♢Ruby♢
Es hat zwar nun eine Weile gedauert, aber hier ist wieder einmal ein neues Kapitel. Danke für euer Verständnis! ^^ Leider weiß ich noch immer nicht, wann ich wieder regelmäßig schreiben kann.
Wortlos stockte Lea mitten in der Bewegung. Ihr Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt. Ich konnte ihren warmen Atem auf der Haut spüren. Langsam wurde ich panisch. Mir blieb der angsterfüllte Schrei im Hals stecken. Nicht einmal zu schlucken wagte ich. Der Stoff ihres grünen Kleides berührte sanft meine Haut. Ihre Augen sahen mich ausdruckslos an. War sie überhaupt menschlich? Erneut wurden die Griffe um die Messer stärker. Der Griff an den grauen Klingen, welche sowohl meinen Tod als auch meine Rettung bedeuten konnte. "Kommt bitte, ohne Widerstand, mit, Fräulein Ruby!" Ein kalter Schauer fuhr über meinen Rücken. Ängstlich zitterte mein Körper. Carl lag hinter mir. Noch immer rührte er sich nicht. Angestrengt dachte ich nach. Es musste doch einen Ausweg für all das hier geben! Unruhig sprangen meine Gedanken umher, ohne sich je festlegen zu können. In solchen Momenten war mein Gehirn nutzlos. "Wo möchte dein Herr von mir?" Angstschweiß bildete sich auf meiner Haut. Ich wollte sie ablenken. Zeit gewinnen, in der sich Carl erholen konnte. Wertvolle Zeit, welche uns retten konnte. Ruhelos spannten sich meine Finger ums Messer. Mein Blick galt Leas Augen, welche keine Regung aufblitzen ließen. Kein Gefühl. Nichts. Würde sie mir überhaupt antworten? Ruhig wie ein Fels am Ufer zog sie sich ein paar Zentimeter zurück. Ihre Bewegung war fließend, ohne jeden Fehler, welche ihre Bewegung hätte tollpatschig wirken lassen. Ich richtete meinen Oberkörper ein wenig auf. Noch hatte ich Hoffnung. Leicht bewegten sich ihre Lippen. Doch kein Wort dazwischen hervor. Meine Anspannung stieg. Auf meinen Nerven hätte man wie auf einer Harfe spielen können. Das kühle Metall der Messer konnte meine Nerven nicht beruhigen. Hoffentlich wirkte ich nach außen hin noch immer so ruhig. Auch wenn ich das stark bezweifelt. Ohne hinzusehen wusste ich bereits wie stark ich zitterte. Konnte Carl nicht langsam aufwachen? Das grüne Kleid, welches Lea trug umschmeichelte ihre Figur, während die ausladenden Ärmel sie beinahe zu verschlingen drohten. Eine kleine Bewegung an ihren Kiefer. Ich hörte das Blut in meinen Ohren rauschen. Die Menge war bereits längst verschwunden, aus Angst vor Les. Verübeln konnte ich es ihnen nicht. "Sollten Sie nicht freiwillig mitkommen, bin ich dazu befugt physische Gewalt einzusetzen." Ihre Stimme fühlte sich wie ein Eis in meinen Ohren an. Wurde sie ungeduldig? Was würde ich tun, wenn sie Gewalt einsetze? Auch wenn ich halbwegs wusste, wie man mit einem Messer umging, war ich nicht vollends überzeugt, dass ich gegen sie gewinnen konnte. Mein Blick fiel an die Schnittwunde an ihrem Hals. Ein Glückstreffer, welcher sie nicht im geringsten zu stören schien. Ich nahm Carls beruhigende Körperwärme wahr. Unruhig glitten meine Finger leicht über die Messer. Meine Miene versuchte ich emotionslos erscheinen zu lassen, wie möglich. Eine einzelne, dunkelbraune Strähne fiel in mein Blickfeld. Ich konnte Carl nicht sterben lassen. Mein Mut, welchen ich noch vor einigen Minuten besessen hatte, war nun endgültig verschwunden. Zu groß war die Gefahr, dass Carl etwas passieren könnte. Was sollte ich bloß tun? Sie angreifen? Lea hätte mich ohne große Probleme abgewehrt. Mir blieb nichts anderes übrig. Kurz glitt mein Blick zu Carls friedlichen Körper hinter mir. Egal wie wir uns beide die letzten Jahre verhalten hatten, ich wollte ihn beschützen, sowie er es für mich getan hatte. Blitzschnell galt mein Blickfeld wieder Lea. Sie hatte sich nicht gerührt. Ich wollte dies nicht tun, aber ich musste und sei es nur für Carls Wohlergehen. Zaghaft öffnete ich meinen Mund. Meine Kehle fühlte sich wie Sandpapier an. Die Wort kaum über meine Lippen dringen, doch ich zwang sie. "Ich habe verstanden. Bring mich zu deinem Herr!" Selbst in meinen Worten hörten sich diese Wort einfach falsch an. Doch was für eine andere Wahl blieb mir? Lea bewegte sich immer nicht. Ängstlich rückte ich näher zu Carl. Hatte sie mich überhaupt verstanden? Wie wild tanzte die Angst auf meinen Nerven auf und ab. "Wie Ihr wünscht!" Jedes dieser Worte schien sich eine halbe Ewigkeit hinzuziehen. Ohne weitere Worte stand Lea auf. Nervös sah ich ihr dabei zu. Ich wollte nicht zurück. Nicht zurück zu Alexander. Ein letzter Blick zu Carl. Er schien so friedlich wie seit Jahren nicht mehr.
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Elfenwelt *pausiert*
RomantizmRuby ist ein normales Mädchen. Jedoch muss sie in ein paar Monaten hinunter in den Krieg auf Erde. Allein der Gedanke jagt ihr Angst ein. Jeder muss mit achtzehn Jahren hinunter und kommt erst im Alter von einundzwanzig zurück. Seit zwei Monaten war...