Entführt (2)

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Ich blinzelte die Tränen weg und erkannte schemenhafte Umrisse vor meinen Augen. Es war zu dunkel um mehr zu erkennen, doch ich sah eine Mauer, ein winziges Klo und eine Matratze auf dem Boden. Ich drehte mich mühsam um, denn mir waren die Hände und Füße verbunden. Eine riesige Stahltür baute sich vor mir auf, bedrohlich sah sie aus. Ich setzte mich auf und blickte mich in meiner winzigen Zelle um.
Ich fühlte mich so elend und zerstört, am liebsten würde ich diesen Mann zermalmen. Tränen der Wut stiegen in mir auf, als ich an diesen Dreckskerl dachte. Doch diese Tränen verwandelten sich sofort in Tränen der Traurigkeit, als ich an Ross dachte, meinen geliebten Ross. Man merkte, dass ich jeden Tag mit ihm verbracht hatte, denn schon nach wenigen Stunden, seit ich ihn das letzte Mal gesehen, berührt hatte, zerriss es mich innerlich, ihn nicht bei mir zu haben.
Nach einiger Zeit hörte ich Schritte hinter der großen Stahltür und kehrte wieder in meine elende Situation zurück. Eine Klappe wurde aufgemacht und ein Mann schob mir ein Tablett in den Raum."Hier, dein Frühstück", sagte er mürrisch. Frühstück? War ich etwa die ganze Nacht bewusstlos gewesen? "Wo bin ich hier?", wimmerte ich verzweifelt. "In einem alten Lagerhaus", murmelte er ohne mich anzusehen. Mir fiel sofort auf, dass er netter war als die anderen Männer."Und wieso bin ich hier?", fragte ich ihn mit etwas stärkerer Stimme."Weil der Chef eine Revange will." "Und du musst für ihn arbeiten?" Er nickte."Hast du das mit seinem Kollegen mitbekommen?", fragte ich. Er nickte."Willst du das überhaupt tun?". Er schlug die Klappe zu und ich hörte wie sich die wütenden Schritte entfernten. Ich wusste es, er wollte das gar nicht tun, er wollte mich nicht gefangen halten. Er hatte nur Angst davor wie der andere umgebracht zu werden. Wahrscheinlich hatten das alle, die für ihn arbeiteten.
Niedergeschlagen stand ich auf, nahm das Tablett, hüpfte zu meiner Matratze und aß das trockene Brot. Ich trank ebenfalls aus dem Becher mit Wasser. Wann würde ich wohl jemals hier raus kommen? Ich schluchzte. Doch schon hörte ich wieder Schritte.

Ross' P.O.V.

"Rocky, wirf mir mal den Rucksack rüber", rief ich meinem Bruder zu. Er warf ihn zu mir."Danke." Wir packten alle, Rydel, Rocky, Riker, Ryland, Ellington und ich, unsere Rucksäcke für die Suchaktion zusammen: Handy, Taschenlampe, Decke und vieles mehr.
Seit gestern Abend war ich nur noch weinend in meinem Bett gelegen und konnte mich nur aufrappeln wegen der Suchaktion. Ich vermisste Nikita so sehr, dass ich eigentlich die ganze Zeit weinen müsste, doch ich hatte mich schon komplett ausgeheult.
Starr starrte ich durchs Fenster, dann spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Es war Rydels.
"Hey", sprach sie mich an. Ich antwortete nicht."Ross, es wird alles gut. Wir werden sie finden." "Und was wenn nicht?", fragte ich sie aufgebracht,"ich kann nicht ohne sie leben." Ich schaute in Rydels erschrockenes Gesicht und bekam sofort ein schlechtes Gewissen."Tut mir leid, Rydel. Ich wollte nicht ausrasten", entschuldigte ich mich,"aber ich mache mir einfach so schreckliche Sorgen um sie." "Das ist schon in Ordnung", meinte Rydel,"jeder darf sich Sorgen machen." Ich schaute sie dankbar an.
"Leute, kommt schnell!", rief Ryland. Wir rannten zu ihm und schauten auf den Laptop. Ein Video. Ich erstarrte. Das war der Kerl, der damals Nikita (ich fühlte einen Stich in meiner Brust) und mich als Geiseln benutzt hatte.

"Hallihallo", sagte er. Ich könnte ihn erwürgen."Wie geht es euch? Vorallem dir, Ross. Hast du Spaß mit deiner kleinen Freundin Nikita?", ich bekam keine Luft mehr. Rydel stürmte zu mir und gab mir Halt."Ganz Recht, Ross. Ich habe deine kleine Freundin. Und ich werde sie nicht wieder zurückgeben bis ihr mir einen Gefallen getan habt." "Wo ist sie?", sprach ich nur. Er trat einen Schritt zur Seite. Ich fiel beinahe um."ROSS, HILF MIR!", schrie Nikita hilflos. Sie war gefesselt und hatte Blut an ihrer Stirn kleben. Ich drängte die anderen zur Seite und trat nach vorne."Babe, geht es dir gut?", rief ich verzweifelt."NEI..." weiter kam sie nicht, denn die Männer hielten ihr den Mund zu. Sie versuchte, sich zu wehren."Nikita!", schrie ich. Doch schon trat der Dreckskerl wieder vor die Kamera."Also, kommen wir zum Geschäftlichen", sprach er weiter,"ihr gebt mir eine gewisse Summe von Geld und ihr bekommt euer... Mädchen zurück." "Wie viel?", flüsterte ich, brodelnd vor Wut."1,5 Millionen. Nicht weniger." Ich spürte, wie ich verzweifelte. So viel Geld konnten wir niemals zusammenbringen."Niemals", antwortete ich."Tja, überlegs dir nochmal." Er legte auf.
"Nein!", schrie ich. Ich brach zusammen."Nein, nein, nein...", ich rollte mich ein."Ross!", riefen alle gleichzeitig. Doch ich blendete alles aus. Nein...

Nikitas P.O.V.

"Lassen sie mich gehen!", schrie ich die Männer an. Ich wollte zu Ross. Er sah aus als würde er gleich zusammenbrechen. Wahrscheinlich ist er das auch gerade."Nix da", sagte der Dreckskerl,"Bringt sie zurück in ihre Zelle!" Sie schleiften mich zurück. Wortlos warfen sie mich in meinen versifften Käfig zurück, schlossen die Tür und gingen davon.
Ich brach in Tränen aus:"Ross, bitte komm und rette mich." Ich brach zusammen und rollte mich auf dem Boden hin und her. Niemals würde ich hier raus kommen. Niemals, das hatte auch Ross gesagt. Niemals könnte er das Geld bezahlen. Niemals...
Als ich mich nach etwa 30 Minuten etwas beruhigt hatte, kroch ich zu meiner Matratze und legte mich zitternd darauf. Es war kalt. Ich dachte an Ross, um mich zu beruhigen. Ich sah ihn vor mir, mit seinem wundervollem Lächeln und hörte, wie er lachte. Mit ihm in meinen Gedanken schlief ich ein.

Ross P.O.V.

"Ross?", hörte ich Rydel über mir fragen,"bist du wieder wach?" Ich blinzelte nur und schaute sie an.
Ich lag immernoch auf dem Boden, die anderen kamen jetzt auch zu mir. Rydel nickte und die Jungs hoben mich hoch. Sie trugen mich hoch in mein Zimmer, legten mich ins Bett und deckten mich zu. Dann gingen sie und Rydel kam ins Zimmer."Ich habe den NCIS verständigt. Sie werden sofort nach Nikita suchen. Ihr Vater war auch sehr geschockt, als er erfahren hat, dass sie...", sie verstummte, als sie merkte, dass sich mein Gesicht verzog während sie das sagte."Alles klar", murmelte ich schwach. Rydel gab mir noch einen Kuss auf die Stirn, wünschte mir eine gute Nacht und ging leise aus dem Zimmer. Ich kauerte mich unter der Decke zusammen."Ich liebe dich, Nikita", sagte ich und schlief ein.

Also, das war der 2. Part. Ich habe ihn schneller fertig bekommen als ich dachte ;). Ich hoffe er hat euch gefallen. Was denkt ihr wie es weiter geht? Mal schauen

Ciao
Euer Hello_Hello_Girl ;*

A German Ross Lynch Story - FortsetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt