Emily p.o.v.
Plötzlich höre ich hastige Schritte die Treppe hochstürmen. Mir ist jetzt schon bewusst, dass darunter meine viel zu besorgten Eltern sind. Naja, wirklich verübeln kann ich es ihnen auch nicht! Ich wäre nicht anders, wenn es um mein Kind ginge. Jedenfalls sehe ich alle, bis auf einen: Brandon. Wo zum Teufel steckt er? Immerhin soll er mir doch helfen! Ups, zu früh aufgeregt, da ist er ja schon.
Als mir wieder einfällt, dass meine Familie und noch ein paar andere Leute, ich schätze Brandons Familie, verzweifelt nach mir suchen, rufe ich:" Ich bin hier drüben! Zwischen dem ganzen Kleinkinderspielzeug!"
Sofort drehen sich alle um und rennen auf mich, bzw. den Spiegel, zu. Mit geschocktem Gesichtsausdruck und geöffnetem Mund starren mich alle an. Meine Mum findet als erstes ihre Stimme wieder:" Emily mein Schatz! Wie konnte das nur passieren?"
"Ich weiß auch nicht so genau... Ich wollte nur noch ein letztes Mal unser Haus erkunden, bevor wir es verlassen. Also wühlte ich mich durch den Dachboden. Als ich dann eigentlich schon wieder gehen wollte, ist mir dieser mysteriöse Spiegel ins Auge gefallen. Ich wollte ihn näher erkunden und bin auf ihn zugegangen. Ich streckte meine Fingerspitzen gegen die Oberfläche und keine 2 Sekunden später, hab ich mich in diesem Raum wiedergefunden", antworte ich wahrheitsgemäß.
" Meine arme Tochter! Ich wusste doch, dass wir den Spiegel verbrennen oder sonst was hätten tun sollen!", antwortete mein Dad gereizt und traurig.
" Aber David! Glaubst du etwa, dass meine Vorfahren nicht genau das versucht haben?", entgegnet ihm meine Mutter in einem scharfen Ton.
" Wowowowo, Moment mal! Heißt das ihr wollt mir gerade erzählen, dass ihr die ganze Zeit über gewusst habt, dass dieser Spiegel existiert und in unserem Haus ist?! Wollt ihr mich eigentlich komplett verarschen!?", schreie ich meine Eltern wutentbrannt an.
" Emily, mein Liebes, wir haben es dir nur zu deinem eigenen Schutz nicht gesagt! Glaubst du etwa, wenn wir es dir gesagt hätten, dass du dann nicht nachgesehen hättest? Wir kennen dich doch! Du wärst sofort hochgesprintet und hättest ihn dir angesehen und dann hätten wir das gleiche Schlamassel wie jetzt gehabt! Wir dachten, wenn wir es dir nicht sagen, sondern den Spiegel einfach verstecken, dann würdest du ihn nie finden! Aber deine Neugier hat mal wieder das Gegenteil bewiesen!", sagte meine Mutter mit wütend funkelnden Augen.
Empört erwiedere ich:" Ach? Also bin ich an allem Schuld oder was? Willst du mir jetzt vorwerfen, dass ich selbst Schuld bin, weil ich neugierig bin, oder wie? Na schönen Dank auch!"
Ich gehe in die Ecke und drehe mich um, sodass mich niemand sieht. Meine Tränen bahnen sich lautlos einen Weg meine Wangen hinunter. Ich höre noch ein paar verzweifelte "Emily! Das war doch nicht so gemeint!", doch ich ignoriere sie komplett und schalte auf Durchzug.
Nachdem ich mich nach einer gefühlten halben Ewigkeit wieder einkriege, drehe ich mich um und sehe, dass alle gegangen sind bis auf einen: Brandon.
"Was machst du denn noch hier?", frage ich ihn mit leiser Stimme.
"Irgendjemand wird dir wohl helfen müssen und diesem Fall bin ich dieser jemand, denn deine Eltern sind mit weinen beschäftigt und meine haben sich auf den Weg nach Hause gemacht", antwortet er schon fast monoton.
"Okay. Also zurück zum Rätsel: es geht um einen Baum, der mit Efeu umwickelt ist und dort soll eine Schublade sein, in der das nächste Rätsel und der erste Schlüssel ist, richtig?", frage ich sicherheitshalber nochmal nach.
"Richtig. Jetzt ist nur noch die Frage: Wo ist bei euch in der Nähe ein Baum mit Efeu umwickelt? Also in eurem Garten auf jeden Fall nicht!", stellt er fest.
"Gleich hier um die Ecke ist ein Park mit ganz vielen Bäumen. In der Mitte steht ein fetter Baum, der mit Efeu umwickelt ist", erkläre ich ihm.
"Okay, dann muss ich jetzt gehen, denn es ist schon 20 nach 8 und bis Mitternacht muss der Schlüssel im Loch sein, sonst schrumpft dein Raum", gibt er hastig von sich.
"Dann bis nachher, aber pass bitte auf dich auf", schreie ich ihm besorgt hinterher. Keine Ahnung warum, aber irgendwie könnte ich es nicht ertragen, wenn er sich weh ttun würde. Kann es sein, dass ich mich in so kurzer Zeit verknallt hab? Ja, nein, vielleicht, das kann doch gar nicht sein, oder? Ich kenn ihn doch erst seit ein paar Stunden! Aber sie kommen mir vor wie Monate.
Brandon p.o.v.
Hastig entferne ich mich vom Spiegel, als ich noch ein:"Dann bis nachher, aber pass bitte auf dich auf!", höre.
Ach wie süß! Halt, stop! Ich höre mich ein wie ein kleiner 8-jähriger der einen Welpen sieht! Wenn meine Freunde hier wären und Gedanken lesen könnten, wäre ich jetzt die größte Pussy überhaupt.
Unten im Erdgeschoss werfe ich noch einen kurzen Blick ins Wohnzimmer und sehe, dass Mr. und Mrs. Cooper engumschlungen auf der Couch liegen und schlafen.
Glückllicherweise steckt an der Haustür der Schlüssel, sodass ich mir diesen nehmen kann um nachher wieder ins Haus zu gelangen.
Ich laufe bzw. sprinte die Straße entlang, bei der ich schon von weitem einen Park ausmachen kann.
Nach 3 Minuten durchlaufen, komme ich völlig aus der Puste an. Ich sehe mich etwas um und entdecke wirklich mitten im Park einen Baum, der mit Efeuranken umwickelt ist.
Auf den Baum zugehend, bemerke ich eine kleine Lücke im Efeu und vergrößere diese und finde die besagte Schublade. Mit leicht zitternder Hand öffne ich sie und, wer hätt's gedacht, finde ich einen Schlüssel und ein zusammen gefaltetes Stück Papier und stecke beides in meine Hosentasche. Als ich die Schublade wieder schließen will, fällt mir auf, dass noch ein kleiner Zettel drin ist. Auch dieser wird genommen und in meine Hosentasche zu dem anderen Zeug gestopft.
Ich versichere mich, dass nichts mehr in der Schublade ist und verschließe sie.
Wieder schnellen Schrittes laufe ich auf das Haus zu, in dem ich nächste Woche schon wohnen werde.Aus meiner Hosentasche krame ich den Haustürschlüssel hervor und öffen die Haustür. Leise, versuche ich es zumindestens, trete ich ein und schließe die Tür.
Schnell laufe ich auf den Dachboden und renne zu dem Spiegel. Dort finde ich nur eine schlafende Emily vor. Sie sieht aus wie ein Engel! Oh Gott! Kann es sein, dass ich mich verknallt hab oder so? Oder warum spielen meine Gedanken verrückt?
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Hallo meine lieben Leutschgas!
Als allererstens: Es tut mir schrecklich, schrecklich Leid, dass ungefähr zwei Wochen kein Kapitel kam!
Zweitens: Feedback ist erwünscht!
Drittens: Vielleicht, aber auch nur vielleicht, kommt als Entschädigung, diese Woche noch ein Kapitel raus!
Viertens: Hab euch alle ganz doll lieb!
~Korni~
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Behind the mirror
FantasíaEmily ist 16 Jahre alt und ihr steht ein Umzug bevor. Nein, ihre Eltern lassen sich nicht scheiden und nein, keiner der beiden Elternteile bekommt einen Job in einer anderen Stadt, sondern sie ziehen um, weil ihnen ihre alte Gegend nicht mehr gefäll...