Epilog

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3 Wochen Später

POV: Oliver

Ich sitze gelangweilt auf dem Sofa und zappe durch das Nachmittagsprogramm. Werbung, Football, Werbung, Doku Soap, Werbung, Werbung, Werbung. Seufzend lasse ich mich zurück in die Kissen fallen und verziehe Augenblicklich das Gesicht. Ich sollte mir vielleicht einfach mal merken, dass ich noch nicht ganz fit bin. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass ich tot müde bin, obwohl ich den ganzen Tag nichts gemacht habe. Isabell ist der Meinung ich müsse „mich schonen" und außerdem bin ich im Moment sowieso krank- und nicht geschäftsfähig geschrieben, weil ich theoretisch ziemlich heftige Schmerzmittel nehmen sollte. Verweigere ich natürlich. Ich hasse es, wenn Medikamente mein Denken vernebeln. Da ertrage ich lieber die Schmerzen. Diese lösen mein Langeweile Problem aber auch nicht. Es ist vier Uhr Nachmittags und ich habe nichts zu tun. Langsam wandert mein Blick zu meinem Laptop.

Keine zwei Minuten später bin ich mir sicher, dass ich Verrückt bin. Ich arbeite freiwillig Verträge für meine Firma durch. Satz um Satz kontrolliere ich Rechtschreibung, Syntax und überlege, ob das wirklich das ist, was ich für Queen Consolidated will. Natürlich merke ich, dass ich immer noch nicht ganz Fit bin. Immer wieder verschwimmen die Buchstaben vor meinen Augen und ich muss die Sätze oft mehrfach lesen, bis ich wirklich verstanden habe, was da steht.

Irgendwann werde ich dann durch das Geräusch der zufallenden Haustür aufgeschreckt. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass fast zwei Stunden vergangen sind. Ein Blick auf den Laptop, dass ich gerade mal zehn Seiten geschafft habe. Keine wirklich herausragende Leistung, ehe ich mich jedoch weiter darüber ärgern kann, dass ich im Moment so ineffektiv arbeite, ertönt Theas Stimme

„Olli?"

Ich lächele. Seit ich permanent zu Hause bin, ist das immer das Erste, was sie von sich gibt, wenn sie durch die Tür ist. Und sie wird unwahrscheinlich sauer, wenn ich mich nicht sofort bemerkbar mache.

„Hier bin ich Speedy. Im Wohnzimmer!"

Wenige Augenblicke später, betritt meine Schwester den Raum und umarmt mich vorsichtig.

„Wie geht es dir?"

Ich zucke mit den Schultern.

„Wie soll es mir schon gehen? Mir tut immer noch alles weh, aber die Wunden heilen gut. Einige der Nähte jucken wie Sau und mir ist Todes langweilig."

Sie lächelt zärtlich.

„Immerhin geht deine Genesung vorwärts. Was hast du bis eben gemacht?"

Ich schnaube genervt durch die Nase.

„Ich war unproduktiv."

Thea zieht die Augenbrauen hoch und sieht mich kritisch an.

„Was heißt das genau?"

„Das heißt, dass ich in den letzten beiden Stunden nur knappe zehn Seiten von diesem verschissenen Vertrag durchgesehen habe. Ich bin einfach extrem unkonzentriert. Grauenhaft."

Sie schüttelt den Kopf und sieht mich missbilligend an.

„Du sollst Im Moment doch nicht arbeiten, Oliver!"

Ich zucke mit Schultern.

„Mir war langweilig... Lass uns was essen ich habe Hunger!"

Thea wirkt immer noch nicht begeistert, geht dann aber auf meinen Themenwechsel ein.

„Okay ich sage Raisa Bescheid. Und du bleibst hier sitzen! Und mach den Laptop zu! Ich bin gleich wieder da..."

Eine knappe halbe Stunde später sitzen wir wieder gemeinsam vorm Fernseher und genießen das Essen und schauen Nachrichten.

Into the WoodsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt