Kapitel 1

159 7 0
                                    

Ich hatte nie vor mich noch in der Schule zu verlieben und trotzdem stehe ich kurz davor.
Der Grund, weshalb ich es nie wollte ist der, dass ich früher schon einmal reingelegt wurde. Ich mochte einen einen Jungen, der neu in unsere Klasse gekommen war, richtig gerne. Alle meinten ich sei in ihn verliebt und fragten uns ob wir zusammen wären und obwohl ich immer mit "Nein" antwortete ist es dann doch passiert. Ich empfand etwas für ihn, dieses Gefühl verwechselte ich, wie ich jetzt weiß, mit Liebe. Wir waren dann zwei Wochen lang ein Paar, bis ich dann erfuhr das er schon seit einer Woche eine andere Freundin hatte.
So ein Reinfall ist mir leider nicht nur einmal passiert. Und dass nur weil die Anderen meinten ich sei in Scott (so heißt er) verliebt.

Aber jetzt ist es anders, es ist nicht von einem Tag auf den nächsten und keiner hat mir gesagt ich sei in Jack verliebt. Obwohl ich bisher nicht sonderlich viel mit ihm zu tun hatte, kribbelt es in meinem Bauch wenn ich mit ihm rede und wenn ich ihn ansehe bin ich jedes mal aufs neue erstaunt wie hübsch er ist. Er könnte glatt Model sein! Und genau da liegt das Problem er ist hübsch, nett und witzig, viele Mädchen interessieren sich für ihn, also warum sollte er mich mögen mit meinen braunen langweiligen Haaren, den braunen Augen die, immer wenn Licht auf sie trifft, anfangen rot zu glühen. Das einzige was ich an mir gut finde ist meine Figur, ich hab Rundungen an den richtigen Stellen, bin nicht zu dick oder zu dünn und auch nicht zu klein oder zu groß. Was nicht viele Mädchen von sich behaupten können. Irgendetwas gutes muss man ja an sich haben. Mein Charakter passt sich meinem Aussehen an, durchschnittliche Schulnoten und in meinem Freundeskreis eigentlich immer gut dabei. Wie man sieht ein einziger Haufen durchschnitt, mit dem Phänomen, dass meine roten Augen die Leute abschrecken und manche mich sogar mit "Dämonenkind" oder "Teufels Brut" bezeichnen.
Also nicht gerade die Idealen Vorraussetzungen um einem Jungen zu gefallen, der locker als Model von Karl Lagerfeld durchgehen könnte.
Meinen Freunden habe ich noch nichts von meinen Gefühlen für Jack gesagt, sonst gäbe es wieder so ein großes Drama " Lil, weißt du nicht mehr was früher mit Scott passiert ist!" Meine Freunde nennen mich Lil, nicht weil ich klein bin, sondern weil mein Name Lilith ist. Meine Eltern gaben mir diesen Namen, weil ich als Baby immer nur nachts wach war und tagsüber geschlafen habe. Lilith bedeuten nämlich "die Nächtliche".
Anders als meine Kindheitsfreundin Finja, die war das komplette Gegenteil von mir, sie war tagsüber putzmunter und hat nachts geschlafen. Wodurch es schwierig war miteinander zu spielen, aber irgendwie haben wir es dann doch hingekriegt. Eine andere Freundin von mir, Namens Peanut, so nennen wir sie immer, eigentlich heißt sie Padma, hat im Gegensatz zu mir und Finja auch schon einen festen Freund, wie viele in unserer Klasse auch. Er heißt Max, Max ist ein netter Junge der manchmal etwas streberhaft ist und dadurch super in unsere kleine Gruppe passt. Finja, Peanut und Max sind überdurchschnittlich klug und eigentlich richtige Streber, in jeder freien Minute lesen sie Bücher, also Sachbücher und Romane. Das macht es auch schwierig sich mit ihnen zu unterhalten. Aber trotzdem wenn man sie braucht sind sie immer für einen da. Ganz alleine bin ich in den Pausen aber trotzdem nicht, ich rede dann meistens mit meinem Kumpel Varus, er bring mich immer zum lachen und mit ihm kann man sich gut unterhalten. Diese Eigenschaft kann man Finja leider nicht zuweisen, sie redet nämlich nicht so viel. Diesen Freitag war Varus aber leider krank und konnte nicht zur Schule. Da saß ich also zwischen drei Leseratten, in der Hoffnung, dass mir irgendwann einer der Dreien zuhörte, redete ich vor mich hin. Aber auch das kann langweilig werden, wenn man niemanden hat der einem auch nur zuhört. Also lief ich ein bisschen über die fast leeren Schulhöfe, die meisten Schüler und Lehrer hatten schon frei. Wahrscheinlich saßen sie schon Zuhause vor dem Fernseher oder schmiedeten Pläne darüber was sie am Wochenende alles unternehmen sollten. Nicht aber ich und ein Paar andere Schüler aus meiner Jahrgangsstufe , wir hatten wie jeden Freitag ein Kurs für die Schüler die nicht so gut mit Computern umgehen können oder mehr über sie wissen möchten. Jack ist zu meiner großen Freude auch in diesem Kurs. Ich frage mich echt, wieso er in dem Kurs ist, er kennt sich super mit Computern aus. Zu meinem Glück, denn wenn ich nicht weiter komme frage ich ihn meistens um Rat.
Diese Stunde hatten wir nicht genug Bücher und ich sollte mit Jack zusammen arbeiten und mir ein Buch mit ihm teilen. Fast die ganze Stunde redeten wir, ab und zu machten wir auch ein paar Aufgaben damit es für den Lehrer nicht so aussah als würden wir nur Quatsch machen. Wir lachten viel und immer wenn er grinste und mir seine kleinen Grübchen zeigte, machte mein Herz einen Hüpfer und ich musste automatisch mit grinsen. Als die Stunde dann zu Ende war, war ich leicht
enttäuscht, aber trotzdem hörten wir nicht auf, intensiv miteinander  zu reden. Alle zusammen gingen wir zurück in unsere Klassen. Nach und nach verabschiedeten sich alle und nur noch Jack und ich blieben übrig. Ich war gerade dabei mich fertig zu machen und zu gehen, als  er mich plötzlich etwas verlegen fragte:"Bist du mit dem Rad hier, wenn ja können wir ja zusammen fahren ?" Da merkte ich zum ersten mal dieses Schmetterlingsgefühl im Bauch, das alle immer beschrieben hatten. Ich wollte schon ja sagen, aber dann viel mir ein, dass ich ja garnicht mit dem Rad hier war. Schweren Herzens verneinte ich und wurde knallrot, damit er mein Gesicht nicht sah verabschiedete ich mich schnell und ging zur Bahn.
In der Bahn fragte ich die einzige von der ich wusste, dass sie mir helfen könne, um Rat. Diana. Sie war auch eine gute Freundin von mir und war letztes Jahr in einen Zehnklässler verliebt, der stellte sich aber als Idiot heraus und verließ am Ende des Jahres Gott seidank unsere Schule. Also kann sie mir sagen wie es sich anfühlt verliebt zu sein, oder ob sich meine Gefühle für Jack doch nur als unecht oder aus der Situation heraus ergeben hatten.

In the ShadowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt