Wenn Der Beste Freund Zum Schwarm Wird

Sicherheit geht vor

Pünktlich klingelt Diego unten und ich öffne ihm die Tür. Mit seinem Fahrradhelm auf dem Kopf sieht er aus wie ein kleiner niedlicher Schuljunge. Schmunzelnd mustere ich ihn.
'Hey, was gibts denn zu lachen?'
'Du siehst mit dem Helm so süß aus' lache ich und kneife in seine Wangen.
'Wo ist denn deiner?'
'Seh ich aus als würde ich mit einem hässlichen Helm auf dem Kopf fahren?'
'Ja, sonst werde ich dich nicht aufs Fahrrad lassen, weißt du wieviele schlimme Unfalle jährlich passieren, weil Leute wie du sich zu fein dafür sind, einen Helm aufzusetzen?'
'Du klingst schon wie Miss Carter, wenn sie die jährlichen Belehrungen vorließt'
'Ich will dich nur wohlbehalten wiederhaben nach der Tour und jetzt geh deinen Helm holen'
'Ist ja schon gut. Komm erstmal rein, ich geh im Keller mal nachschauen'
Während Diego sich zu meiner Mutter gesellt gehe ich in den Keller und durchstöbere alles, bis ich endlich meinen Helm gefunden habe.
'Diego, ich bin soweit' rufe ich und ziehe mir die Schuhe an. Kurz darauf kommt Diego schon in den Flur, mit Rucksack im Gepäck.
'Wir sind weg Mum' rufe ich zu meiner Mutter, ehe wir das Haus verlassen. Ich packe den Picknickkorb auf meinen Gepäckträger und will mir gerade Helm aufsetzen, als Diego ihn mir aus der Hand nimmt und mir ihn wie ein kleines Schulkind aufsetzt.
'Jetzt siehst du auch so süß aus wie ich' lacht er und küsst mich.
'Du Vollidiot' lache ich zurück. Wir steigen auf unsere Räder und ich fahre neben Diego her.
'Weißt du schon wo wir hinfahren?'
'Ja, fahr mir einfach hinterher' lächelt er. Nach gut 1 1/2 Stunden sind wir da.
'Erinnerst du dich noch?' fragt Diego nach als wir die letzten Meter unsere Räder schieben. Ich schaue mich ein wenig um und so langsam erkenne ich es wieder. Vor ca. 3 Jahren waren wir schon mal hier und haben Diegos Geburtstag gefeiert. Wir waren zu dieser Zeit erst seit kurzem ziemlich gute Freunde. Eine kleine, menschenleere Wiese, mit einem Bach in der Mitte, wo ein Holztisch steht mit 2 Bierbänken. Das hatten wir damals alles dort hingeräumt, aber ich dachte Diego hätte es wieder abgebaut.
'Stand das 2 Jahre hier?'
'Nein, ich war mit den Jungs hier vor ein paar Tagen'
'Achso? Davon hattest du mir gar nichts erzählt'
'Du darfst zwar alles essen, aber nicht alles wissen' lächelt er und küsst mich. Wir stellen unsere Fahrräder ab und gehen über den kleinen Steinweg zu dem Tisch und den Holzbänken...