So hier das versprochene Weihnachtsspezial. Es spielt in Rubys Kindheit. Viel Spaß und frohe Weihnachten! ^^ Liebe Grüße, eure LucyHeartnet! ❤
♢Ruby♢
Entspannt saß ich vor dem Kamin. Ich hatte die Augen geschlossen. Die warmen Flammen wärmten mich. Das war nun mein fünftes Weihnachten. Ein sehnsüchtiger Seufzer drang über meine Lippen. Tante Judy hatte mir eine kuschelige, königsblaue Decke über die Schultern gelegt. In meinen Händen hielt ich eine heiße Tasse mit Kakao. Der Duft ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Jedoch wollte ich mich gedulden. Carl würde noch vorbeikommen und ich wollte mit ihm zusammen anstoßen, wie es die Erwachsenen taten. Leicht öffnete ich meine Augen und blickte in die hellen Flammen. Fröhlich knisterte das Feuer vor sich hin. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Wie lange es wohl noch dauern würde? Der süße Duft von Keksen drang in meine Nase. Ich konnte kaum noch darauf warten in die frischen Leckereien zu beissen. Unwillkürlich erinnerte ich mich an den Spitznamen, welchen mir meine Tante gegeben hatte. Kleines Krümmelmonster. Leise lachte ich in mich hinein. Recht hatte sie. Kekse zählten zu meinen Leibspeisen. Hinter mir nahm ich ein leises Klopfen wahr. Das musste Carl sein! Aufgeregt hüpfte ich mit dem Kakao in der Hand auf. Endlich war er da. Aufgeregt lief ich zur Tür. Stets darauf bedacht meinen kostbaren Kakao nicht zu verschütten. Der harte Holzboden fühlte sich, unter meinen Füßen, weich an. Vorfreude ließ meine Brust anschwellen. Das war das erste Weihnachten, welches Carl mit uns verbrachte. Kaum mehr zu halten rannte ich durch die Flurre zur Tür. Die Tür kam in Sicht. Ein kurzer Sprint und ich stand vor der Türklinke. Vorsichtig legte ich meine Finger auf das kalte Metall. Ein kleiner Schauder durchzuckte meinen Körper. Doch ich ignorierte ihn gekonnt. Meine Freude konnte man mir schwer verderben. Ein breites Grinsen eroberte mein Gesicht, während ich hektisch die Türklinke herab drückte. Schwungvoll fiel die Tür nach ihnen auf und ließ mich beinahe hinfallen. Für einen kurzen Moment konzentrierte ich mich darauf, nicht mein Getränk zu verschütten. Zwei Schritte nach hinten und ich hatte eine Kakaokatastrophe abgewendet. "Was hast du wieder angestellt Ruby?" Carls Stimme war so warm wie immer. Schnell blickte ich auf. Carls freundliche smaragdgrünen Augen sahen mich belustigt an. Mein Herz machte einen kleinen Freudensatz. Endlich war er hier. Schnell holperte ich an seine Seite. Breit grinsend schnappte ich mir seinen Arm und zog ihn ins Wohnzimmer.
Tante Judy wartete bereits mit duftenden Lebkuchen. Freudig hielt sie uns den Teller mit den duftenden Leckereien entgegen. Augenblicklich lief mir das Wasser im Mund zusammen. Vor meinen Augen lag ein riesiger Haufen Schokokekse auf einen von Tante Judys Porzellantellern. "Wie immer sehen sie köstlich aus, Judy." Carls Stimme nahm ich nur am Ende meines Bewusstseins wahr. Die Kekse hatten meine volle Aufmerksamkeit. Ihr süßer Duft stieg in meine Nase. Ich konnte es kaum noch erwarten. Unauffällig verstärkte ich den Griff um meine Tasse mit Kakao. "Danke, Carl! Du weißt was eine Frau hören möchte." Beide brachen sie in schallendes Gelächter aus. Jedoch beachtete ich die beiden nicht weiter. "Ruby, nimm dir endlich einen Keks. Dein Blick beginnt schon merkwürdig zu glitzern, sowie immer, wenn du etwas Süßes siehst." Mit diesem Satz holte mich Carl aus meiner eigenen, kleinen Welt. Mein Kopf schoss zu Carl. Dieser sah mich grinsend an. "Er hat recht Ruby.", stimmte Tante Judy mit ein. Hatten sie sich etwa wieder gegen mich verbündet? Zuzutrauen war es den beiden. Beleidigt fing ich an zu schmollen. Mussten sie das jedes Mal machen? Beide brachen sie erneut in schallendes Gelächter aus. Beleidigt wandte ich mich von ihnen ab und trabte zurück zum Kamin. Sie konnten manchmal wirklich gemein sein. Einladend wärmten mich die Wärme des Kamins. Ohne zurückzublicken setzte ich mich erneut auf den Boden vor den Kamin und starrte in die Flammen, welche lichterloh brannten. Sie würde sicher niemand ärgern. Ein enttäuschter Seufzer drang unbewusst über meine Lippen. Ich hatte mich so sehr auf heute gefreut und das einzige, was die beiden machten, war mich zu ärgern. Es war zum Weinen. Schritte ließen den Boden knarzen, bevor sie verschwanden. Tante Judy und Carl mussten in der Küche sein. Kurz warf ich einen Seitenblick zum Eingang der Küche. Fröhlich redeten sie mit einander. Vorsichtig reichte Tante Judy Carl eine Tasse mit heiß dampfenden Kakao. Länger wollte ich ihnen nicht zusehen. Unbewusst wanderte mein Blick zur entgegengesetzte Richtung. Sehnsüchtig blickte ich aus dem Fenster zu den weisen Flocken, welche sanft vom Himmel fielen. Erinnerung von Tante Judy, Carl und mir, wie wir letztes Jahr einen Schneemann gebaut hatten, tauchten in meinem Kopf auf. Ob wir das dieses Jahr wieder machen würden? Dunkelheit hatte sich den Himmel erobert. Nur einzelne Sterne kämpften gegen die Dunkelheit an. Ein wunderschönes Bild zeichnete sich vor meinen Augen. Aus irgendeinem Grund wollte ich jetzt gleich nach draußen gehen und einen Schneemann bauen. Leicht kribbelten schon meine Finger. Sie sehnten sich nach dem kalten Schnee. "Ruby. Ruby." Schnell schnipsten Carls Finger vor meinen Augen. "Erde an Ruby. Kannst du mich hören?" Seine Stimme klang neckend. Schlagartig setzten die Gerüche von Keksen und Kakao zusammen mit dem Geruch des Kamins ein. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich das alles ausgeblendet hatte. Verwirrt blickte ich Carl an. "Was ist los?", fragte ich schmollend. Hoffentlich hatte er nicht vergessen, was er getan hatte, denn das sollte er auch nicht. Ich zog mein bestes Schmollgesicht. "Es tut mir leid, ok? Wir wollten nicht gemein zu dir sein. Komm wieder zu uns und iss mit uns das Abendessen, sonst wird es noch kalt." Sanftmütig hielt er mir seine Hand entgegen. Skeptisch blickte ich diese an. "Bitte!" Carls Stimme war so sanft wie immer. Es kam einen vor, als würden weiche Federn die Ohren streicheln. Mein Ärger war verflogen, als ich in seine smaragdgrünen Augen blickte. Warm sahen sie auf mich herab. Nichts als Wärme und Zuneigung strahlten sie aus. Geschlagen seufzte ich. Es war einfach unmöglich lange auf Carl wütend zu sein. Freudig hielt ich ihm meine Hand entgegen. Er lächelte mich breit an, bevor er mich auf meine Beine zog. Ein breites Lächeln lag nun auch auf meinem Gesicht. Es war richtig ansteckend. Wackelig stand ich auf meinen Beine. "Komm, sonst wird das leckere Essen von Judy noch kalt!" Mit ein wenig Druck zog er mich in Richtung Küche.

DU LIEST GERADE
Elfenwelt *pausiert*
Roman d'amourRuby ist ein normales Mädchen. Jedoch muss sie in ein paar Monaten hinunter in den Krieg auf Erde. Allein der Gedanke jagt ihr Angst ein. Jeder muss mit achtzehn Jahren hinunter und kommt erst im Alter von einundzwanzig zurück. Seit zwei Monaten war...