Begleitung als den gefunden?", lacht Simon laut und schrill.
"Wo zur Hölle ist sie?", herrsche ich ihn an.
"Dir liegt viel an der Kleinen, nicht wahr?", er lächelt als hätte er schon gewonnen, doch wenn es um meine Kleine geht, kenne ich keine Grenzen.

[Lilian's P.O.V.]
Nachdem ich in den Wagen gezerrt wurde, bekam ich einen harten Schlag in mein Gesicht und mir wurde ein Tuch vor die Nase gehalten.
Mir schwummert es im Kopf und ich werde Ohnmächtig.
Als ich wieder zu mir komme, liege ich auf einer zerfetzen Matratze, die Federn die heraus stehen zereisst meine Klamotten.
Meine Hände sind so fest zusammen gebunden,dass ich sie nicht mehr fühle,
Ein Klebebandstreifen hindert mich am schreien.
Durch das große Fenster sehe ich, dass das Haus am Abgrund steht.
Die Sonne versinkt und es wird dunkler.
Sobald die Tür mit einem knarren aufgeht, fährt es mir eiskalt den Rücken runter und ich versuche zu schreien, aber es kommt nur ein erstickter Laut heraus.
Vor Angst laufen mir schon Tränen aus den Augen.
Die Absätze der Boots klacken auf dem Beton Boden.
Ich versuche mich zu winden aber es geht nicht, der dunkle Kerl nähert sich und knipst das Licht an.
"Na? Gefällt es dir hier?", grummelt er.
Ich schüttle wild meinen Kopf.
"Hast du Angst? Du brauchst keine Angst zu haben, ich mach die nichts oder vielleicht doch...", er grinst böse und läuft mit langsamen Schritten um mich herum.
Er reist ruckartig das Klebeband von meinem Mund.
Ich stöhne vor Schmerz.
"Was willst du?", ich spüre den Geschmack von Blut auf meiner Zunge.
"Willst du das wirklich wissen?", er lacht hämisch, "Dir ist klar, das dein Lieber Freund dich diesmal nicht retten wird oder?'
"Dich und er wird dich fertig machen.", sage ich und der Fremde holt aus.
Mein Kiefer schmerzt und meine Lippe ist aufgeplatzt.
"Niemand macht mich fertig."
"Du überhebliches Eckelpacket, er macht jeden fertig."
"Pass auf deine Wortwahl auf. Oder willst du deinen Aufenthalt noch unangenehmer machen?", er stößt einen strullen Laut aus und ich blicke aus dem Fenster.
Man sieht den Strand, dieses Haus wäre bestimmt toll.
Die Wellen brechen und ich glaube meinen Augen kaum.
Dort durch den Strand watscheln Damian und Ed.
Hoffnung flammt in mir auf.
Ich versuche aufzustehen um nicht ganz so eingeschüchtert zu wirken.
Da holt der Fremde aus und ich sinke zu Boden als deine Faust mein Gesicht trifft.
Leicht benommen von dem Schmerz, probiere ich mit meinen tauben Händen das Seil zu lockern.
Mit Erfolg.
Der Fremde Junge, ich finde er sieht aus wie ein Mike, also Mike schaut zur Wand und holt etwas aus seiner Jackentasche.
Das Seil ist nun so locker, dass ich meine Hände problemlos daraus befreien kann.
Ich schaue mich um und suche nach einem Gegenstand, mit dem ich Mike K.O. schlagen könnte.
Auf dem Tisch an der Wand steht ein Kerzenleuchter, langsam schleiche ich mich mit dem Kerzenleuchter in der rechten Hand auf ihn zu und Boom! ich zieh ihm den Leuchter über den Schädel und er sackt bewusstlos zusammen.
Auf Zehenspitzen schleiche ich mich aus dem Zimmer, da ich Schritte auf dem Gang höre und ich Panik bekomme renne ich auf einen Schrank zu und klettere hinein.
An der Schrank Innenseite ist ein Spiegel, ich sehe furchtbar aus.
Mein Gesicht ist blutverschmiert, meine Handgelenke sind Blau und wund, sowie meine Klamotten zerfetzt.
Die Schritte gehen direkt auf den Schrank zu.
Heute ist aber echt nicht so mein Tag.
Als der jemand den Schrank aufmacht knalle ich ihm den Leuchter auf den Kopf und mache mich weiter auf die Suche nach dem Ausgang.
Mir begegnen noch zwei Jungs die ich ebenfalls mit meinem Kerzenleuchter von hinten überrasche und schlussendlich überwältige.

I hate you because I can't stop loving you.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt