Kapitel 5

3.2K 266 74
                                    

Unruhig stehe ich vor dem Kiosk und warte.

Auf wen? Auf Jiho.

Dieser ist schon eine halbe Stunde zu spät. Obwohl er unbedingt Eis essen gehen wollte. Um sicher zu gehen, hatte er mir heute nochmal geschrieben.

Naja und nun stand ich hier und verlor meine Geduld.

Ich rücke meine Cap zurecht und seufze. Noch 10 Minuten, dann gehe ich wieder zu Kara. Sie wollte nämlich, dass ich unbedingt bleibe.

Aber versprochen ist versprochen.

Ich schaue auf mein Handy.

Nichts.

Keine Nachricht oder so.

Einfach nichts.

Plötzlich höre ich Schritte und schaue hoch. Da kommt tatsächlich Jiho hergerannt. Dabei wippt sein Zopf lustig hin und her. Ungewollt muss ich grinsen. Er bleibt vor mir stehen und holt tief Luft.

"Sorry-Wir- Also ich haben noch diesen Text gehabt und-"

"Ich möchte deswegen auch einen Kaffee.", unterbreche ich ihn. Er schaut mich überrascht an und grinst dann. Es ist, als ob die Sonne mich direkt anscheinen würden. So warm und-

Herr im Himmel! Was denkst du da Yeong?! Reiß dich zusammen!

"Wenn das alles ist, um dich glücklich zu machen.", sagt er lachend. Ich ziehe eine Augenbraue hoch.

"Na wenn das so ist, möchte ich auch noch Gummibärchen."

Jetzt fängt er laut zu lachen an und ja, es ist wie Sonnenschein.

"Alles was du möchtest.", meint er lachend und zieht mich mit sich. Zusammen betreten wir den Laden und Jiho nimmt immer noch lachend einen Korb.

"Also, halt dich nicht zurück! Ich werde es verkraften!", lädt er mich ein und ich ziehe meine Lippen zwischen die Zähnen.

Wenn er das sagt!

Ich laufe direkt zum Regal mit Getränken. Jiho folgt mir grinsend und hält bloß den Korb hin. Ich nehme zwei Kaffees und zwei Limos. Dann laufe ich zu den Süßigkeiten. Dabei spüre ich Jihos Blick und er fängt an zu erzählen an welchen Projekten er momentan arbeitet. Ich höre ihm zu und schmeiße dabei Gummibärchen zu den Getränken.

Soll ich Kekse nehmen? Oreo ist immer gut...

"Mir gefällt die Cap. Sie steht dir.", raunt mir Jiho zu. Ich spanne mich an und spüre wie mich ein Schauer durchfährt. Er lacht leise wegen meiner Reaktion und scheint sich zu amüsieren. Ich fasse mich wieder und nehme wahllos irgendwelche Kekse. Diese schmeiße ich in den Korb.

"Danke.", sage ich mit einem großen falschen Lächeln und gehe zur Gefriertruhe. Er folgt mir wieder und ich könnte schwören, dass er grinst.

Idiot.

Ich öffne die Truhe und blicke hinein. Nun ist er ebenfalls an dem Essen interessiert und stellt sich neben mich.

"Ich hätte heute Lust auf Erdbeere.", murmelt er. Ich schaue ihn an und sehe wie er die Stirn nachdenklich runzelt.

"Ich auch. Lass uns zwei nehmen.", sage ich und greife einfach danach. Diese landen ebenfalls im mittlerweile vollen Korb.

"Fertig?", fragt er mich.

"Fertig.", stimme ich zu.

Zusammen laufen wir zur Kasse und er bezahlt. Ein bisschen fühle ich mich schon schlecht, aber wer mich solange warten lässt und dann solche Sachen sagt ist selber schuld.

Mit zwei Tüten verlassen wir wieder den Kiosk und bleiben ratlos stehen.

"Wo sollen wir das alles essen? Auf der Bank?", frage ich.

Er schüttelt jedoch den Kopf.

"Würde zu lange dauern. Lass uns in mein Studio gehen."

Ehe ich antworten, oder zustimmen kann, läuft er los. Ich zögere kurz und folge ihm dann doch. Die Tüten sind nämlich verdammt schwer. Ich hole auf und nun gehen wir nebeneinander. Jiho lächelt leicht und redet dann über unwichtige Sachen. Wie das Wetter oder so.

Nach einem kurzen Weg sind wir vor einem großen Gebäude.

"Das ist es. Lass uns rein gehen, bevor das Eis vollkommen geschmolzen ist.", schlägt er vor und ich nicke zustimmend. Wir gehen in das Gebäude und werden sofort von einer Empfangsdame begrüßt. Jiho grinst sie an. Als sie mich sieht, verbeuge ich mich leicht. Dann laufen wir weiter zum Aufzug. Er öffnet sich sofort und wir steigen ein.

Stöhnen lasse ich die Tüten auf den Boden sinken.

"Schwer?", fragt Jiho belustigt.

"Mhm.", murmel ich und reibe meinen Arm.

"Dann hättest du vielleicht weniger aussuchen sollen."

"Oder du früher kommen können.", kontere ich dagegen.

Er fängt schon wieder zu lachen an und ich kicher mit. Mit einem "Bing" öffnet sich die Tür und Jiho nimmt meine Tüte.

"Komm! Wir sind gleich da."

Ehe ich reagieren kann, läuft er mit beiden Tüten los.

"Hey! Ich kann die auch tragen!",mecker ich und versuche sie ihm abzunehmen. Doch er zieht sie immer im richtigen Moment weg.

So folge ich ihm meckernd. Von wegen Unterschätzung des weiblichen Geschlechts und Angeberei des Mannes. Jiho muss natürlich nur lachen und amüsiert sich prächtig über mich.

Lachend öffnet er eine Tür und geht rein. Ich folge ihm und denke gar nicht daran, aufzuhören mich zu beschweren.

"Nur weil bei mir nichts zwischen den Beinen hängt, heißt es nicht, dass ich schwach bin! Ich habe sogar mehr Kra-", ich stoppe ihm Satz als ich im Raum drinnen bin.

Dort hocken mehrere Typen, welche mich anschauen. Und sie haben zu 100% alles gehört.

Ihr Blick ist neugierig und ein paar grinsen auch. Jiho lacht immer noch und stellt die Taschen ab. Ich dagegen bin wie ein Stein. Starr und leblos.

"Jungs, das ist Yeong! Sie ist genauso stark wie wir, obwohl sie nichts unten hängen hat.", stellt er mich vor und grinst frech.

Ich dagegen blicke ihn nur schockiert an.

Ich bringe ihn um!

Boy $ GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt