Der mysteriöse Wald

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Emily p.o.v.

Kaum sind wir durch die Tür spaziert, schlägt mir warme und frische Waldluft entgegen. Das Gefühl ist herrlich, endlich wieder aus diesem gottverdammten kleinen Zimmer raus zu kommen.

Ich überlasse Brandon den Vortritt und trotte ihm hinterher. Nebenbei bemerkt mache ich das aus zwei Gründen.

Der erste ist, dass ich einfach den schlechtesten Orientierungssin auf der ganzen weiten Welt habe! Das ist kein Witz! Man kann mich am Anfang eines Tages in ein Shopping Center lassen und sich sicher sein, dass man mich am Abend suchen muss, weil ich mich einfach komplett verirrt habe.

Der zweite Grund ist, dass ich so Brandon unauffälig beobachten kann. Durch sein figurbetonendes T-Shirt sieht man ganz genau wie sich seine Muskeln bewegen und glaubt mir Leute, es sind gut trainierte Muskeln.

Zurück zum Wald. Bis jetzt habe ich einen einschüchternden Eindruck, da alles recht düster ist und die Bäume irgendwie bedrohlich wirken. Am Boden habe ich bis jetzt kein einziges Stückchen Moos entdeckt, was mir irgendwie Angst macht, da das auf keinen Fall ein Normalzustand von einem Wald ist.

Um die Wanderung etwas weniger unheimlich zu gestalten, entschließe ich mich dazu ein Gespräch mit Brandon zu beginnen, mit einer der standardhaftesten Fragen überhaupt, für die ich mir im Nachhinein eine klatschen möchte: "Was hast du eigentlich so für Hobbys?"

Erst dreht er kurz seinen Kopf in meine Richtung. Ehe ich mich versehe, hat er seinen Schritt verlangsamt und geht nun neben mir. "Also, für gewöhnlich rette ich keine Mädchen aus irgendwelchen einsaugenden Spiegeln", entgegnet er mir mit einem amüsierten Lächeln.

"Haha. Für normalerweise spaziere ich auch nicht durch irgendwelche unheimlichen Wälder mit fast fremden Jungs", gebe ich sarkastisch von mir, was sein Grinsen nur breiter werden lässt.

"Na dann bin ich aber beruhigt, dass du dich nicht immer freiwillig in verzwickte Angelegenheiten bringst!", prustet er noch hervor, bevor er sich erstmal herzlich einen ablacht.

"Zurück zu meiner ursprünglichen Frage: Was für Hobbys hast du denn jetzt so?", erwidere ich gespielt schmollend.

Brandon setzt kurz eine nachdenkliche Miene auf, um mir dann zu antworten:" Für gewöhnlich spiele ich Hockey im Winter und sonst gern Rugby. Aber am liebsten triff ich mich dann doch mit meinen Kumpels und geh mit denen feiern und zock einfach 'ne Runde mit ihnen. Was machst du?" Mit einem erwartungsvollen Blick sieht er zu mir hinab.

Auch ich muss mir kurz Gedanken machen, was ich denn eigentlich den lieben langen Tag so treibe. Schlussendlich glaube ich die richtige Antwort gefunden zu haben:" Am liebsten treffe ich mich mit meinen Freundinnen und geh mit ihnen ins Kino oder so. Danach kommt gleich das Lesen. Ich liebe es einfach so abgöttisch! Es ist, als ob man in einer eigenen kleinen Welt versinkt, aus der man erst auftaucht, wenn man das Buch zu Ende gelesen hat und das ist oft viel zu schnell der Fall! Vor allen Dingen bei Mangas! Manchmal wünsche ich mir, dass drei Teile in einem wären und auch die Animefolgen könnten länger sein!"

"Du schaust Animes? Das hätt' ich dir jetzt echt nicht zugetraut, Respekt! Ich hätte dich ja eher, als so ein kleines Teenie-Girl eingeschätzt, dass sich Schnulzen wie "Titanic" reinzieht, aber ich bin positiv überrascht", äußert er sich leicht verunsichert.

Ich musste erstmal richtig laut lachen. Wie zum Teufel kann man sich mich als Teenie-Girl vorstellen? Das klingt so absurd, wie wenn Peter Pan erwachsen wäre!
"Man merkt, dass wir uns noch nicht so lange kennen, denn sonst wüsstest du, dass ich alles außer ein kleines Teenie-Girl bin."

"Tja, dann bist du wohl oder übel gezwungen mehr Zeit mit mir zu verbringen, damit ich dich besser kennenlernen kann!"

"Ach, bin ich das? Ich wüsste nicht, dass es mir jemand aufgebrunmt hätte", sage ich mit einer provokant hochgezogenen Augenbraue.

"Doch, jetzt hast du's von mir aufgebrummt bekommen. Also, fang an zu erzählen!" Er wartet auffordernd und mit einem Blick, wie ein kleines Kind, dass etwas haben will.

"Und was willst du jetzt alles hören, Master?", frage ich mit belustigtem Unterton und ein Lächeln umspielt meine Lippen.

Er zuckt mit den Schultern und antwortet:" Na alles. Deine Hobbys kenn ich ja jetzt schon, dein Aussehen auch, wie steht's mit dem ganzen Rest?"

Ich grübele einige Sekunden, bevor ich mit meiner Antwort beginne:" Tja, da gibt's nicht viel zu wissen. Ich bin der größte Tollpatsch auf Erden, hab keinen Orientierungssinn, schreib in allen Fächern gute Noten, bin aber kein Streber und wäre manchmal gern ein wenig mehr 'bad'. Ich fühle mich immer zu brav und das hasse ich! Jeder sieht mich nur als kleine süße Tochter, die nie ihren Mund aufmacht und zu naiv für die eiskalte Welt da draußen ist. Doch das will ich nicht sein! Ich will die jenige sein an die man sich deswegen erinnert, weil sie so viel Scheiße in ihrem Leben gebaut hat und trotzdem aus ihr was geworden ist. Und verdammt, es tut mir Leid, dass ich dich mit diesem ganzen Müll hier vollrede, obwohl du dich wahrscheinlich jetzt schon zu Tode langweilst."

Kurz blickt mich Brandon entgeistert an, bevor er sich wieder fängt:" Es ist kein Müll, was du da redes! Ich hab dich gefragt, also höre ich dir auch zu. Und wie gut ich dich verstehen kann. Klar, ich bin jetzt nicht der Vorzeige-Sohn schlecht hin, aber es würde auch mir nicht schaden mich etwas mehr über meine Eltern hinwegzusetzen und endlich anzufangen mein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Wenn ich so darüber nachdenke, fällt mir auf, dass sie fast mein ganzes Leben bestimmen."

Schweigend gehen wir weiter nebeneinander und lassen erst einmal das Gesagte sacken. Irgendwie bin ich froh, dass ich nicht der einzige Mensch bin, der sich so beeinflussen lässt.

Plötzlich reißt mich Brandon zu sich, woraufhin ich ihm nur einen fragenden Blick zuwerfe auf den er nur erwiedert:" Das mit dem Tollpatsch hat sich jetzt bewiesen, indem dass du fast mit voller Wucht in einen Baum geknallt wärst."

Beschämt mit rosanen Wangen blicke ich zu Boden. Meine Augen schnellen erst wieder nach oben, als ich bemerke wie sich Brandons Hand sanft in meine legt.
Ich werfe ihm nur einen fragenden Blick zu, während ich versuche dieses Kribbeln in meiner Hand zu kontrollieren. Brandon erweist sich als so gnädig und gibt mir endlich eine Antwort auf meinen Blick:" Damit du nicht verloren gehst bei deinem Orientierungssinn und nicht nochmal gegen einen Baum rennst."

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Heyho Leutschgas!
Ja, ich lebe noch kaum zu glauben, aber zu eurem Leidwesen wahr.
Gründe warum ich nicht weiter geschrieben habe:
1. Ich bin in eine neu Schule gekommen und jetzt muss ich sehr viel lernen und da bleibt halt nicht soviel Freizeit.
2. Schreibblockade. Ich glaub mehr muss ich nicht schreiben.
Und bevor sich jetzt alle freuen, dass jetzt dann regelmäßig Kapitel kommen. Es wird nicht so werden! Ich bin auch gerade am Überlegen ob ich die Geschichte 'on hold' stellen sollte, aber ich weiß es noch nicht.
Man hört und sieht sich!
~Korni~

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 19, 2015 ⏰

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