Chapter 2

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6. August 2014

„Mein Name ist Rebecca Jones ich bin 15 Jahre alt und ich wohne in Silverstones. Meine Hobbies sind, öhm, naja also ich spiele gerne Geige und höre Musik und all die anderen Dinge, die ein Teenager halt so macht. Sonst noch was oder reicht das?"

Ich hasste es mich vorzustellen. Vielleicht hätte ich das auch noch sagen können. Das Mädchen neben mir stellte sich als Grace vor und erzählte ein paar Dinge über sich. Wieso machten die das alle nur so locker? Ich fand das die Hölle, meine Hände beginnen zu schwitzen und man kann es sogar meiner leicht zitternden Stimme anhören. Es ist nicht so, dass ich nicht gerne neue Leute kennenlerne, im Gegenteil, aber ich war am Anfang einfach immer so verklemmt und brachte kaum ein Wort raus. Ich denke man kann sich vorstellen was das für einen ersten Eindruck in einer neuen Schule machte. Der Vorteil war einfach, dass wir uns alle noch nicht kannten und somit alle neu waren. Ansonsten hätte ich mir vermutlich in die Hosen gemacht.

„Ihr dürft euch jetzt an einen der Tische setzen dann beginnen wir mit ein paar formalen Dingen", sagte die Lehrerinn, die eigentlich ganz nett wirkte. Ich nahm meinen Stuhl und setzte mich neben ein Mädchen, das soweit ich mich richtig erinnern konnte Jules hiess und ganze zwei Jahre älter war als ich, weil sie aus Brasilien mit ihrer Mutter hierher zu ihrem Vater gezogen war und sich dann zuerst eingewöhnen musste.

„Ist es okay wenn ich hier sitze?"

„Natürlich, du bist Rebecca hab ich recht?"

„Ja genau. Aber nenn mich doch Becca, ich mag Rebecca nicht so, klingt so spiessig."

„Okay. Becca. Gefällt mir. Mein Name klingt einfach immer scheisse, egal wie man ihn verändert. Julie, Jule, einer wollte mich sogar mal Juliana nennen. Ich habe mich dann entschieden, dass sowieso nichts besser klingt und ich bei Jules bleibe."

„Ach was so schlimm ist Jules jetzt auch wieder nicht."

„Das sagst du auch nur weil wir uns noch nicht kennen und du nett sein musst."

Ich wollte gerade was erwidern, als die Lehrerin uns unterbrach: „Ich finde es ja toll dass ihr euch alle schon am anfreunden zu seid, aber ich muss jetzt trotzdem mit den offiziellen Dingen weitermachen."

~

„Hey Becca kommst du mit uns Mittagessen?", fragte mich Jules, als es klingelte und sich alle erhoben.

„Ja gerne."

„Also das sind Hailey und Grace. Leute das ist Becca."

„Oh, kanntet ihr euch schon vorher?", frage ich überrascht.

„Nö. Ich tu einfach gerne so als wären wir alle schon seit Ewigkeiten Freundinnen", erklärte mir sie darauf lachend.

„Hallo, nett dich kennenzulernen", meinte Hailey schüchtern und sie war mir augenblicklich sympathisch. Mittlerweile waren wir aus dem Schulzimmer Richtung Kantine gelaufen, als mir plötzlich eine noch so bekannte Person entgegenkam.

„B! Nah wie läuft's?"

Die Anderen sahen mich verwundert an. Verständlich, mein vier Jahre älterer Bruder sah nicht gerade schlecht aus, und man würde mir wohl nach diesem verklemmten Auftritt vorhin wohl kaum zutrauen, dass ich mit so jemandem befreundet war.

„Hi Tommy. Super. Die Lehrerin ist glaub ich ganz in Ordnung. Und ich hab sogar schon ein paar getroffen, mit denen ich mich verstehe."

„Wirklich? Das freut mich für dich."

„Eh Thomas wer ist denn die Kleine?", meinte einer seiner Kumpel und checkte mich dabei ziemlich ungeniert ab.

„Das mein Freund", sagte mein Bruder und schlug ihm dabei leicht ans Kinn, damit er seinen Blick hob, „ist meine kleine Schwester Becca."

„Oh..."

Da musste ich lachen, denn so einen überraschten Blick hätte ich nun doch nicht erwartet.

„B, das ist Alex, ich glaube ich habe dir schon von ihm erzählt. Und er da ist Quentin."

„Mhm hast du. Nett euch kennenzulernen."

„Ganz meinerseits", murmelte Alex und schaute dabei zu Boden. Quentin nickte mir lächelnd zu.

„Also dann, bis später Kleines und viel Spass. Meld dich, falls etwas los ist."

„Mach ich. Tschüss", sagte ich, winkte zum Abschied leicht und wendet mich dann wieder den Mädels zu. Ich begann zu lachen, als ich ihre entgeisterten Blicke sah. Jules fand als erstes die Sprache wieder: „Nun ich denke wir sind uns einig. Du hättest uns vorwarnen können, dass dein Bruder so heiss ist, dann hätte ich mich tausend Mal schöner angezogen."

Da musste ich wieder lachen und meinte: „Ja ich hätte dir wirklich schreiben sollen: ‚Hallo Unbekannte, ich denke wir werden Freunde werden. Denk daran mein Bruder ist heiss also zieh dir was Schönes an im Falle, dass wir ihm begegnen. ' Zufrieden?"

„Das wäre perfekt gewesen."





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